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0540 - Der Fluch der Zigeunerin

0540 - Der Fluch der Zigeunerin

Titel: 0540 - Der Fluch der Zigeunerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wie der Zorn Gottes.
    Doch was sie taten, war das Werk des Satans…
    ***
    Tendyke’s Home, 1995:
    Zamorra und Nicole sahen den Abenteurer überrascht an. »Was meinst du damit - seit fünfhundert Jahren nicht mehr leben?«
    »Ich… kenne dieses… Pferd«, sagte Tendyke brüchig. »Es… ach, verdammt! Es… es kann nicht sein. Vermutlich… sieht es nur genauso aus. Und doch..«
    »Vielleicht erzählst du uns mal etwas mehr«, bat Nicole. »Hier stimmt doch etwas nicht. Was ist vor fünfhundert Jahren passiert? Hast du damals etwa schon gelebt?«
    Tendyke antwortete nicht. Er sah zu dem großen Baum hinüber, der einen Teil der Rasen- und Kiesfläche vor dem Haus beschattete.
    Dort lehnte ein hochgewachsener, großer Mann.
    Sid Amos!
    Bis zu diesem Augenblick hatten weder Zamorra noch Nicole ihn wahrgenommen. Es schien, als sei er erst in diesem Augenblick aus dem Nichts heraus aufgetaucht.
    Und möglicherweise war es auch genau so!
    Der Ex-Teufel grinste.
    »Bitte um Einlaß«, sagte er. »Du willst doch deinen wichtigsten Gast heute abend nicht draußen vor der Tür stehen lassen, Robert Tendyke?«
    »Gast? Ich wüßte nicht, wieso ich dich als meinen Gast ins Haus bitten sollte! Ich habe dich nicht eingeladen!«
    »Zu besonderen Feiern komme ich auch ohne Einladung.«
    »Hier wird nicht gefeiert«, konterte Tendyke. »Geh mit Gott, aber geh!«
    Sid Amos zuckte merklich zusammen. »Ah, das ist ein garstiger Wunsch. Dabei bin ich eigens hierher gekommen, um dich zu beschenken.«
    »Steck dir deine Geschenke an die Hörner, und laß mich in Ruhe.«
    »Ich weiß, daß du nicht gut auf mich zu sprechen bist. Aber du solltest mich wenigstens anhören,«
    »Laß ihn doch herein«, lenkte Nicole ein. »Vielleicht ist es wichtig. Er kommt sicher nicht nur so zum Spaß vorbei.« Tendyke wandte sich um und ging ins Haus zurück. Nicole folgte ihm etwas langsamer. Auf halbem Weg wandte sie sich zu Amos um und breitete schulterzuckend die Arme aus.
    Zamorra ging dem Ex-Teufel entgegen. Dort am Baum, wo Sid Amos stand, verlief die Grenzlinie der weißmagischen Abschirmung. Es war die gleiche Art von Schutzglocke, wie sie über Château Montagne, Ted Ewigks Villa in Rom und dem Beaminster-Cottage in Südengland lag - nicht zu vergessen Llewellyn-Castle in Schottland. Diese Abschirmung, durch eine Vielzahl ringsum angebrachter weißmagischer Zeichen erzeugt, war für Dämonen, andere Schwarzblütige und selbst Menschen, die unter dämonischer Beeinflussung standen, undurchdringlich. Nicht einmal der mächtige Lucifuge Rofocale schaffte es, hindurchzugelangen.
    Aber einmal hatte Sid Amos es vor einiger Zeit im Château Montagne fertiggebracht… ein Zeichen, daß er sich vom Dämon zum Menschen wandelte?
    Oder vielleicht zu etwas völlig anderem, das mit beiden Gattungen nur noch die äußere Erscheinungsform gemein hatte? [2]
    Sid Amos sprach nicht darüber, und Zamorra konnte nur raten. Immerhin schien mit dem einstigen Fürsten der Finsternis eine starke Veränderung vorzugehen, die sich auch in seiner ständig wechselnden Konstitution zeigte. Manchmal war er so unglaublich stark und machtvoll wie in jener Zeit, als er noch Asmodis gewesen war, dann wieder so schwach, daß ein Zauberlehrling spielend mit ihm fertig würde.
    Sid Amos… Asmodis, der einstige Fürst der Finsternis!
    »Weshalb bist du hier?« fragte Zamorra.
    Amos grinste. »Vermutlich aus dem gleichen Grund wie du«, sagte er. »Um Geburtstag zu feiern.«
    »Wessen Geburtstag?« Ungern entsann sich Zamorra einer Geburtstagsfeier, die vor einiger Zeit hier stattgefunden hatte - die der Zwillinge. Damals hatte der Verbrecher Torre Gerret, einst Zamorras Rivale an der Quelle des Lebens, versucht, ihn zu vernichten. Und auch Sid Amos hatte seine Finger im reichlich zwielichten Spiel gehabt. Er hatte Zamorra als Köder benutzt, um an Gerret heranzukommen. Nur hatte dieser schließlich doch wieder entkommen können. [3]
    Sid Amos grinste statt einer Antwort…
    Im nächsten Moment hörte Zamorra die Schritte des Rappen hinter sich auf dem Kies, und das Pferd schubste ihn mit dem Kopf zur Seite. Diesmal direkt sanft im Gegensatz zu seiner vorherigen Reaktion im Haus!
    Trotzdem ging Zamorra vorsichtshalber auf Abstand.
    Sid Amos wies auf eine Stelle am Baum, dicht über dem Boden.
    Der Rapphengst hob einen Vorderlauf und begann mit dem Huf gegen die angegebene Stelle zu schlagen. Etwas Borke bröckelte weg.
    Zamorra erkannte, daß ausgerechnet hier eines der

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