Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
054 - Das Geheimnis der Mumie

054 - Das Geheimnis der Mumie

Titel: 054 - Das Geheimnis der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Herz blieben aber meist im Körper. Die Eingeweide wurden mit Myrrhen, Anis, Zwiebeln, Palmwein und verschiedenen Gewürzen vermengt; sie wurden in Bandagen gehüllt und in besonderen Behältern aufbewahrt.«
    »Halten Sie endlich den Mund«, flüsterte Susan. »Ich weiß über die Mumifizierung Bescheid.«
    »Leber, Lunge, Magen und die anderen Eingeweide wurden in Kanopen aufbewahrt. Der Leib des Toten wurde mit teergetränkten Lappen ausgestopft. Augen, Ohren, Nase und Mund wurden mit Wachs verschlossen. Der Tote wurde danach in eine Natronlauge gelegt. Dabei lösten sich die Haut und die Nägel ab. Später wurde der Körper wieder aus der Lauge herausgeholt. Abschließend wurde der Tote in Leinenbinden eingehüllt. Üblicherweise wickelte man zuerst die Finger, die Füße und Hände gesondert ein, dann kam der gesamte Körper dran. Ich habe das ein wenig vereinfacht dargestellt, aber Sie wissen ja Bescheid.«
    »Weshalb erzählen Sie mir das alles?«
    »Sie werden lebend einbalsamiert, Miss Baxter. Dazu sind aber einige Vorbereitungen notwendig, mit denen wir jetzt beginnen.«
    Hu-Amun verließ die Grabvorkammer und ließ Susan Baxter allein. Einige Minuten später betraten ein paar Männer die Kammer. Sie hockten sich vor ihr auf den Boden und stimmten einen klagenden Gesang an.

    Im Morgengrauen hatte Gamal Kassim seine Leute ausgeschickt. Sie sollten nach Susan Baxter suchen. Coco versprach sich nicht viel von dieser Suche, da sie annahm, dass Susan entweder von Hami Fonad getötet worden war oder sich in der Gewalt der Nefer-Amun-Anhänger befand.
    Coco borgte sich Kassims zehn Jahre alten VW-Käfer aus. Sie fuhr nach Kurna und blieb vor Achmed Fonads Haus stehen. Einige Fellachen warfen ihr neugierige Blicke zu. Coco stieg aus und öffnete die Tür zu Fonads Haus.
    »Jussuf!«, rief sie.
    Eine halbe Minute später stand der junge Ägypter vor ihr.
    »Wir fahren zu Abd-el-Baran«, sagte Coco, und Jussuf nickte.
    Sie stiegen in den VW, und Coco fuhr los.
    »Wo wohnt Abd-el-Baran?«, fragte sie, als sie in die Straße nach Neu-Kurna einbog.
    »In Luxor«, antwortete Jussuf. »In der Sharia el-Karnak.«
    »Hat dein Bruder die Statue an den Händler verkauft, Jussuf?«
    »Ja. Jean Cardin kaufte sie.«
    »Wie viel hat er dafür gezahlt?«
    »Fünfhundert Pfund.«
    »Ich will auch mit ihm sprechen. Wohnt er auch in Luxor?«
    »Ja«, sagte Jussuf tonlos. »In der Sharia el-Mahatta, ganz in der Nähe des Bahnhofs.«
    Schweigend fuhr Coco durch Neu-Kurna und bog nach links zur Bootsanlegestelle ein.
    Sie war sicher, dass Abd-el-Baran ihr keineswegs freiwillig den Zugang zum Grab Nefer-Amuns verraten würde; und sie war auch sicher, dass keine noch so hohe Summe ihn dazu bringen konnte; ihr würde nichts anderes übrig bleiben, als ihn zu hypnotisieren. Und mit Jean Cardin wollte sie sich auch unterhalten. Die Statue, die der Händler gekauft hatte, war gefährlich.
    Sie ließ den Wagen stehen und betrat zusammen mit Jussuf die Fähre. In wenigen Minuten landeten sie in Luxor.
    Jussuf führte sie am Tempel von Luxor und der Neuen Moschee vorbei. Sie gingen durch einige schmale Gässchen, dann erreichten sie die breite Sharia el-Karnak. Abd-el-Barans Haus lag unweit des Hôtel des Fa milles . Es war ein großer Bau. Die Vorderfront war aus bunten Steinblöcken erbaut. Eine schwere, geschnitzte Tür stand weit offen.
    Der junge Ägypter trat ohne zu zögern ein. Ein breiter, gepflasterter Gang führte in den Innenhof. Ein alter Mann kam ihnen entgegen.
    »Sag Abd-el-Baran, dass ich ihn sprechen möchte«, sagte Jussuf.
    Der Alte verschwand wortlos. Einige Minuten später kam er zurück und führte Jussuf und Coco ins Haus. Er brachte sie in einen großen Raum und forderte sie auf, sich zu setzen.
    Coco setzte sich auf einen weichen Divan, während Jussuf sich in einem Lehnstuhl niederließ. Der Alte verließ langsam das Zimmer.
    Coco sah sich aufmerksam um. Eine Wand wurde mit kostbaren Teppichen bedeckt, während die anderen kahl waren. Ein paar alte Truhen und Schränke, ein halbes Dutzend Schemel und niedrige Tischchen standen herum.
    Eine der hohen Türen wurde aufgestoßen, und ein kleiner Mann trat ein. Für einen Augenblick blieb er stehen, dann ging er auf Coco und Jussuf zu. Er trug einen gut geschnittenen, weißen Anzug, ein fliederfarbenes Hemd und eine weiße Krawatte. Sein schwarzes Haar war kurz geschnitten, und sein Gesicht zierte ein gewaltiger Vollbart. Die Augen lagen weit auseinander, waren

Weitere Kostenlose Bücher