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0537 - An Bord der MARCO POLO

Titel: 0537 - An Bord der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jetzt Sandal, den Krieger nannte, war ihr Verdienst.
    Von ihr wußte er, wie die Dinge zusammenhingen, wie die gegenseitigen Bezüge aussahen.
    „Was wollen sie berechnen?" fragte Sandal.
    Er öffnete einen langen, schmalen Schrank neben dem großen, schwarzen Bildschirm, und dort fand er Gläser, die wie Becher aussahen, und Flaschen. Er las die Aufschriften und entschied sich. Mit sicheren Griffen schaltete er den Bildschirm an, klappte den Tisch heraus und einen zweiten Sessel.
    Chelifer, das Mädchen mit den drei künstlichen Nervenleitern, deren Einpflanzung auch ihre Immunität bedeutete, erwiderte leise: „Alle Wissenschaftler, die verdummt sind - im Moment - sind unter der Besatzung dieses großen Schiffes, der MARCO POLO.
    Ich habe dir von der langen Reise Rhodans mit diesem Schiff erzählt."
    „Ja", meinte er und strich ihr über das Haar. „Niemand erzählt so gut wie du. Aber Cascal ist witziger und ironischer."
    „Besonders letzteres", sagte sie. „Aber er ist schließlich kein Mädchen."
    „Sicher nicht", sagte Sandal. „Und da diese Wissenschaftler nicht arbeiten können, wenigstens nicht jetzt, haben sich Blazon Alpha und Beta an die Arbeit gemacht. Was rechnen sie aus?"
    Er goß die Becher voll und verschloß die Flasche. Jedesmal, wenn er in die leuchtenden, grünen Augen Chelifers blickte, drängten sich die Bilder von Gazelle und Raubkatze auf. Chelifer war beides, und diese Mischung war für ihn eine andere Art von Abenteuer.
    „So ist es!" sagte sie. „Du weißt, daß wir eine Theorie haben, wie die Schmiegschirme zu durchbrechen sind."
    „Ich kenne Ribald Corellos Versuch!" bestätigte er.
    Es war schön und gut, eine Reihe solcher Freunde zu haben.
    Einige von ihnen zeigten Eigenarten, die Sandal erst einmal verwirrt und verblüfft hatten, andere wieder waren Leute, an die er sich schnell gewöhnt hatte.
    Chelifer sagte: „Die beiden Sextadim - Physiker aus dem Team von Waringer glauben und die Rechenanlagen bestätigen, daß der Schmiegschirm mit einem besonderen Effekt der Raum - Zeit - Krümmung identisch ist. Mit dem Triebwerk der MARCO POLO sollten wir den Schirm durchbrechen können."
    Sandal nickte.
    „Das würde bedeuten, daß dieses gewaltige Schiff, das die GOOD HOPE verschluckt hat wie ein Walfisch einen Wurm, in den Schwarm hineinstoßen kann?"
    „Das würde es bedeuten, wenn auch dein Vergleich nicht richtig ist", sagte sie und merkte erfreut, daß sich seine Hand um ihre Hand geschlossen hatte.
    „Die Dakkarhalbspur, die wir auch Dakkarzone nennen, würde dann den gleichen Effekt hervorrufen wie die Sprengung durch Corello."
    „Gut. Das ist die Sorge der anderen. Was tun wir?"
    „Wir kümmern uns, sobald wir uns einigermaßen eingerichtet haben, um die Verdummten dieses Schiffes."
    Sandal nickte wiederum; das war ganz logisch und entsprach auch seinen Überlegungen.
    „Wieviel?"
    Mit ernster Miene nannte sie die Zahl: „Achttausend."
    Sandal Tolk, der Krieger, pfiff leise durch die Zähne. Das war die Bevölkerung einer Stadt auf seinem Heimatplaneten Exota Alpha. Wie würde es den Menschen dort ergehen? Würde der einsame Homo superior ihnen noch immer helfen? Oder war er inzwischen tot, und sie mußten sich selbst helfen?
    „Wie geht es Tahonka?" fragte er nach einer Weile.
    Sie erwiderte lachend: „Er hat eine Kabine bezogen; ich traf ihn eben auf dem Korridor. Er sagte, er würde es begrüßen, beim Essen nicht dein grinsendes Gesicht zu sehen."
    Sandal lachte schallend. Er entsann sich noch der ersten Tage, in denen er Tahonka-No, dem Knöchernen, das Essen in der Gemeinschaft förmlich aufgezwungen hatte. Es war, das wußte er, Rhodans Ziel, nach dem ersten Erfolg ein zweites Mal in den Schwarm einzudringen und dort den Kontakt mit den sechs Leuten des Einsatzkommandos auf dem Planeten Kokon, der Welt der Schiene, aufzunehmen. Die anderen Arbeiten würden diesem Ziel untergeordnet sein müssen. Er, Sandal, hätte nicht anders gehandelt.
    „Du vergißt deine Rache nie?"
    Er schüttelte den Kopf. Das weiße Haar flog hin und her.
    Er trug es inzwischen, abgesehen von dem Lederband, ebenso wie sein Freund Atlan.
    „Nein. Ich vergesse sie nicht. Aber das Ziel hat sich geändert.
    Ich werde Tod nicht mehr mit Tod vergelten, sondern versuchen, den Schwarm zu drehen, aufzuhalten - ihn jedenfalls dorthin schicken, woher er gekommen ist."
    Seine wesentlich bessere Sprechweise, die Fähigkeit, schreiben und lesen und lange Sätze richtig bilden zu können,

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