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0541 - Der Sohn des Höllenfürsten

0541 - Der Sohn des Höllenfürsten

Titel: 0541 - Der Sohn des Höllenfürsten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Leiter offenbar gehörte, ahnte sicher nichts von dem Geschehen. Er packte die Leiter und zerrte daran, um sie umzuwerfen.
    Sie kippte zur Seite weg!
    Zamorra bekam gerade noch mit einer Hand die Dachkante zu fassen. Von einem Moment zum anderen hing er an der Dachkante.
    Unten stürmten gerade die ersten Soldner aus dem Fenster nach draußen.
    »Da oben ist er!«
    »Was wollt ihr von ihm?« fragte der Leiterbesitzer.
    »Den Hexenmeister fangen!« schrie ein Söldner.
    Jemand schleuderte sein Schwert wie eine Lanze.
    Es verfehlte Zamorra nur knapp und fiel wieder nach unten.
    Er schwang sich herum, fand jetzt auch mit der anderen Hand Halt - und ließ sofort wieder los, weil er im letzten Moment feststellte, in einen hervorstehenden Nagel zu greifen.
    Das hätte ihm gerade noch gefehlt…
    Zamorra gab sich abermals Schwung. Diesmal faßte er an einer anderen Stelle zu.
    Ein kräftiger Klimmzug brachte ihn fast nach oben. Aber es klappte nicht ganz; er rutschte wieder ab.
    Als er sich erneut hochschwang, knallte ein geworfenes Schwert zwischen seinen Beinen gegen die Wand und prallte wieder zurück; es hätte ihn getroffen, wenn er auch nur eine Sekunde später reagiert hätte.
    Das nächste sauste über ihn hinweg, als er wieder nach unten sackte. Es blieb auf dem flachen Dach des Hauses liegen. Unten ertönte ein Wutschrei des Werfers.
    Der nächste Klimmzug.
    Diesmal schaffte Zamorra es. Er konnte sich über die Kante zwängen, rollte sich zur Seite und atmete tief durch. Er betrachtete seine Handflächen; die Haut war aufgeschürft.
    Er konnte hier nicht bleiben. Denn jetzt erkannten die Söldner den Nutzen der Leiter und legten sie an.
    Zamorra sah die beiden Enden unmittelbar vor sich an der Dachkante auftauchen.
    Er zählte bis fünf… Dann stieß er dagegen und ließ die Leiter kippen.
    Heisere Schreie folgten unmittelbar, dann ein Poltern, wütende Flüche und Verwünschungen.
    Er erhob sich und hastete zur Vorderseite. Ein Blindgiebel wie bei den Häusern in alten Wildwest-Städten täuschte zur Gasse hin eine wesentlich höhere Fassade vor, als das Haus tatsächlich hatte.
    Zamorra sah an der Kante vorbei nach unten. Im Moment befand sich kein Söldner dort in der Gasse…
    Aber es war die falsche Stelle…
    Er mußte etwa zwanzig Meter weiter nach links…
    Das waren drei Häuser.
    Mit kurzem Anlauf schaffte er es, aufs Dach des Nachbarhauses zu springen. Im nächsten Moment kam gerade jemand über die wieder neu angelegte Leiter herauf.
    Das Nachbarhaus hatte kein Flachdach vor einem Blindfassadengiebel, Zamorra kam auf schräge Dachziegel, rutschte und konnte nur mit äußerster Mühe verhindern, daß er abstürzte. Er arbeitete sich weiter bis zur nächsten Kante empor.
    Hinter ihm sprang der erste von mehreren Söldnern herüber, rutschte ebenfalls und hatte entschieden größere Schwierigkeiten, weil er nicht so beweglich war wie Zamorra. Der eiserne Harnisch behinderte ihn zusätzlich. Zamorra mit seinem Kettenhemd konnte sich freier bewegen.
    Allerdings war sein- Vorteil nicht wirklich groß…
    Der Abstand zum nächsten Nachbarhaus war so schmal, daß er keinen Anlauf brauchte, um zu springen. Er kam auch so hinüber, hangelte sich weiter.
    Der Verfolger, der mittlerweile durch zwei Kameraden Verstärkung erhielt, schrie nach unten, man solle den Hexenmeister gefälligst an der Vorderseite der Häuser verfolgen.
    Zamorra ahnte, daß ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Auf der Dachschräge war er ziemlich hilflos.
    Noch ein Dach, dann…
    Er schaffte es nicht.
    Dieser Sprung war ohne Anlauf nicht zu machen. Und Anlauf konnte er auf dem recht steilen Dach nicht nehmen.
    Hinter ihm kamen die drei Söldner heran.
    Es blieb nur eine Möglichkeit. Zamorra hoffte, daß es funktionieren würde.
    Er mußte in die Gasse springen!
    Vielleicht kam er unbeschadet unten an; wenn nicht, würde er eben verletzt in der Gegenwart wieder auftauchen. Aber dafür lebendig.
    Er mußte jetzt sehr schnell sein und die Entfernung richtig einschätzen.
    Den Ring drehen!
    »Anal’h natrac’h - ut vas bethat -doc’h nyell yenn vvé!«
    Beides noch einmal.
    Die Verfolger stürmten heran!
    »… yenn vvé!« Zum zweiten!
    Und jetzt, der dritte Durchgang.
    Und zugleich der Sprung ins Ungewisse!
    Unmittelbar nach der dritten Drehung des Ringes stieß er sich vom Dach ab.
    In diesem Moment war auch schon der erste der Verfolger bei ihm, schlug mit dem Schwert nach seinem Hals, um ihn mit einem einzigen wuchtigen Hieb den Kopf vom

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