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0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

Titel: 0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an den Armen. Myxin stemmte sich dagegen, nur war es ihm nicht mehr möglich, so stehen zu bleiben, wie er in die Wand hineingeglitten war.
    Das blaue Licht hob sein rechtes Bein an, danach das linke, dann waren die Arme an der Reihe, und der Körper des kleinen Magiers geriet in eine Haltung, die an ein großes X erinnerte.
    Wendy erkannte dies ebenfalls. Sie hatte Myxin vertraut und sich von ihm Hilfe erhofft. Zwar wußte sie nicht genau, was geschehen war, aber sie konnte sich vorstellen, daß für Myxin und sie nicht alles optimal gelaufen war.
    Sie stand auf. Das Zittern hatte aufgehört. Dafür klebte Schweiß auf ihren Handflächen.
    Ihr Blick blieb an der blauen Wand hängen, und sie sah einen Myxin, der verzweifelt darum kämpfte, sein Gefängnis wieder verlassen zu können, was ihm nicht gelang.
    Starr wie ein Eisklumpen hing er in der blauen Mauer, die ihn sehr eng umschloß.
    Wendy Lakeman stellte fest, daß sich die Wand nicht mehr bewegte. Sie hatte angehalten, aus welch einem Grund auch immer. Sie hatte den kleinen Magier erst vor kurzem kennengelernt und sich über seine Kräfte gewundert. Nun spürte sie, daß er sich übernommen hatte. Er war dieser anderen Macht in die Falle gelaufen, die blaue Wand hielt ihn umklammert.
    »Was… was kann ich tun?« hauchte sie. »Bitte, sag es!«
    Myxin gab eine Antwort. Allerdings eine stumme. Es war der Ausdruck in seinem Gesicht. Dort zeichnete sich die Verzweiflung ab.
    Eine stumme, wie eingefroren wirkende Szenerie, die reine Verzweiflung, als Folge der Hilflosigkeit.
    Wendy stand auf der Stelle und drehte sich um. Hinter ihr stand die Wand ebenfalls. Sie war nicht glatt, sie wirkte wie aus mehreren Lagen bestehend, die übereinandergeschoben worden waren. Und so klammerte die Wand den kleinen Magier fest.
    Das Mädchen dachte wieder an seine Träume. Da hatte sie eine andere Landschaft gesehen. Sehr düster, aber auch durch vier gewaltige Steine gezeichnet, über die Wolken schwebten. Ein Gebirge aus Dunst inmitten der blassen Luft.
    Hier schimmerte alles blau. Die großen Steine sah sie nicht. Doch sie spürte, daß es eine Verbindung zwischen denen, die sie im Traum gesehen hatte, und den blauen gab.
    Es dauerte eine Weile, bis sich Wendy traute, auf die Stelle zuzugehen, wo sie den kleinen Magier sah. Myxin warnte sie nicht. Allerdings war der Ausdruck in seinem Gesicht für sie Warnung genug.
    Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit über die Niederlage spiegelten sich in seinen Zügen wider.
    Je näher sie dieser unheimlichen Mauer kam, um so deutlicher spürte Wendy deren Ausstrahlung. Es war tatsächlich eine gewisse Kälte, die über ihre Haut streifte, sie warnte. Deshalb verzögerte das Mädchen seine Schritte.
    Noch konnte Wendy atmen, die Wände hatten ihr glücklicherweise genügend Platz gelassen. Sie merkte aber auch, daß die Kälte zunahm, und sie sah, wie sich die Wände wieder in Bewegung setzten.
    Diesmal schneller als sonst.
    Panik überflutete die junge Verkäuferin. Ihre Alpträume nahmen wieder Gestalt an.
    Sie ging zwei Schritte zurück, das genau war ihr Fehler. Auf einmal hatte sie den Eindruck, in einen Eisblock zu gleiten.
    Es ging alles blitzschnell.
    Der Stein schloß sich um ihren Körper. Er nahm auch ihr Gesichtsfeld ein. Sie hatte die Augen weit aufgerissen, starrte durch den Stein und sah die Welt um sich herum verzerrt, als wären einige Dinge über- und ineinandergeschoben worden.
    Konnte sie noch atmen?
    Nein, es war alles verschlossen. Die Kraft der Steine drang in ihre Mundhöhle, sie verstopfte auch die Nasenlöcher. Wendy bekam keine Luft mehr. Ihr Gesicht verzerrte sich ebenso wie das des kleinen Magiers. Sie machte zwangsläufig die gleichen Leiden durch wie er, und sie glaubte daran, tot zu sein.
    Doch Wendy lebte.
    Sie war eine Gefangene der Magie, die aus der Mittleren Periode eines alten Kontinents stammte.
    Zusätzlich bewegten sich die Steinwände. Das Blau schob sich gegen das andere Blau vor.
    Wendy natürlich mit, die keine Chance hatte, sich zu befreien. Sie näherte sich dem kleinen Magier, der sie aus großen Augen beobachtete, noch immer mit seinem durch Angst und Verzweiflung gezeichneten Gesicht.
    Zusammen kamen sie nicht. Nebeneinander blieben sie still stehen und auch eingeschlossen.
    War das das Ziel?
    Nein! Wendy erkannte es Sekunden später. Die Wohnung verschwand allmählich, wobei sie das Gefühl überkam, die einzelnen Möbelstücke würden sich auflösen.
    Wendy schwebte davon.
    Zusammen

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