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0536 - Das Haus der Seelenfresser

0536 - Das Haus der Seelenfresser

Titel: 0536 - Das Haus der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schnaufend hinzu.
    Tendyke grinste unfroh. »Zu meinem Arbeitszimmer geht’s ’ne halbe Treppe hoch.«
    »Das ist noch einmal mein Tod«, ächzte Bancroft. »Ich hasse Treppen!« Er schnaufte wie ein seekrankes Nilpferd. Dabei war alles Show; Zamorra wußte, daß der Sheriff erstaunlich agil war und sich flinker und ausdauernder bewegen konnte als mancher schlanke Jüngling. Es war bei weitem nicht alles Fett, was er auf die Waage brachte…
    Tendyke und Uschi Peters verschwanden mit ihm nach ›oben‹ Unterdessen setzten ihre Schwester, Zamorra und Nicole das unterbrochene Frühstück fort.
    »Hoffentlich gibt es keinen Ärger«, seufzte die Telepathin. »Bancroft kennt uns zwar gut, aber ein Toter in Robs Arbeitszimmer ist nicht gerade ein Kredit auf die Zukunft. Der Arzt sah auch nicht so aus, als könne er jeden Moment an Altersschwäche sterben - wenn man keine Todesursache feststellt, dürfte es also haarig werden.«
    »Oder Meister Jeronimo schließt die Akte so, daß es ein weiterer Fall für Odinsson wird«, unkte Nicole.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »In diesem Fall geht es ausnahmsweise an mir vorbei, weil sowohl ich als auch du, liebe Nici, uns zum Zeitpunkt des Geschehens nachweislich fernab befanden. Diesmal dürfte es dann höchstens ärgerlich für Rob werden. Das ist allerdings schon schlimm genug.« Er wechselte das Thema und wandte sich wieder Monica zu. »Seid ihr sicher, daß es dieser Roland Mercant war, den Rob gesehen hat, als der Nebelgeist auftauchtè?«
    Die Telepathin nickte. »Absolut sicher. Warum?«
    »Weil ich sicher sein will, daß wir auf der richtigen Spur sind«, erwiderte Zamorra. »Die Richtung, die mir das Amulett gestern zeigte, stimmt zwar, und der Angriff der Nebelgeister deutet darauf hin, daß sie sich ertappt fühlten und versuchen wollten, die von uns ausgehende Bedrohung auszuschalten - es kann kein Zufall sein, daß sie sich so gezielt unseren Hubschrauber aus der Luft gepickt haben. Trotzdem… Ich möchte nicht, daß wir an der falschen Stelle herumtappen, während diese Seelenfresser sich heimlich über uns totlachen und derweil anderswo zuschlagen…«
    »Mich würde interessieren, welche Rolle Mercant spielt«, sagte Nicole. »Der ganze Spuk ist doch wohl erst losgegangen, als er sein Erbe besichtigen wollte. Sonst hätte Merlins Stern bestimmt schon früher einmal Warnungen von sich gegeben. Er muß etwas aktiviert haben. Aber warum ausgerechnet er?«
    »Ein Zufall«, überlegte Monica. »Er betritt das Haus und löst etwas aus. Jedem anderen hätte es ebenfalls passieren können. Trotzdem - warum sind dann wir das Ziel?«
    »Ich bin sicher, daß wir nicht allein das Ziel sind«, sagte Zamorra. »Von den anderen wissen wir nur nichts. Wenn Bancroft bei der City Police von Miami anruft und nach Todesfällen fragt, bei denen die Leichen ganz bestimmte Merkmale zeigen, wird er vermutlich eine Menge zu hören bekommen.«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, tönte Bancrofts Baß. Der Sheriff trat gerade wieder auf die Terrasse hinaus, auf der Butler Scarth, wie meistens, das Frühstück aufgebaut hatte. »Ich meine, daß ich nachfragen werde. Haben Sie jetzt etwas Bestimmtes vor?«
    »Wir fahren nach Okeechobee«, sagte Zamorra. »Etwas dagegen, Sheriff?«
    Der massige Gesetzeshüter grinste. »Gegen Kaution in Form einer Tasse Kaffee lasse ich Sie alle vorläufig frei. Ich weiß ja, daß ihr mir nicht davonlauft. Mal ’ne ganz dumme Frage: Brauchen Sie irgendwelche Unterstützung?«
    Zamorra und Nicole sahen sich überrascht an. Das waren ja ganz neue Töne! »Einen Hubschrauber«, provozierte Zamorra.
    »Streichen Sie den Begriff aus Ihrem Wortschatz«, sagte Bancroft. »Aber vielleicht kann ich den zuständigen County-Mounty da oben anrufen und bitten, ein wenig auf Sie aufzupassen - in positiver Form, meine ich. Sie werden vielleicht Hilfe brauchen. Jemanden, der hinter Ihnen steht und dafür sorgt, daß Sie nicht auf die Nase fallen, wenn Sie stolpern.«
    »Was bringt Sie zu diesem freundlichen Angebot… das wir übrigens gern annehmen?« wollte Zamorra wissen.
    »Ich weiß doch, was Sie machen«, grummelte Bancroft und bediente sich aus Tendykes Kaffeetasse, nachdem er den längst erkalteten Inhalt ausgeschüttet und sie aus der Thermoskanne frisch aufgefüllt hatte. »Mit dem toten Doc soll sich der Staatsanwalt herumschlagen. Ich schreibe einen Bericht, hefte die Zeugenaussagen dran, und das war’s dann. Da kocht doch wieder eine Höllensuppe,

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