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0543 - Die Fliegen-Königin

0543 - Die Fliegen-Königin

Titel: 0543 - Die Fliegen-Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spielte mit ihnen, sie drehte durch, wenn eine ihrer Lieblinge getötet wurde.
    Als Doppelmörder hatte sie den Engländer bezeichnet, nur weil dieser zwei Fliegen getötet hatte. Nein, Elvira war nicht normal.
    Sie führte das Hotel zusammen mit ihren Eltern und recht wenig Personal, das abends weggeschickt wurde. Nur Peter Garner machte da eine Ausnahme.
    Zu Herbert und Grete Klein, Elviras Eltern, hatte er großes Vertrauen. Auch sie wußten über das seltsame Hobby ihrer Tochter Bescheid. Daß es allerdings so extrem geworden war, darüber waren sie bestimmt nicht informiert.
    Ihn störten auch die Geräusche im Hotel. Das hörte sich an, als wollten Gäste abreisen.
    Aber am späten Abend?
    Peter Garner verließ die kleine Bar. Er öffnete die Tür sehr vorsichtig. Nach wenigen Schritten erreichte er das Ende des schmalen Ganges, von wo aus er in Richtung Rezeption schauen konnte.
    Abrupt blieb er stehen. Der Atem stockte ihm. Was er sah, bestätigte seine Vermutungen.
    Die Gäste reisten ab. Wahrscheinlich waren die meisten schon weg. Er sah noch die Rücken eines Ehepaares und hörte Elviras Stimme, die dafür sorgte, daß die Leute verschwanden. Sie scheuchte sie förmlich aus dem Haus, als wollte sie die Menschen nie mehr sehen.
    Einem ersten Impuls folgend, wollte er auf Elvira zulaufen. Peter überlegte es sich doch. Nein, es war besser, wenn er im Hintergrund wartete und sich nicht zeigte. Vielleicht rechnete Elvira damit, daß er auch das Haus inzwischen verlassen hatte.
    Peter Garner spürte, daß etwas in der Luft lag. Seine innere Alarmanlage warnte ihn. Nur jetzt keinen Fehler begehen, der für ihn eventuell schlimm enden konnte.
    Deshalb zog er sich lautlos zurück. Mit den Eltern hatte er sich immer gut verstanden. Sollten sie sich im Haus befinden, wollte er unbedingt mit ihnen über Elvira reden.
    Um den Gästen so viel Bequemlichkeit wie möglich zu geben, hatten die Kleins auf große Bequemlichkeit verzichtet. Sie wohnten im Souterrain oder im Keller, wie sie immer sagten.
    Da das Haus am Hang stand und die Kellerräume an der Rückseite lagen, waren sie auch mit großen Fenstern versehen worden. Sie standen im rechten Winkel zum Hang und endeten erst an der Zimmerdecke. Davor führte ein schmaler Weg entlang.
    Peter Garner öffnete die Tür mit der Aufschrift privat. Ein kleiner Flur nahm ihn auf.
    Es roch nach Essen. An einer Wand lehnte ein Staubsauger. Alles sah normal aus. Trotzdem überkam Peter Garner ein unangenehmes Gefühl. Die Stille paßte ihm nicht.
    Er schaute in das Wohnzimmer, wo kein Licht brannte. In der kleinen Küche hielten sich die Kleins auch nicht auf, ebenfalls nicht im Bad, es blieb das Schlafzimmer.
    Peter traute sich nicht, es ohne Türklopfen zu betreten. Dreimal pochte er gegen das Holz.
    Antwort bekam er nicht.
    Da wagte er es. Sehr behutsam drückte er die Tür nach innen. Er wollte die Kleins nicht erschrecken, falls sie schon schliefen. Dämmerlicht hüllte ihn ein.
    Vor ihm stand das Bett, links der Schrank, die Kommode der Spiegel. Er kannte das Schlafzimmer. Auf den ersten Blick sah es auch völlig normal aus.
    Bis sein Blick dann auf das Doppelbett fiel. Auf ihm malten sich zwei Oberkörper ab.
    Das Ehepaar schlief.
    Peter Garner wollte aufatmen und sich schon zurückziehen als er genauer hinsah. Jeder Mensch, der sich zum Schlafen hinlegt, zieht einen Schlafanzug oder ein Nachthemd an.
    Die Kleins lagen in ihrer normalen Kleidung auf dem Bett.
    Außerdem rührten sie sich nicht. Plötzlich gefiel ihm die Luft im Zimmer nicht mehr. Sie kam ihm dick und unheilschwanger vor. Sie drückte aufs Gemüt. Er mußte einige Male tief durchatmen, um den eigenen Widerwillen zu überwinden. Ein furchtbarer Verdacht keimte in ihm hoch. Peter Garner konnte sich gut vorstellen, daß etwas passiert war. Elvira drehte durch, da machte sie nicht einmal vor ihren eigenen Eltern Halt.
    »Sollte sie beiden etwa…?«
    Er wagte nicht, darüber nachzudenken. Das Böse aber war wie eine Zange, die ihn umklammert hielt. Die Luft schmeckte nach Grauen und Tod. Bei jedem Luftholen schnürte es ihm die Kehle zusammen. Er tappte etwas unbeholfen auf das Doppelbett zu. Auch wenn es ihn im Prinzip anwiderte, er mußte sich einfach Gewißheit verschaffen.
    Grete Klein lag auf der von ihm aus gesehenen rechten Seite des Bettes. Herbert, ihr Mann, auf der linken.
    Ihm näherte sich Peter. Seine Knie zitterten. In den Augen brannte es. Neben dem Bett blieb er stehen und beugte sich über den

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