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054 - Gucumatz der Allmächtige

054 - Gucumatz der Allmächtige

Titel: 054 - Gucumatz der Allmächtige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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gefiederten Schlange um Rache an lediglich einigen wenigen Personen ging, aber eine der Betroffenen war immerhin eine beliebte Schauspielerin und Sängerin, und das erhöhte den makabren Reiz der Story.
    Als Peter in die Redaktion kam, fand er dort den Nachrichtenredakteur im Gespräch mit dem Ex-Sträfling Hugg vor. Als erstes fiel ihm das ungewöhnlich gepflegte Äußere Huggs auf. Er trug einen ordentlichen Anzug, das weiße Hemd war nagelneu.
    Sogar rasiert hatte er sich, und an seinem Arm hing ein schwarzer Schirm.
    »Ah, da sind Sie ja, Dewin! Dieser Mann hier wollte unbedingt jemanden sprechen, der mit der Story von der gefiederten Schlange zu tun hat. Er sagte, er hätte Ihnen erzählt, daß er einen Mann namens Lane am Steuer eines Taxis -«
    »Er war es gar nicht, Mr. Dewin«, fuhr Hugg eilig dazwischen. »Ich hab den Mann wiedergesehen, den ich für Lane hielt, hab ihn heute am Strand aufgehalten, und stellen Sie sich vor, es war jemand ganz anders! Das soll mir eine Lehre sein, Mr. Dewin. Ich hatte an dem Abend ein bißchen was getrunken und nicht mehr ganz den klaren Blick. Und heute bin ich zu dem Mann hingegangen und habe gesagt: ›Heißen Sie Lane?‹ Aber kaum drehte er sich um, da wußte ich, daß ich mich geirrt hatte.
    »Kommen Sie!« Peter nahm den Mann energisch beim Arm und führte ihn in ein kleines Wartezimmer. »So, Sie meineidiger Schurke«, sagte er gutmütig, »was wollen Sie mir da weismachen?« »Es ist wahr - ich will auf der Stelle tot umfallen -« »Moment!« Peter bohrte dem Mann den Zeigefinger in die Brust. »Gestern warteten Sie auf mich, um mir zu sagen, Sie hätten William Lane gesehen; er sei sehr krank und wolle nach Birmingham und deshalb hätten Sie ihm -«
    »Stimmt haargenau, Mr. Dewin«, versicherte Hugg eifrig. »Das war Lane. Er ist nicht mehr in London. «
    Peter hob eine Hand. »Sie haben William Lane gesehen«, sagte er. »Daran zweifle ich nicht. Und er hat Ihnen angedroht, Ihnen die Hölle heiß zu machen, wenn Sie der Polizei nicht weismachen, er habe London verlassen. Deshalb kamen Sie zu mir. Er sagte Ihnen, daß Sie mich wahrscheinlich bei Miss Olroyd finden würden. Danach sprach er noch einmal mit Ihnen und fragte Sie, was Sie mir erzählt hätten. Als er von der Taxigeschichte hörte, befahl er Ihnen, das sofort zurückzunehmen. Vermutlich gab er Ihnen Geld, damit Sie sich anständig anziehen können. Darum sehen Sie jetzt aus wie aus dem Modemagazin. Also?«
    Hugg schwieg und mied Peters Blick. »Ich muß schließlich leben«, sagte er dann vage. »Ist nicht meine Art, die Bullen und die Presse mit Tips zu versorgen. Im Suff kann jeder mal 'ne Dummheit machen. Hauptsache, man gesteht sie hinterher ein. «
    »Wo haben Sie Lane getroffen?« fragte Peter, ohne auf die letzten Bemerkungen einzugehen, aber Hugg wollte nicht reden.
    »Lassen Sie den Mann doch in Ruhe«, flehte er beinahe. »Der hat seine eigenen Geschäfte, und es ist nicht meine Sache, ihm Knüppel zwischen die Beine zu schmeißen. Glauben Sie mir, Mr. Dewin. Er ist ein ziemlich übler Bursche, ganz gleich, wer er ist. « »Haben Sie Lane gesehen?«
    Hugg schüttelte den Kopf, dann eilte er zu Peters Verwunderung auf Zehenspitzen zur Tür und lauschte.
    »Man weiß nie, wo der Vogel gerade ist«, sagte er leise und nervös. »Ich hab ihn nicht gesehen. Das ist Tatsache. Ich kriegte einen Brief, in dem stand, ich solle zu'ner bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein, dann würde er kommen. Das war an einer kleinen Landstraße gleich nördlich von Barnet. Ich ging hin, und er kam in einem Auto - er ist gar nicht ausgestiegen. Hat durchs Fenster mit mir geredet. Es war ein großes Auto, und er saß ganz allein drin. «
    »Eine Limousine?«
    »Keine Ahnung, wie die Dinger heißen. Sein Gesicht hab ich jedenfalls nicht gesehen. Er sagte nur, ich müßte zu Ihnen gehen und sagen, ich hätte mich geirrt. Er sagte, er wollte nicht, daß unschuldige Personen in Verdacht geraten. Das waren genau seine Worte, Mr. Dewin - er wolle nicht, daß unschuldige Personen in Verdacht geraten. Ich glaube, er hatte eine Maske oder so was über dem Gesicht. Ich konnt's nicht erkennen. Dann sagte er mir noch, wo ich Sie finden würde und was ich sagen solle. Am selben Abend sollte ich ihm berichten, aber an einem anderen Ort. Kann sein, daß es Lane war. Es gibt mehrere Leute, die eine Mordswut auf Joe Farmer hatten. Ich hab mal einen in Dartmoor sagen hören, er würde ihn umbringen, wenn er je die Gelegenheit

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