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0542 - Himalaya-Grauen

0542 - Himalaya-Grauen

Titel: 0542 - Himalaya-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Baxter.
    »Reisende, die aus Paro kamen, erklärten, daß sie einen gewissen Ort fluchtartig verlassen haben, weil sich die Bewohner von einem Tag auf den anderen veränderten.«
    »Nannten sie auch einen Grund?«
    »Nicht direkt. Er muß aber mit dem Kloster zusammenhängen, daß sie Tigernest nennen. Es sind die Klausen und Hütten, die direkt an der Felswand kleben. Dort soll sich alles abspielen. Es ist ein verbotenes Gebiet, in dem Ungeheuer regieren.«
    »Welcher Art?« fragte ich.
    »Eine Mischung zwischen Gorilla und Fledermaus. Fliegende Riesenaffen.« Er grinste schief.
    »Wie ist das denn möglich?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wer hat Ihnen die Ungeheuer beschrieben?« wollte ich wissen.
    »Reisende, die Paro fluchtartig verlassen hatten. Ich konnte einem sogar ein Foto abluchsen.«
    Jetzt staunten wir beide und vergaßen sogar die miese Luft zwischen den Bürowänden. »Einer hat die Ungeheuer geknipst?« Ich schüttelte den Kopf. »Das ist natürlich irre.«
    Homan zog die Mittelschublade auf und zerschlug gleichzeitig mit der flachen Hand eine Fliege. »Das Bild habe ich unter großen Mühen bekommen. Nicht einmal für Geld wollten sie es abgeben. Es war ein Einheimischer, der schließlich zustimmte und mich gleichzeitig davor warnte.«
    »Weshalb?«
    »Er sprach von einer Rückkehr des Padmasambhava.«
    »Wer ist das denn?«
    »Ein alter Magier, soll angeblich vor über zweitausend Jahren in Bhutan gelebt haben. Er kam auf dem Rücken eines Tigers durch die Luft geflogen und überwand die Eisriesen im Norden. Das heutige Tibet ist seine ehemalige Heimat gewesen.«
    Baxter schaute mich an, ich ihn. Beide wußten wir Bescheid. Den Tiger hatten wir gesehen, seinen Reiter ebenfalls. Es war Gigantus gewesen. Weshalb sprach Homan von einem Magier?
    »Wie hieß der noch?« fragte ich.
    »Padmasambhava.«
    »Schwer zu behalten«, bemerkte Mark.
    »Verhört habe ich mich jedenfalls nicht. Aber ihr werdet das Bild ja sehen. Das ist er zwar nicht, wie ich meine, doch das andere kommt noch hinzu. Ich beneide euch nicht. Die Gegend um Paro scheint zu einer magischen Zone geworden zu sein. Dort halten die Götter Hof, und es sind nicht die harmlosesten.«
    Bisher hatten wir das Foto noch nicht gesehen. Jetzt griff Homan in die Schublade, eine völlig normale Geste. Ich hatte mich zurückgelehnt und die Beine übereinandergeschlagen.
    Slim saß starr. »Verdammt, wo ist es denn?« Er schüttelte den Kopf. »Hier habe ich es hineingelegt.«
    »Bist du sicher?«
    »Natürlich, Baxter. Ich weiß doch, was ich getan habe. Es kann auch sein, daß man es mir gestohlen hat. Dann wäre ich aber verflucht sauer, darauf könnt ihr euch verlassen.«
    Er suchte weiter, fand aber nichts. »Es tut mir leid.« Er schob die Lade wieder zu. »Das Foto muß mir gestohlen worden sein.«
    »Haben Sie einen Verdacht?«
    Der Agent schaute mich an. »Hier klaut jeder, wenn ich das mal so locker sagen darf.«
    »Was kann jemand mit diesem Foto anfangen?«
    »Weiß ich auch nicht.« Homan war echt betrübt. »Tut mir leid, daß ich euch nicht weiterhelfen kann.«
    Baxter winkte ab. »Macht nichts. Kommen wir zum Land der Drachen. Wir fliegen also nach Paro, und wie geht es dort weiter?«
    »Das ist einfach. Es gibt in der Stadt einen Bekannten von mir. Er heißt Patan und ist Geschäftsmann.«
    »Für wen arbeitet er?« wollte Baxter wissen.
    »Eigentlich für jeden, aber darauf kommt es nicht an. Patan verleiht alles, was sich bewegen und fliegen kann. Unter anderem auch einen Hubschrauber. Wenn ihr das Kloster anfliegen wollt, ist es am besten, wenn ihr euch einen Hubschrauber besorgt. Da seid ihr ziemlich unabhängig. Und bestellt Patan einen Gruß.«
    »Machen wir.«
    Homan schüttelte wieder den Kopf. »Wenn ich nur wüßte, was mit dem Foto geschehen ist. Der Kerl hat mir zwar gesagt, daß es etwas Besonderes sein soll…«
    »Wie hat er das denn gemeint?« fragte ich ihn.
    Er winkte ab. »Das glaubt sowieso keiner. Angeblich soll in der Aufnahme auch der Geist des Monstrums stecken. Ihr wißt ja, was die Leute da so alles reden.«
    »Dann nehmen Sie die Worte nicht ernst?«
    »Kaum.« Homan schob die Lade wieder zu – und bekam im gleichen Augenblick große Augen. Aus seinem Mund drang ein kieksendes Lachen. »Das… das ist doch unmöglich!« keuchte er.
    »Was denn?«
    Ohne eine Antwort zu geben, stand Homan auf und schaute zur Tür, der wir den Rücken zugedreht hatten. »Was willst du denn hier?« sprach er einen Besucher an.
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