0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens
Boten, der bestimmte Dinge tat, ohne dabei nachzufragen. Das ist es.«
»Und mich hat es getroffen. Das kann ich nicht verstehen.« Wendys Gesicht zeigte Furcht.
»Leider.«
»Was soll ich jetzt tun?«
Myxin erhob sich. Wie immer trug er seinen langen, grünlich schimmernden Mantel. »Es gibt Dinge, die sollte man anderen Personen überlassen. So ist es auch bei uns. Du wirst dich nicht engagieren. Auch ich werde versuchen, dich aus allem herauszuhalten, denn ich will ehrlich zu dir sein. Personen wie dieser Glarion alias Merete sind sehr gefährlich und gleichzeitig unberechenbar.«
»Wenn du aus Atlantis stammst, dann hast du ihn bestimmt auch gekannt.«
Myxin schüttelte den Kopf und versuchte gleichzeitig ein Nicken.
»Gekannt ist zuviel gesagt. Ich möchte meinen, daß sie mir bekannt vorgekommen ist, wenn du verstehst.«
»Nicht so genau.«
»Glarion hat zu einer Zeit gelebt, die sehr weit zurücklag. Die Mittlere Periode hat sich direkt an die Alte, die der großen Entstehung angeschlossen. In der Mittleren Periode ist das geschaffen worden, was später zerstört wurde. All die gewaltigen Bauwerke, die Tempel, auch die Städte, an die ich mich erinnere.«
»Wie sahen sie aus?«
»Jedenfalls mit den heutigen nicht zu vergleichen. Auch nicht mit denen der alten Griechen, die ja von Atlantis wußten. Ich denke da nur an Plato. Sie waren anders. Wir besaßen damals schon unterirdische Kanäle und Straßen. Es gab Fahrzeuge, von denen die Menschen heute träumen, denn unser technisches Wissen damals stammte von denen, die einst ihre Planeten verließen und von den Sternen zu uns kamen. Sie haben uns das Wissen mit auf den Weg gegeben. Aber die Atlanter waren nie so arrogant wie die heutigen Menschen. Trotz des hohen technischen Standards haben sie die alten Kräfte, die Magie, nicht vergessen. Und sie taten gut daran, wenn ich ehrlich sein soll.«
»Meinst du?«
»Ja, so war es.« Myxin lächelte traurig. »Nur konnte der Untergang nicht verhindert werden. Auch ich habe mich damals täuschen lassen und mich der falschen Seite zugewandt, aber das ist mein Problem. Jedenfalls hatten sich in Atlantis Gruppen gebildet. Die eine Gruppe diente der Schwarzen Magie, die andere strebte zu den Göttern, zum Licht. Es kam zu einer gewaltigen Konfrontation, die mit ungeheuren Naturkatastrophen zusammenfielen, so daß ein Überleben der Insel leider nicht mehr möglich war. Sie zerbarst. Viele Bewohner starben, die meisten. Doch es gab einige, die sich hatten retten können, aus welchen Gründen auch immer. Zu einem Grund gehörte der Planet der Magier.«
»Ein Stern?«
Myxin wiegte den Kopf. »Nein, etwas Ähnliches wie ein Mond, meine Liebe.«
»Dann hattet ihr Raketen, um ihn zu erreichen. Oder Raumfahrzeuge, wie ich…«
»Nein, nein, so war das nicht. Wir konnten den Planeten der Magier durch Telekräfte betreten. Es gab magische Strömungen zwischen dem Kontinent und ihm, aber das möchte ich jetzt nicht im einzelnen erklären. Wichtig für uns ist Glarion oder Merete.«
»Ja.« Wendy nickte heftig. »Diese Person ist sehr gefährlich. Ich habe Angst vor ihr.«
»Das kann ich verstehen. Aber du solltest jetzt die Nerven behalten…«
»Ich will noch mehr über sie wissen.«
Myxin nickte. »Bitte.«
»Sie gehörte welcher Seite an?«
»Das ist nicht leicht zu beantworten«, sagte der kleine Magier und legte seine Stirn in Falten. »Sie tendierte einmal zur schwarzmagischen, dann wieder zur anderen. Weißt du, der Zwitter nahm von jedem etwas auf. Er baute Tempel für die Götzen, aber auch Straßen und Kanäle, die der Bewässerung dienten. Alles war kreisförmig angelegt, aber es gab trotzdem noch eine andere Geometrie. Das Dreieck spielte eine große Rolle, die Pyramide.«
»Wie bei den Ägyptern?«
»So ähnlich. Nur kippte Merete die Pyramide um. Das heißt, sie stellte sie auf den Kopf.«
»Mit der Spitze nach unten?«
»So ist es.« Myxin zeichnete das Bauwerk mit den Händen nach.
»Auf der oberen Plattform wurde das verwirklicht, an das sich heutige Architekten – ob bewußt oder unbewußt – wieder erinnern. Die Plattformen oder Dächer wurden bepflanzt und so entstanden gewaltige Gärten, die durch ein besonderes System bewässert wurden. Das Wasser floß von unten nach oben, es war wirklich mehr als interessant, so zu bauen. Man schritt den Gesetzen der Natur entgegen, denn auch ein Baum besitzt seine Breite oben, nicht unten.«
»Ja, ich verstehe.« So etwas wie ein schmales
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