Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0544 - Die Panther-Frau

0544 - Die Panther-Frau

Titel: 0544 - Die Panther-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wo sie kurzfristig untertauchen konnte. Eines dieser Verstecke war gar nicht weit entfernt. Sie verschwand darin und schlüpfte in ihre Kleidung, die sie geistesgegenwärtig noch an sich gerissen hatte.
    Dann hielt sie das Amulett in der Hand und betrachtete es nachdenklich.
    Es hatte funktioniert. Bagira hatte nicht nur die beiden Menschen davor bewahrt, von ihren Artverwandten getötet zu werden, sondern sie hatte auch diesen Stern von Myrrian-ey-Llyrana an sich gebracht. Wenn sie ihn jetzt zerstörte, war der Auftrag der blonden Frau erfüllt, und Bagira hatte vielleicht endlich wieder ihre Ruhe.
    Sie und ihre Artverwandten, die sie nicht davon hatte abbringen können, in den beiden Menschen Beute zu sehen. Nur einmal, ganz kurz, war es ihr gelungen, sie zu irritieren und den Menschen damit eine ganz kurze Atempause zu gewähren. Sie hatte durch die Kraft ihrer Wünsche die Eigenschaften eines kleinen Teiles des weiten Landes vorübergehend verändert. Es hatte den Menschen einen winzigen Vorteil verschafft »den sie genutzt hatten. Bagira hoffte, daß sie jetzt noch zu verwirrt waren, als daß sie versuchen würden, ihre Spur aufzunehmen. Sie wog die Silberscheibe in ihren Händen, bewunderte die feinen Gravuren und die erhaben gearbeiteten Hieroglyphen, die so anders aussahen als alles, was sie bisher kannte. Die Schriftzeichen glichen keiner ihr bekannten menschlichen Schrift. Weder ägyptischen Zeichen noch babylonischer Keilschrift. Es war etwas völlig Fremdes. Gern hätte sie mehr darüber herausgefunden. Gern hätte sie auch gewußt, warum dieses künstlerisch wundervolle Amulett unbedingt zerstört werden sollte. Sie hatte das Gefühl, daß eine unbändige, gewaltige magische Macht darin wohnte - und vielleicht sogar mehr ..«
    Aber mindestens ebenso mächtig schien das Wesen in der Gestalt einer blonden Frau zu sein. Und vor ihr wollte Bagira auf jeden Fall ihre Ruhe haben.
    Sie fürchtete sich vor diesem Wesen. Und sie sorgte sich um ihre Artverwandten.
    Also nahm sie die Silberscheibe zwischen beide Hände, um sie zu zerbrechen…
    Doch noch ehe sie Druck auf das Material ausüben konnte - war es zwischen ihren Händen verschwunden!
    Fortgezaubert…?
    Oder hatte es bereits dem leichtesten Druck nachgegeben, und die Zerstörung zeigte sich in völliger Auflösung?
    Daran wollte Bagira nicht glauben. Ein derart stark magisches Werkzeug löste sich nicht einfach auf. Eine Zerstörung mußte, wenn sie schon zur Auflösung führte, andere Effekte mit sich bringen.
    Also hatte es sich selbständig fortgezaubert - vielleicht, weil es die bevorstehende Vernichtung erkannt hatte und sich retten wollte?
    Oder der Besitzer dieses magischen Instruments hatte es zu sich zurückgeholt…
    Wie auch immer. Der Versuch, der fast schon geglückt schien, war nun gescheitert.
    Sie dachte an Shirona und daran, wie sie reagieren würde.
    Und sie merkte plötzlich, daß sie am ganzen Leib zitterte…
    ***
    Das Grau besaß weder Struktur noch Form. Es war überall. Es gab kein Oben und kein Unten. Es gab auch keine anderen Richtungen.
    Ted Ewigk fühlte sich, als schwebe er in der Schwerelosigkeit des Weltraums.
    Aber dies war kein Weltraum. Es gab Atemluft - wieso eigentlich, wenn es sonst nichts gab?
    Das Grau verdichtete sich!
    Es wurde immer dunkler!
    Damit konnte seine Situation sich nur verschlimmern. Denn diese Veränderung hatte bestimmt einen Grund.
    Wie war er hierher gekommen?
    Er hatte sich auf Zamorra konzentriert, um ihm zu folgen! Er war auch transportiert worden, denn sonst hätte er sich immer noch zwischen den Regenbogenblumen in seinem Keller gefunden. Aber er hatte sein Ziel nicht erreicht.
    Etwas Einmaliges, Unglaubliches war geschehen.
    Er hing in einem Zwischen-Medium fest!
    In irgendeinem Gefüge zwischen Ent- und Wiederverstofflichung. Irgendwo auf halben Weg im Nichts!
    Wieso war er nicht am Ziel angelangt? Wenn Zamorra nicht mehr existierte oder zu weit von den Regenbogenblumen entfernt gewesen war, hätte der Transport erst gar nicht stattfinden dürfen. Aber wenn er stattfand, mußte er auch zum Ziel führen!
    Daß Zamorra und Nicole im gleichen Moment, in dem Ted von den Blumen transportiert wurde, von Bagira zurück zur Erde gerissen wurden, ahnte er nicht. Woher also sollte er wissen, daß die Regenbogenblumen deshalb während des Transportvorgangs das Ziel verloren? -Beides - Teds Transport und auch Zamorras Rückkehr zur Erde - hatte sich im gleichen Sekundenbruchteil abgespielt. Auf der

Weitere Kostenlose Bücher