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0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

Titel: 0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verzerrten Ausdruck, so daß sie mehr an Fratzen erinnerten.
    Suko zog die Peitsche und schlug den Kreis. Die drei Riemen glitten hervor.
    »Laß es noch!« sagte ich.
    »Klar, ich wollte nur bereit sein.«
    Vorsichtig ging ich noch einen Schritt näher. Sehr deutlich erkannte ich Grand Hyatt, der mir am nächsten lag. Die Lederjacke klaffe auf. Ich konnte seinen nackten Körper sehen und auch die Löcher darin, die eingebrannt worden waren, wobei kein Blut aus den Wunden rann.
    Direkt dahinter lag Phil, der junge Mann mit dem schwarzgrau verklebten Gesicht. Auch wir wußten nicht, um welche Masse es sich dabei handelte. Ihn hatte es ebenso im Blumenladen erwischt wie den Dritten im Bunde, der Slicky genannt wurde.
    Nach dem dämonischen Angriff hatte er seine Haare verloren. Nur schimmerte der Kopf nicht blank. Er war mit zahlreichen kleinen Wunden bedeckt, aus denen Blutstropfen sprudelten. Die Flüssigkeit sah scheußlich auf seinem Kopf aus, da sie an einigen Stellen festgeklebt war. Auch hatten einige rote Zitterfäden den Weg zu seinem Gesicht gefunden und dort ebenfalls ein Muster hinterlassen.
    Drei junge Männer waren in die Falle eines schönen Teufels geraten. Weshalb – das wußten wir nicht. Wir konnten uns auch keinen Reim darauf machen, aus welchem Grund die Steine anfingen zu brechen.
    Sie knackten weiter. Direkt vor mir, am Kopfende des Grand Hyatt, war der Durchbruch besonders stark. Gleichzeitig auch so hart, daß ein Teil abbrach.
    Ich hörte noch das Knirschen, dann fiel die Kante ab, besaß keinen Halt mehr zum übrigen Stein und zeigte an der Bruchstelle einen weißen, puderartigen Rand.
    Es war der Beginn der Auflösung. Ohne unser Zutun zerbröselte der Stein zu einem weißblauen Pulver.
    Ich sah Sukos Blick auf mich gerichtet und konnte nur die Schultern heben, mehr nicht.
    Die Auflösung schritt fort. Mir kam es vor, als hätten die Steine nur auf uns gewartet, um endlich zu feinem Staub werden zu können, der sich auf dem glatten Boden verteilte.
    Ich mußte schlucken, hatte die Hände geballt und wartete darauf, was mit den drei Menschen geschehen würde.
    Zunächst einmal brachen auch die letzten Reste der blau schimmernden Steine um sie herum weg.
    Sie selbst lagen mitten im Staub, ohne daß etwas mit ihnen geschah. Es rührte sich niemand, was wir von den Steinstaubresten nicht behaupten konnten.
    Da nämlich tat sich etwas. An verschiedenen Stellen blitzten sie auf, als wären sie von einem inneren Feuer erwischt worden. Flammen entstanden nicht, dafür wölkte Rauch hoch, der in trägen Wolken über die leblosen Gestalten hinwegglitt und sich in dem Labor ausbreitete. Ob der Rauch gefährlich war, konnten wir nicht erkennen, zumindest war er geruchlos, nur eine ungewöhnliche Kühle kroch über meine Haut, als würde ich in der Nähe eines Kühlschranks stehen.
    Die Wolken erinnerten mich an einen sehr feinen Nebel. Ich riskierte es und streckte ihnen meine Hand entgegen. Wieder fuhr der kalte Hauch über meine Finger, ohne sie allerdings zu vereisen.
    Auch Suko hatte es probiert. »Ich werde den Eindruck nicht los, als würde ich in Licht hineinfassen.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß es nicht, John, aber hier stimmt einiges nicht.«
    Das konnte er laut sagen. Wir aber blieben weiterhin auf unserem Beobachtungsposten. Die durch den Raum treibenden und an den Wänden hochgleitenden Wolken verloren ihre Dichte. Als zu erkennende, dünne Schwaden lösten sie sich auf.
    Vor uns lagen die drei jungen Männer.
    Bewegungslos, wie tot…
    Ich wollte mich schon bücken, um Grand Hyatt zu untersuchen, als ich hinter mir Schritte hörte. Dr. Mayer erschien. Er drückte sich um einen der großen Apparate. Hinter den runden Gläsern der Brille waren seine Augen weit geöffnet. Da konnte selbst so ein hochqualifizierter Wissenschaftler, wie er es war, nur staunen.
    »Sie sind verschwunden?« hauchte er.
    »Wie Sie sehen.«
    Er kam näher. »Wieso? Wo sind die Reste hingekommen. Man hätte etwas sehen müssen.«
    »Sie haben sich aufgelöst«, erklärte ich.
    »Einfach so.«
    »Ja.«
    Das konnte er nicht fassen und strich über sein Haar. »Ein Gesetz der Physik besagt, daß in der Natur nichts verloren geht. Es ist nur eine Umwandlung von einer Energieform in die andere. Es müßte also etwas vorhanden sein, das wir messen oder wiegen können, wie immer Sie wollen, Mr. Sinclair.«
    »Ich glaube, Doktor, Sie sollten die Physik in diesem Fall einmal vergessen. Hier spielen andere Faktoren eine

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