Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0536 - Das Haus der Seelenfresser

0536 - Das Haus der Seelenfresser

Titel: 0536 - Das Haus der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
gemacht hatte, Merlins Stern tatsächlich ausgelöscht worden sein? Nicht nur das künstliche Bewußtsein, das sich im Amulett gebildet hatte und in den letzten Jahren immer stärker und immer eigenständiger geworden war, sondern auch alle magischen Funktionen, die in der handtellergroßen Silberscheibe gewohnt hatten?
    »Sieht aus, als hätte es jemand mit mattschwarzer Farbe angestrichen«, sagte Nicole. Sie kratzte mit dem Fingernagel an der Oberfläche. Aber die ›Farbe‹ ließ sich nicht abkratzen.
    »Mir geht gerade ein verrückter Gedanke durch den Kopf«, sagte Zamorra langsam. »Merlin hat seinerzeit einen Stern vom Himmel geholt und daraus dieses Amulett geschaffen. Wenn Sterne sterben, Nici… dann werden manche zu schwarzen Löchern… und dieser Stern ist gestorben und schwarz geworden…«
    »Meinst du nicht, daß diese Spekulation etwas zu weit geht? Zumal du auch noch davon ausgehst, es sei tot. Das glaube ich einfach nicht. Welche Kraft sollte es in dieser Form angreifen und zerstören können, noch dazu innerhalb der weißmagischen Abschirmung von Tendyke's Home ?«
    »Shirona«, sagte Zamorra. »Oder, wie das Amulett-Bewußtsein es nannte, das andere. Wir wissen doch, daß unser Amulett nicht damit in Verbindung gebracht werden wollte. Deshalb hat, es mich auch gewissermaßen allein losgeschickt. Ich hätte es unter anderen Umständen kaum hier zurückgelassen und mich damit selbst in so eine Gefahr gebracht. Diese Nebel geister, die hier angriffen und den Arzt töteten, die auch den Hubschrauber überfielen… vermutlich hängt alles zusammen. Und Shirona, oder wie auch immer wir dieses Wesen nennen mögen, steckt dahinter. Dessen bin ich völlig sicher. Sie dürfte einen Angriff auch gegen Merlins Stern geführt haben. Allmählich wird mir diese gegenseitige Abneigung beziehungsweise Feindschaft in ihrer ganzen Stärke klar.«
    »Aber vielleicht zu spät«, gab Nicole zu bedenken. »Wenn es jetzt zerstört ist… nur noch ein Klumpen Schlacke…« Sie hakte Ombres Amulett von ihrer Halskette los und legte es daneben. »Ombre wäre vermutlich froh, wenn sein Amulett seinen sogenannten Geist aufgeben würde…«
    Zamorra grinste unfroh.
    »Wir können ja tauschen«, schlug er wenig ernsthaft vor. »Du gibst ihm unseren Schrott zurück, und wir behalten seins. Auch wenn wir nicht wissen, welches in der Reihenfolge es ist: Es ist garantiert eines der letzten. Das fünfte oder sechste. Damit läßt sich bestimmt auch eine Menge anfangen. Wir hätten wieder eine magische Waffe, wenn auch mit nur eingeschränkten Funktionen gegenüber Merlins Stern , aber immerhin! Und Ombre wäre absolut erleichtert…«
    Nicole hob die Brauen. »Vergiß es«, sagte sie. »Über kurz oder lang wird sein Amulett ohnehin wieder zu ihm zurückkehren. Und dann wird er verdammt sauer auf uns sein.« Zamorra winkte ab. »Schade, daß du nur den Blaster mitbringen konntest. Jetzt werden wir uns tatsächlich auf Ombres Amulett verlassen müssen. Das wird sich hoffentlich nicht so zickig anstellen. Aber wir werden es mit Sicherheit benutzen müssen. Ich will jetzt wissen, woran wir sind, und vor allem, wieso diese Nebelwesen die weißmagische Sperre durchdringen konnten.«
    »Möchtest du das wirklich wissen?« fragte eine Frauenstimme hinter ihm.
    ***
    Das ›Schneeballsystem‹ rollte. Je mehr Seelen geraubt wurden, um so mehr Zombies entstanden, die ihrerseits wieder im Auftrag des Kollektivs der Nebelgeister ausgesandt wurden, um neue Opfer zu finden. Es bedurfte zwar einiger Zeit, die neu hinzugewonnenen Seelen zu assimilieren, um ihre Lebenskraft zu gewinnen und dadurch noch stärker zu werden. Aber allmählich beschleunigte sich dieses Wachstum.
    Die Seelenfresser wurden immer mächtiger.
    Auch ohne das Amulett in ihrer Mitte. Der Prozeß, einmal in Gang gesetzt, war jetzt nicht mehr aufzuhalten, auch wenn er etwas von seiner Geschwindigkeit verloren hatte, weil Shirona das Amulett aus dem Haus entfernt hatte.
    Noch war es Nacht. Noch waren die Jäger-Zombies unterwegs. Noch konnte die Macht der Seelenfresser wachsen.
    ***
    »Shirona!« stieß Nicole hervor.
    Zamorra drehte sich um. Da stand eine schlanke, blonde Frau, in eine Art roten Overall gekleidet, der hauteng anlag und dadurch fast mehr von ihrem Körper preisgab, als er verbarg. An einer Kette, die sie bei früheren Begegnungen nicht getragen hatte, hing ein - Amulett!
    »Du?« stieß Zamorra hervor. »Was hast du mit der ganzen Angelegenheit zu tun?« Er

Weitere Kostenlose Bücher