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054 - Das Geheimnis der Mumie

054 - Das Geheimnis der Mumie

Titel: 054 - Das Geheimnis der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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entdeckt worden, doch plötzlich – vor einigen Wochen – fanden es Abd-el-Barans Leute. Es gelang ihnen sogar, einige Grabbeigaben zu rauben. Irgendetwas musste geschehen sein. Aber was?
    Sie vereinbarte mit Abd-el-Baran, dass er nachmittags mit einigen Männern ins Camp kommen sollte.

    Jean Cardin empfing sie freundlich. Er war in Ägypten geboren; sein Vater hatte eine Ägypterin geheiratet, aber er konnte seine französische Abstammung nicht verleugnen. Obwohl er erst vierzig Jahre alt war, war sein Kopf kahl wie eine Billardkugel. Von all seinen Bekannten wurde er »Der Franzose« genannt. Für weibliche Reize war er durchaus empfänglich. Sein schmales Gesicht mit den hellen Augen strahlte, als er Coco in sein protzig eingerichtetes Arbeitszimmer führte.
    »Ich habe bereits einige Antiquitäten von Jussufs Vater gekauft«, sagte Coco. »Er berichtete mir, dass er Ihnen gestern ein ungewöhnlich kostbares Stück überlassen hat, eine Toth-Anubis-Statuette. Ich würde diesen Gegenstand gern kaufen.«
    Cardin hob bedauernd die Hände. »Sie kommen leider zu spät, Fräulein Zamis. Ich habe diese Statue nicht mehr.«
    Coco wunderte sich, dass Cardin zugab, dass er die Statue besessen hatte; aber vielleicht hatte er Vertrauen zu ihr gefasst, da sie mit Jussuf Fonad bei ihm erschienen war.
    »Wo ist die Statue jetzt?«
    »Wahrscheinlich nicht mehr in Ägypten«, meinte Cardin. »Kurz nachdem Girgis Fonad mir die Statuette brachte, kam mein Bote. Ich gab ihm die Statue mit einigen anderen Gegenständen mit. Wie Sie wissen, ist es verboten, Antiquitäten aus Ägypten auszuführen. Man benötigt eine Ausfuhrgenehmigung dazu, die aber nur für unbedeutende Kunstgegenstände erteilt wird. Ich muss die wertvollen Stücke aus dem Land schmuggeln lassen. Sie werden über das Rote Meer nach Saudi-Arabien gebracht und von dort per Luftfracht an meine Kunden in alle Welt verschickt.«
    »Über der Toth-Anubis-Statue soll ein Fluch hängen. Wissen Sie davon?«
    Cardin schüttelte den Kopf. »Darüber ist mir nichts bekannt.«
    »Geschah vergangene Nacht etwas Seltsames in Ihrem Haus?«
    Cardin fuhr sich über das glatt rasierte Gesicht. »Es wurde eingebrochen. Das ist in den vergangenen Jahren immer wieder geschehen. Die besonders wertvollen Stücke bewahre ich in meinem Safe auf. Viel Beute haben die Diebe deshalb nie gemacht.«
    »Und in dieser Nacht?«
    »Hm«, sagte Cardin. »Der Safe war offen. Dabei hatte mir der Verkäufer gesagt, dass er absolut einbruchssicher ist. Ich befürchtete das Schlimmste, doch ich wurde angenehm überrascht. Nur ein einziges Stück fehlte: ein goldener Skarabäus.«
    »Aus Nefer-Amuns Grab?«
    »Wie können Sie das wissen?«
    »Es sieht so aus, als hätten die Diebe es nur auf dieses eine Stück abgesehen.«
    »Ganz richtig«, bestätigte Cardin. »Im Safe befanden sich eine Reihe kostbarer Stücke, die aber nicht mitgenommen wurden.«
    »Haben Sie die Polizei verständigt?«
    Der Hehler lächelte. »Wo denken Sie hin, Miss Zamis? So ein Einbruch ist Berufsrisiko.« Plötzlich musterte er Coco ernst. »Aber noch etwas Eigenartiges ist geschehen. Bevor ich die Toth-Anubis-Statuette weitergegeben habe, habe ich einen Abguss gemacht. Das mache ich meistens von besonders wertvollen Stücken.«
    »Wurde der Abguss geraubt?«
    »Nein. Sehen Sie selbst!« Er stand auf, verließ das Zimmer und kehrte kurze Zeit später mit einer Gipsfigur zurück. »Das ist der Abguss.«
    Coco hob die Figur hoch.
    »Im Sockel des Originals waren Hieroglyphen eingeritzt«, sagte Cardin. »Beim Abdruck fehlen sie aber. Der Sockel ist völlig glatt. Dabei bin ich ganz sicher, dass ich die Hieroglyphen auch auf dem Abdruck gesehen habe.«
    Coco stellte die Figur auf den Tisch und starrte Cardin an.
    »Konnten Sie die Zeichen entziffern?«
    »Nein.«
    Coco strich über den Sockel. Er war wie poliert. Sie wollte Gewissheit haben, ob Cardin die Wahrheit gesprochen hatte, und hypnotisierte ihn. Er hatte nicht gelogen. Alles war so geschehen, wie er es erzählt hatte.
    Der Überfall auf das Camp, der Einbruch bei Abd-el-Baran und bei Jean Cardin, das alles bestätigte ihren Verdacht. Die Nefer-Amun-Priester waren dabei, alle Gegenstände, die aus dem Grab ihres Gottes entwendet worden waren, zurückzuholen.
    Durch irgendein Ereignis war der magische Schutz vom Nefer-Amun-Grab genommen worden. Grabbeigaben waren geraubt worden. Die Priester hatten sich dagegen gewehrt, doch es war ihnen nicht gelungen, die Plünderungen zu

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