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0542 - Himalaya-Grauen

0542 - Himalaya-Grauen

Titel: 0542 - Himalaya-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und Slim wieder in die relative Sicherheit des Büros. Ich kam nicht mehr weg, die Bestie stürzte sich auf mich.
    Die Krallen erwischten mich nicht, dafür der haarige Körper. Er wollte mich zu Boden drücken. Ich stemmte mich gegen den Körper und schaffte es auch, ihn zurückzudrücken.
    Aber nur deshalb, weil die geweihten Silbergeschosse Wirkung zeigten. Die Bestie hatte einen Großteil ihrer Kraft verloren. Ich wäre nicht gegen sie angekommen, so aber gelang es mir, sie zurückzudrücken. Bis gegen die Wand.
    Dort sank sie zusammen und schrumpfte. Sie verlor das Fell.
    Dann bildete sich das Gesicht wieder. Menschliche Züge entstanden, als die Schnauze des Gorillas nicht mehr zu sehen war.
    Ich hatte gewonnen.
    Dann lag er vor mir, im zu braunem Staub gewordenen Fell.
    Keine Flügel mehr, keine gelben Augen, dafür gebrochene, tote, die gegen die Decke starrten.
    Die Kälte des Todes wehte mir entgegen. Eine meiner Kugeln hatte dorthin getroffen, wo das Herz schlug. Da war nichts mehr zu machen.
    Auch Mark und Slim kamen. Homan war bleich geworden. Er konnte das nicht fassen und glaubte an einen Spuk. Dann wollte er eine Erklärung haben, die ich ihm gab: »Er hat das Foto verschluckt. Es war keine normale Aufnahme. In ihr steckte noch der Geist eines Mächtigen, eben dieses Magiers.«
    »Das begreife ich überhaupt nicht!« keuchte Homan und zeigte, daß er trotzdem noch logisch nachdenken konnte. »Wenn er mir das Foto überlassen hat, dann hat er es bestimmt nicht grundlos getan. Da mußte etwas dahintergesteckt haben.«
    »Richtig.«
    »Und was, Sinclair?«
    »Ein Plan.«
    »Mann, du bist gut. Wie soll diese Bestie gewußt haben, daß ihr beide zu mir kommt?«
    »Danach können wir ihn nicht mehr fragen.«
    »Das ist mir zu wenig.«
    »Wie wäre es denn mit Magie?«
    »Auch das noch!« stöhnte Homan. »Selbst wenn dieser Padmasambhava ein Magier gewesen ist oder gewesen sein soll, so kann ich das nun wieder nicht glauben.«
    »Das müssen Sie auch nicht.«
    »Wüßtest du noch eine weitere Erklärung?« fragte Mark.
    »Tja«, sagte ich. »Ich kann mir da höchstens Gigantus und Shao vorstellen. Die beiden besitzen eine gewaltige Machtfülle. Wenn sie diese Magie einmal ausspielen, sind sie in der Lage, auch weite Entfernungen zu überbrücken.«
    »Es sieht ganz so aus.«
    »Baxter!« wandte sich Homan an den CIA-Agenten. »Ich habe dir bisher jeden Gefallen getan, fast jeden. Wenn du mir noch einmal mit so einer Scheiße ankommst, kündige ich dir die Freundschaft. Ist das klar!«
    »Sicher, Slim.«
    Homan ging in sein Büro. Wir hörten das Gluckern, als er einen langen Schluck aus der Flasche nahm.
    »Die scheinen schon weiter zu sein, als wir angenommen haben«, bemerkte Mark. »Wie siehst du die Chancen?«
    »Nicht besonders, aber wir müssen hin. Wenn wir etwas unternehmen sollen, dann nur an Ort und Stelle.«
    »Das glaube ich auch. Ich bin nur gespannt, was uns in Bhutan erwartet. Ein Spaziergang wird es sicherlich nicht. Fledermäuse und Riesengorilla, diese Mischung ist wirklich neu.« Baxter betrat kopfschüttelnd Homans Büro.
    Slim hatte sich wieder beruhigt. »Wollt ihr immer noch hin?«
    »Sicher.«
    »Meinen Segen habt ihr. Aber das war nur einer, Freunde. Ich frage euch, wer alles am Tigernest lauert.«
    »Darüber denken wir nach, wenn wir da sind.«
    Homan hob die Flasche. »Falls ihr dann noch dazu kommt. Ich trinke trotzdem auf euch – cheers…«
    Irgendwo hatte er recht. Doch einen Rückzieher konnten wir auch nicht mehr machen. Wir mußten mit beiden Beinen hineinspringen in das Himalaya-Grauen…
    ***
    Die Maschine nach Paro flog am nächsten Tag. Wir hatten eine ruhige Nacht verbracht. Suko und Wladimir wußten inzwischen über unser Abenteuer Bescheid und hatten es fast kommentarlos zur Kenntnis genommen.
    Das Flugzeug war stark, eine viermotorige Propeller-Maschine.
    Dieses Flugzeug transportierte nicht nur Passagiere. In die Ladeluke am Heck, die aussah wie ein gewaltiges Maul, wurden Waren hineingefahren, die jemand in Bhutan bestellt hatte.
    Mit einer ziemlichen Verspätung konnten wir endlich starten und flogen in Richtung Norden.
    Bhutan gehört zu den Ländern des Himalaya, die eine konsequente Linie verfolgt haben: keine Hotelkomplexe, kaum Touristen, die sich in das Land der Drachen verirrten.
    Die Hauptstadt hieß Thimpu. Wie wir erst jetzt erfahren hatten, existierte dort ebenfalls ein Flughafen, der auch besser sein sollte als der in Paro, aber wir wollten so nahe

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