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0537 - Der Voodoo-Drache

0537 - Der Voodoo-Drache

Titel: 0537 - Der Voodoo-Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Unsichtbares über dem Château dahingleiten. Aber als er genauer hinschaute, konnte er nichts ausmachen, was zu jenem Schatten gehören konnte. Auch das Gefühl von gestern, beobachtet zu werden, stellte sich nicht ein.
    Dafür sah er, als er das Gebäude umrundet hatte, im Innenhof zwei Polizeiwagen stehen…
    ***
    Ariston hatte seine Fäden gezogen und wieder einmal Menschen zu Marionetten gemacht.
    Er wußte jetzt, wo sich Zamorra aufhielt. Über das Autokennzeichen hatte er die Adresse von der Polizei ermitteln lassen. Es war ihm nicht schwer gefallen, stark, wie er jetzt wieder war. Und er wußte jetzt auch, nachdem er darüber hinweg geflogen war, daß dieses Schloß an der Loire mit weißer Magie undurchdringlich stark abgeschirmt war.
    Durch diese Barriere wirkte auch der intensivste Voodoo-Zauber nicht.
    Aber Lucifuge Rofocale drängte schon wieder. Der Herr der Hölle zeigte seine Ungeduld immer deutlicher; er wollte die Silberscheiben schnellstens in seinem Besitz sehen!
    Beim letzten Kontakt, der nicht einmal eine Stunde irdischer Zeit zurücklag, hatte Ariston dann den Mut aufgebracht, nähere Informationen über Zamorra zu fordern. Es kam wie er es fast erwartet hatte.
    »Er ist der Zamorra, Narr!« hatte Lucifuge Rofocale ihn beschieden, ehe er sich wieder zurückzog. Jetzt aber, nachdem Ariston das Château überflog, dämmerte ihm etwas. Vor einiger Zeit waren Gerüchte selbst bis in seine Abgeschiedenheit vorgedrungen. Man raunte etwas von einem Dämonenjäger, der in einem fast schon himmlisch abgesicherten Schloß an der Loire wohnte, und der der Schwarzen Familie schon übel zugesetzt haben sollte, ohne daß er selbst nachhaltig angegriffen werden konnte. Er sei gefährlicher als eine ganze Legion von Erzengeln. Man munkelte auch, daß er im Besitz einer Wunderwaffe sei.
    Ariston zählte zwei und zwei zusammen. Womöglich hatte Lucifuge Rofocale die Geduld verloren und wollte diese Wunderwaffe. Das mochten die eine oder beide silbernen Scheiben sein. Aber all diese Überlegungen und Erkenntnisse machten die Beschaffung nur noch gefährlicher.
    Ariston war jetzt froh, daß er in der vergangenen Nacht richtig gehandelt hatte. Die Falle, die er Zamorra gestellt hatte, schlug jetzt zu. Die Polizei war ihm zwar fast zu schnell mit ihrem Eingreifen, doch sie holte Zamorra auf jeden Fall aus seiner abgeschirmten Festung heraus, um ihn für Ariston angreifbar zu machen.
    Denn er konnte und wollte nicht mehr warten, bis Zamorra sein Château von allein wieder verließ, zumal dieser durch Annettes stümperhaftes Vorgehen mißtrauisch geworden war und sich vorsehen würde. War er erst einmal in Polizeigewahrsam, schützte ihn seine Magie nicht mehr, und die Polizei war für Ariston kein Hindernis.
    In sicherer Entfernung wartete er ab. Wenn die Polizeiwagen das Château wieder verließen, würde er feststellen, ob sie Zamorra in ihrer Mitte hatten. Ariston war sicher, daß der Dämonenjäger seinen Kopf diesmal nicht aus der Schlinge reden konnte.
    ***
    Zamorra konnte sich nicht vorstellen, was die Beamten hier wollten. Er sah an dem Kennzeichen, daß eines der Fahrzeuge aus dem Rhône-Département kam - also aus Lyon.
    Was sollte das? Wenn Chefinspektor Robin Zamorras Unterstützung wollte, rief er an oder kam selbst, aber er schickte nicht einen Streifenwagen und auch noch Verstärkung aus Feurs oder Roanne! Und das ohne jegliche Vorankündigung!
    Vier uniformierte Beamte standen bei den Fahrzeugen. Zwei Männer in Zivil, die Zamorra nicht kannte, standen am Hauptportal. Sie unterhielten sich mit Raffael Bois. Wie immer war der alte Diener auf den Beinen, gerade so, als benötige er niemals Schlaf. Dabei war er vor ein paar Stunden noch aktiv gewesen, als Zamorra und Nicole sich zur Nachtruhe zurückzogen. William, der schottische Butler, ließ sich zu solchen Zeiten nur in absoluten Notfällen sehen; er hätte den Polizisten möglicherweise gar nicht erst geöffnet, sondern abgewartet, was sie unternahmen, und allenfalls Zamorras Rechtsbeistand informiert.
    Gerade sah Raffael zur Seite und entdeckte zufällig Zamorra. Der Parapsychologe glaubte zu sehen, daß Raffael ihm an den Polizisten vorbei ein Zeichen gab: Verschwinde, Chef! Bring dich in Sicherheit!
    Aber im gleichen Moment sahen auch die Uniformierten den Schloßherrn. Sofort bewegten sie sich auf ihn zu.
    »Was wird das hier?« erkundigte sich Zamorra. »Eine frühmorgendliche Trachtenveranstaltung? Was wollen Sie?«
    Einer der beiden Zivilen

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