Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0544 - Die Panther-Frau

0544 - Die Panther-Frau

Titel: 0544 - Die Panther-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Erde gab es Ted nicht mehr, und in der anderen Welt konnte er nicht ankommen, weil sein Zielobjekt dort nicht mehr existierte.
    Einen Rücktransport sah die Struktur der Regenbogenblumen für diesen Fall nicht vor. Weil dieser Fall grundsätzlich nicht vorgesehen war.
    So blieb nur eines:
    Die Auflösung…
    Und das Grau verdichtete sich immer mehr zum Schwarz. Und es würde auch Ted Ewigk in sich aufnehmen und zum Bestandteil dieses Nichts machen - zum Teil des absoluten Nichts, der Nicht-Existenz …
    ***
    Ein Taxi brachte Zamorra und Nicole zurück zu Teds Villa.
    »In der anderen Welt«, sagte Zamorra, »warst du plötzlich verschwunden. Und dann sagtest du, die Raubkatzen können uns nicht mehr sehen… Was war da eigentlich los?«
    »Ich weiß es selbst nicht so genau«, sagte Nicole. »Jedenfalls habe ich plötzlich festgestellt, daß die Panther mich nicht mehr sehen konnten. Diese Biester haben mich einfach völlig ignoriert, sind an mir vorbeigeschlichen, ohne auf mich zu reagieren. Während du versucht hast, sie abzuwehren, war ich plötzlich in einer Art unsichtbarem Raum. So, als hätte jemand eine Wand aufgebaut. Ich habe dich hinter diese Wand gezogen. Dummerweise haben die Panther auf Geräusche reagiert. Deshalb hatte ich dich ja gebeten, den Mund zu halten und mich telepathisch zu befragen. Warum hast du das nicht getan?«
    »Weil ich einfach zu überrascht war«, gestand Zamorra. »Wie hättest du an meiner Stelle reagiert, wenn du dich gerade mit ein paar Raubkatzen gebalgt hättest?«
    »Hm…«
    Zamorra schloß die Augen.
    Er fragte sich, ob diese ›Wand‹ eine normale Erscheinung in dieser fremden Welt sein konnte. Sie waren beide dorthin gezwungen worden, um sofort angegriffen zu werden. Im Grunde eine perfekte Falle.
    Aber wer eine solche Falle aufstellt, der sorgt, auch dafür, daß die Beute nicht so einfach wieder entkommen kann.
    Also hatte jemand eingegriffen?
    Wer?
    Ted sicher nicht. Der Reporter hätte sich ihnen sicher gezeigt.
    Ein verwegener Gedanke durchzuckte Zamorra. Sollte der Panther, der sie angesprungen und zum Forum versetzt hatte, auch dafür verantwortlich sein?
    Es paßte zusammen, nur war es nicht unbedingt logisch. Ein Wesen, das es darauf anlegte, Merlins Stern in die Hände zu bekommen, und dabei nicht vor dem Einsatz von Gewalt zurückschreckte, würde kaum zum Lebensretter in höchster Not werden…
    Ein weiteres Rätsel war, wie diese Unsichtbarkeit erzeugt worden war.
    Und was war das überhaupt für eine Welt, in die sie geraten waren? Sicher keine Wüsten- oder Steppenlandschaft der Erde. Flach bis in die Unendlichkeit des Horizonts war keine irdische Landschaft.
    Also hatten sie sich in einer anderen Welt befunden, in einer, die sie noch nie zuvor betreten hatten.
    Zamorra hoffte, daß sich daraus nicht eine neue Gefahr entwickeln würde.
    Vorerst jedenfalls blieb ihnen nicht viel anderes übrig, als abzuwarten, was Bagira als nächstes unternehmen würde…
    ***
    Shirona materialisierte in einiger Entfernung von Bagira, damit das Amulett nicht auf sie aufmerksam werden konnte. Sie stellte fest, daß Bagira allein war.
    Sie hatte sich also von Zamorra und seiner Begleiterin getrennt. Blieb die Frage, ob es ihr gelungen war, ihnen das Amulett abzunehmen.
    Shirona sprach einen etwa zehnjährigen Jungen an, der eigentlich gerade zu seiner Freundesclique stoßen wollte. Sie erzeugte die Illusion eines Geldscheines, den sie ihm in die Hand drückte.
    »Siehst du die Frau in der schwarzen Kleidung dort drüben, die gerade das Forum verläßt? Geh zu ihr hin und frage sie, ob sie besitzt, was sie beschaffen sollte. Wenn ja, soll sie es unverzüglich zerstören. Kann sie das nicht, soll sie den Gegenstand irgendwo sicher verstecken und mich am Fuß des Capitols treffen. Komm zurück und sag mir, was sie erwidert hat. Dann bekommst du die gleiche Summe noch einmal.«
    Der Junge wiederholte seinen Auftrag. Dann rannte er los, hinter Bagira her. Er schien Aufträge dieser Art nicht zum ersten Mal zu erledigen.
    Shirona sah ihn mit Bagira sprechen. Dann kam er zurück.
    »Sie trifft Sie am Capitaol, signori - na.«
    Prompt streckte er die offene Hand aus.
    Shirona lächelte katzenfreundlich; sie schuf einen weiteren imaginären Geldschein und gab ihn dem Jungen, der jetzt hinter seinen Freunden herlief und sich zu ihnen gesellte. Später würde er sich wundern, daß das Geld sich wieder in Luft aufgelöst hatte, kaum daß er den Schein in der Hosentasche verschwinden

Weitere Kostenlose Bücher