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0536 - Götzendämmerung

Titel: 0536 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und sie von dort aus an den verwundbaren Stellen zu treffen.
    Obwohl er zum erstenmal Yanarsaren gegenüberstand, erkannte sein geübter Blick sofort, wo die schwachen Punkte ihrer Rüstungen lagen.
    Die Helme, obwohl auf der Vorderseite aus einem durchscheinenden Material, waren widerstandsfähig. Ebenso konnte man mit dem Schwert auch gegen die Schulterpartien oder die Rücken, wo bauchige Metallbehälter angebracht waren, nichts ausrichten. Dagegen waren die Schenkel, die Oberarme und die Brustpartien nahezu ungeschützt. Das stoffartige Material an diesen Stellen mußte mit dem Schwert oder der Lanze ohne weiteres zu durchdringen sein.
    Cleran zückte das Schwert, ergriff den Schaft der Lanze und zog sie mit einem Ruck aus dem Boden.
    Unweit von ihm entfernt bildeten die aufragenden Felsen einen Engpaß, den die Yanarsaren auf dem Weg zur Höhle passieren mußten. Dort wollte er ihnen auflauern.
    Er legte die kurze Strecke vorsichtig zurück und verbarg sich hinter den Felsen. Er spannte die Muskeln an und wagte nicht einmal zu atmen, während er auf seine Feinde wartete.
    Schritte näherten sich.
    Jemand sagte: „Dort oben -dort ist die Höhle!"
    Cleran zuckte beim Klang der Stimme zusammen. Sie gehörte Mayur, dem Besitzer der Herberge. Wahrscheinlich hatten die Yanarsarer ihn gezwungen, sie im Himmelswagen zu begleiten und ihnen den Weg zum Versteck der Mädchen zu weisen.
    Cleran grollte ihm nicht.
    Aus der Höhle drangen gedämpft die ängstlichen Stimmen der Mädchen. Das paßte Cleran - die Yanarsaren sollten nun glauben, daß ihre Ankunft nicht bemerkt worden sei.
    Ihre Schritte waren deutlich zu hören. Sie bemühten sich nicht einmal, unnötige Geräusche zu vermeiden -so siegessicher waren sie.
    Jetzt kam das Geräusch, das ihre metallenen Stiefel auf dem steinigen Boden verursachten, schon von ganz nahe. Noch etwa drei Meter, zwei... Sie erreichten den Engpaß.
    Cleran sprang vor und stieß das Schwert gegen die Brust des ersten. Der Yanarsar brach tödlich getroffen zusammen. Cleran wandte sich dem anderen zu, die Lanze zum Stoß erhoben. Als er jedoch hinter der durchsichtigen Scheibe des Helms ein menschliches Antlitz erblickte, änderte er seine Taktik. Er drehte die Lanze um und stieß mit dem verkehrten Ende zu. Während sich der Yanarsar vor Schmerz zusammenkrümmte, ließ Cleran sein Schwert mit der Breitseite so lange auf seinen Helm niedersausen, bis er die Besinnung verlor und zusammenbrach.
    Mayur, der die ganze Zeit über fassungslos dagestanden hatte, warf sich vor Cleran zu Boden.
    „Herr, ich mußte die Diener Shavi Yanars herbegleiten", beteuerte er mit weinerlicher Stimme. „Sie haben mein Haus angezündet und hätten uns alle zu Tode gequält, wenn ich nicht gehorcht hätte."
    „Ich bin dir nicht böse", sagte Cleran ungehalten. „Erhebe dich endlich auf die Beine und hilf mir, die Yanarsaren ihrer Rüstungen zu entledigen."
    Mayur wich erschrocken zurück.
    „Ich vergreife mich nicht an göttlichen Wesen, Herr!"
    Cleran wurde ärgerlich. „Dann stehe hier nicht im Wege und mach, daß du mit den Mädchen verschwindest."
    „Wohin sollen wir uns wenden?" fragte Mayur verzweifelt.
    „Shavi Yanars Fluch wird uns überallhin begleiten."
    „Zieht nach Klingonak", sagte Cleran. „Wenn ihr meinen Namen nennt, wird man euch dort willkommen heißen. Und gehe mir jetzt aus den Augen."
    Cleran wollte sich in Ruhe mit dem bewußtlosen Yanarsaren beschäftigen. Er war immer noch von der Tatsache verwirrt, daß es sich um ein menschliches Wesen handelte.
    Der Yanarsar war ein Mann. Er richtete sich benommen auf, hielt sich den Kopf und sagte irgend etwas in einer unbekannten Sprache. Erst als er auf den Beinen war, fiel ihm auf, daß er vollkommen nackt war.
    Und dann erblickte er Cleran.
    „Es kostete mich einige Mühe, dir deine Rüstung abzunehmen", sagte der Klingonakoner. „Und ich mußte sie zerstören, anders wäre es mir nicht gelungen. Sie liegt zusammen mit deinen Zauberwaffen in der Höhle."
    Cleran lächelte abfällig. „Jetzt bist du so hilflos wie jeder unbewaffnete Mann. Oder besitzt du übernatürliche Kräfte, mit denen du mich vernichten kannst? Dann bediene dich ihrer, ich stelle mich dir zum Kampf."
    Cleran setzte ihm das Schwert an die Brust.
    Der Yanafsar stand mit dem Rücken zum Felsen und blickte ängstlich auf die Schwertspitze, die sich eine Handspanne unter seinem Kinn in die Haut bohrte.
    „Du bedrohst einen Diener Shavi Yanars", sagte der

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