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0542 - Himalaya-Grauen

0542 - Himalaya-Grauen

Titel: 0542 - Himalaya-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns.
    »Wann können wir fliegen?« fragte Baxter.
    »Morgen.«
    »Und wohin?«
    Golenkow ließ sich in einen Sessel fallen. »Kalkutta. Von dort geht es weiter nach Paro. Dort befindet sich auch der einzige Flughafen in Bhutan.«
    »Gut gemacht«, lobte ihn der CIA-Agent. »Nur müssen wir daran denken, daß wir uns in einer Welt bewegen, in der es kaum Zivilisation gibt, so wie wir sie kennen. Wir brauchen eine dementsprechende Ausrüstung, um in die Berge zu steigen.«
    »Die besorgen wir in Kalkutta. Außerdem glaube ich nicht daran, daß wir dort großartig klettern müssen.«
    »Weshalb nicht?«
    »Ich habe Erkundigungen eingezogen. Wo wir uns aufhalten werden, existieren weite Hochebenen. Wir brauchen nicht in die Berge hineinzuklettern.«
    Ich sprach den Russen an. »Was weißt du genau?«
    Er hob die Schultern. »Nichts, aber es gibt nicht weit von Paro entfernt einen kleinen Ort, der zu Füßen eines Klosters liegt, das den Namen Tigernest besitzt.«
    »Was?« Suko stellte die Frage.
    »Ja, wenn ich dann den Tiger, auf dem die beiden verschwunden sind, mit einbeziehe, müßten wir eigentlich wissen, wo wir unser Ziel finden können.«
    »Am besten wäre ein Hubschrauber«, sagte ich.
    »Den besorge ich.« Baxter grinste mich an.
    »Wie?«
    »Laß das meine Sache sein! Hin und wieder hat auch die Agency ihre Beziehungen. Ich müßte nur nach Bhutan telefonieren können. Geht das?«
    »Sie können es versuchen.«
    »Nein, ich werde es von Kalkutta aus in Angriff nehmen.«
    Damit waren alle einverstanden. Wir hatten auch keine Lust mehr, noch großartig zu diskutieren. Die Müdigkeit war stärker. In der Wohnung des Russen gab es Platz genug für uns alle. Und so legten wir uns nieder und waren sehr bald eingeschlafen.
    Am nächsten Morgen konnten wir wieder Golenkows perfekte Organisation bewundern. Wir wurden abgeholt und zum Flughafen gebracht. Niemand kontrollierte uns. Sogar in der Ersten Klasse fanden wir unsere Plätze. »Guter Service«, lobte Baxter.
    »Manchmal ist auch der KGB zu etwas nütze.«
    »Wenn Sie das sagen, will ich es glauben.«
    Der Flug Moskau-Kalkutta zog sich hin. Wir landeten noch zwischen und hatten einen Aufenthalt von zwei Stunden. Wir waren froh, endlich in Indien zu sein, besonders Suko, der es kaum erwarten konnte, Shao zu sehen.
    Ich hatte schon mit dem Gedanken spekuliert, unseren alten Freund Mandra Korab Bescheid zu geben, ließ es aber bleiben und nahm auf die anderen Rücksicht.
    An einen sofortigen Weiterflug nach Paro war nicht zu denken.
    Die Maschine startete erst am nächsten Tag. Unterkunft fanden wir in einem Hotel am Flughafen. Die Zimmer waren voll klimatisiert.
    Mark zog mich einmal zur Seite. »Ich müßte noch mal für einige Stunden verschwinden«, sagte er.
    »Wohin?«
    »Zu einem Bekannten.«
    »Ein Verbindungsmann von euch?«
    Baxter grinste. »Vielleicht.«
    »Dann geh.«
    »Willst du mit? Du bist besser eingeweiht als ich. Vier Ohren hören mehr. Wenn wir zu zweit bei ihm erscheinen, wird er keinen Verdacht schöpfen. Zu viert wäre das schlecht.«
    »Kann ich Suko einweihen?«
    »Sicher, aber nicht Wladimir.«
    Ich verstand ihn. Als Agent konnte man in gewissen Situationen nicht über den eigenen Schatten springen.
    »All right, Mark, ich sage Suko Bescheid.«
    »Klar!«
    Ich bekam Suko auch allein zu sprechen. Er hatte geduscht und kam aus dem Bad.
    »Gut, John, ich achte auf Wladimir.«
    »Das brauchst du nicht. Nur wenn er fragt, laß dir eben etwas einfallen.«
    »Weshalb ich?«
    Da war ich schon aus der Tür. Baxter wartete unten in der Lounge des Hotels.
    »Alles klar?« fragte er und stand auf.
    »Ja.«
    »Dann los.«
    Wir nahmen ein Taxi. Keinen normalen Wagen, wie man ihn aus anderen Städten kannte. Das war eine uralte Klapperkiste und bestimmt aus zehnter Hand. Als Grundmarke Chrysler. Was der Fahrer von anderen Automarken noch alles darangebastelt hatte, konnten wir nur mehr erahnen. Der Wagen fuhr, das war für uns die Hauptsache.
    Nur bei der Bequemlichkeit gab es Ärger. Sprungfedern schossen uns in die Hinterteile. Im Innern stank es widerlich. Aus welchen Ritzen der Geruch drang, war nicht festzustellen. Wahrscheinlich roch auch der Fahrer nach einer Vielzahl von Gewürzen.
    Hinzu kam die Stadt. Kalkutta war, wie auch Indien, für einen Europäer eine andere Welt.
    Unvorstellbare Armut und immenser Reichtum standen sich hier gegenüber. Was Indien noch als Prunk besaß, ließ sich nur erahnen, aber die Armut sahen wir auf der Fahrt zum

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