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0543 - Wen die Satans-Spinne holt

0543 - Wen die Satans-Spinne holt

Titel: 0543 - Wen die Satans-Spinne holt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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noch erleichtern.
    Selbst ohne die Spinne und die Falle des Erzdämons traute Zorak sich zu, jetzt mit Zamorra fertig zu werden. Er war gehandicapt. Er konnte nicht Zurückschlagen, wie er es vielleicht sonst getan hätte. Er mußte auf andere Menschen Rücksicht nehmen, die sich in der Nähe befanden.
    Zorak dagegen kannte solche Skrupel nicht.
    Sie machte nur einen Fehler.
    Sie ging davon aus, daß Zamorra nach dem gleichen Schema handeln würde wie sie selbst.
    Und so kam alles ganz anders…
    ***
    Nicole folgte weiter der Spinne. Schon bald lichtete sich das Gelände; statt dichtstehender Bäume mit Unterholz gab es nur noch einzeln stehende Gewächse jedweder Art. Das Villa-Ada-Gelände nahm jetzt Parkcharakter an.
    Leider tat die Spinne Nicole nicht den Gefallen, die Spazierwege zu benutzen. Statt dessen huschte sie weiterhin durchs Gelände und kreuzte Wege nur dort, wo es sich nicht vermeiden ließ.
    Sie schien auch größer geworden zu sein!
    Nicole beschloß, sich darüber keine Gedanken zu machen. Noch nicht.
    Und sie kümmerte sich ebensowenig darum, wie lange und wie weit sie dem Ungeziefer zu folgen hatte. Das konnte Ted protokollieren, der Nicole wachsam folgte. Ihr selbst ging es nur darum, herauszufinden, wohin sich das Biest gewandt hatte und wo es jetzt steckte.
    Bedauerlichweise schrumpfte der zeitliche Abstand nicht, so schnell Nicole sich auch in ihrem Halbtrance-Zustand zu bewegen mühte. Die Spinne hatte ein gewaltiges Tempo vorgelegt. Immer wieder mußte Nicole im Amulett eine mehrere Sekunden umfassende Zeitkorrektur vornehmen, weiter in Richtung Vergangenheit, um die Spinne nicht aus dem Erfassungsbereich von Merlins Stern zu verlieren. Allmählich summierten sich die Sekunden zu mehreren Minuten.
    Ein wenig wunderte sich Nicole, wie groß dieser Park scheinbar war. Der Karte nach, auf der Ted die »Spinnen-Markierungen« vorgenommen hatte, war er vielleicht 800 Meter breit und erstreckte sich in der Längsausdehnung etwa anderthalb Kilometer.
    Das waren Distanzen, für die man keine Stunden benötigte - es sei denn, man war eine Schnecke…
    Nach einer Weile wurde es ihr zu dumm; sie beschloß, eine Pause einzulegen.
    Sie speicherte Bild und Zeit der Vergangenheitsphase. So konnte sie jederzeit sofort wieder »einsteigen«.
    Sie sah sich nach Ted um.
    »Hast du’s auch festgestellt?« fragte er, während er jetzt näher kam, die Umgebung noch immer angespannt beobachtend.
    »Was meinst du damit?« wollte sie erstaunt wissen.
    »Das Spiralmuster«, sagte Ted trocken. »Die Spinne hat uns inzwischen einige Male im Kreis geführt. Und dieser Kreis zieht sich immer enger zusammen.«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe mich darauf konzentriert, der Spinne zu folgen. Da konnte ich nicht auch noch auf die Umgebung achten. Gerade so viel, um nicht zu stolpern oder mit dem Gesicht durch Dornenzweige zu laufen… Deshalb kam mir der Park so groß vor.«
    Ted nickte.
    »Ich weiß zwar nicht, wo das kleine Biest jetzt stecken mag. Aber ich gehe jede Wette ein, daß du seine Spur mehrmals kreuzen wirst, wenn du einfach in Richtung Mitte gehst. Wenn hier ein Faden zu sehen wäre, würde ich glatt annehmen, daß die Spinne ein riesiges Netz durch den ganzen Park anlegen will.«
    »Ein riesiges Netz«, murmelte Nicole versonnen. »Und wir…« Sie faßte Ted bei der Schulter.
    »Weg hier!« stieß sie hervor. »Nimm die Beine in die Hand! Wir müssen hier schnellstens raus! Wir stecken mitten in diesem Netz!«
    Sie begann zu laufen.
    Ted, der ein paar Herzschläge später begriff, folgte ihr.
    Aber sie kamen nicht weit…
    ***
    Gabriella Pacoso lenkte das Fahrzeug durch den dichten römischen Nachmittagsverkehr, Die Rush-hour stand zwar erst noch bevor, aber das Verkehrschaos in der Ewigen Stadt herrschte immer und überall.
    Sie zwängte den Alfa mit Zamorra und dem Capitano im Fond durch schmale Seitengassen, bei denen jeder normale Tretrollerfahrer schon Platzangst bekommen hätte. Bewundernswerterweise streifte sie dabei weder herumstehende Mülleimer noch Verbotsschilder. Prompt schlossen sich ihr andere Autos an - wo selbst die Polizei fährt, kann es ja nicht verboten sein…
    Zamorra sah Re von der Seite an.
    Doch der Capitano dachte gar nicht daran, seine Untergebene wegen ihres Verkehrsverhaltens zur Ordnung zu rufen. Auch nicht, als sie eine Straße einfach ignorierte, die Zamorra durchaus bekannt war und momentan kaum befahren wurde; statt dessen nahm sie einen weiten Umweg durchs

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