Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

Titel: 0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geblendet zu werden.
    Vor uns verging Slicky. Auch bei ihm hatte eine Umwandlung der Materie stattgefunden. Ein Mensch war zu Stein geworden, weil die Strahlung des Planeten ihn in ihren Fesseln hielt.
    Ich schaufelte mein Haar zurück, das mir in die Stirn gefallen war.
    Auf meinem Gesicht lag eine Gänsehaut, und ich kam mir vor, als würde ich in einem Eiskeller stecken.
    Zusammen mit Suko kniete ich neben dem Mädchen nieder. Wir tasteten es ab, fühlten nach dem Puls, er schlug nicht mehr.
    Sie war tot…
    Herzschlag!
    Ich wischte über meine Augen. Der Magen wollte rebellieren. Diese Augenblicke erlebte ich immer wieder. Je älter ich wurde, um so härter trafen sie mich.
    Auch Sukos Gesicht war kaum wiederzuerkennen. Als er sich aufrichtete, sah er fremd aus.
    »Einer ist noch übrig, John!«
    Ich nickte. »Fragt sich nur, wo wir ihn finden können?«
    »Wir müssen uns trennen.«
    Dafür war ich auch. »Machen wir es doch so! Ich fahre hoch, du hältst hier unten die Stellung.«
    »Alles klar.«
    Suko verließ den Lift. Als die Türen sich geschlossen hatten, drückte ich auf den Knopf, der mich zur Halle brachte. Möglicherweise war Grand Hyatt dort aufgetaucht.
    Die Tote und ich huschten hoch. Es war ein schlimmes Gefühl für mich, mit der leblosen Gestalt der Halle entgegenzufahren. Der Druck im Magen wollte nicht nachlassen. Irgendwie kam mir die Zeit sogar länger vor als gewöhnlich.
    Als der Lift stoppte, hatte ich mich schon gebückt und die Tote auf meine Arme genommen.
    Mit der Leiche betrat ich die Halle.
    Schon nach dem ersten Schritt blieb ich stehen. In mir steckte plötzlich eine kaum gekannte Kälte.
    Die Halle des Yard war menschenleer. Sie glich einem gewaltigen Totenhaus…
    ***
    Merete/Glarion ließ Kara kommen. Sie stand inmitten des blauen Lichts, das sich zu einer Wand verdichtet hatte, und wartete ab. Sehr sicher gab sie sich, und ihr Mund war zu einem Lächeln verzogen.
    Hinter ihr schwebten Myxin und das Mädchen Wendy Lakeman in dem zu Stein erstarrten blauen Lichtmeer.
    Noch zwei Schritte, dann hatte Kara die Grenze erreicht. Sie gingen den ersten, den zweiten – und…
    Der Widerstand war da!
    Als wäre sie vor eine Mauer gelaufen, so blieb sie plötzlich stehen.
    Kein Durchkommen mehr, das Licht hatte eine feste Barriere aufgebaut. Kara mußte passen.
    Sie hörte Meretes Lachen, danach ihre Stimme. »So einfach ist es nicht, zu mir zu kommen. Du weißt, daß ich aus Atlantis stamme, wo die Magie Triumphe gefeiert hat. Uns war damals die Umwandlung von Energie in Materie bekannt. Danach suchen die Wissenschaftler heute noch. Oder hast du jemals von einem festen Licht gehört?«
    »Nein!«
    »Und du willst die beiden retten!« Ihre Stimme klang spöttisch. Sie mußte einfach lachen.
    In Kara kochte es. Sie haßte es, wenn man sie auf den Arm nahm und mit ihrer Schwäche spielte. Es war ihr klar, daß sie aus eigener Kraft nicht weitergehen konnte. Die Barriere war einfach zu mächtig.
    Und das Schwert?
    Kara wußte nicht, ob Merete es kannte. Die goldene Klinge konnte man ebenso als unnormal bezeichnen wie auch die blaue Wand. In ihr steckte ebenfalls eine starke Magie. Delios, Karas Vater, hatte sie ihr nicht grundlos vererbt.
    Kara hob den rechten Arm.
    »Schlag zu!« forderte Merete und lachte. »Ich warte darauf und möchte dich jammern sehen.«
    Die Schöne aus dem Totenreich ließ sich von diesen Worten nicht beirren. Sie konnte das Schwert führen und exzellent mit ihm umgehen. Als sie zuschlug, beschrieb die Klinge einen Halbbogen.
    Dann kam der Treffer!
    Bei dieser Härte hätte das Schwert eigentlich abprallen müssen, doch die goldene Klinge war nicht normal. Sie traf – und sie begann damit, den blauen Stein zu zerstören.
    Kara hörte das Knacken und sah den schrägen Riß, den die Klinge hinterlassen hatte. Sofort schlug sie noch einmal zu und wieder auf die gleiche Stelle.
    Diesmal kam sie durch.
    Was selbst Merete nicht für möglich gehalten hatte, traf ein. Die goldene Klinge zerschnitt den Stein, als wäre er weich. Kara wollte die Waffe wieder einsetzen, aber Merete hatte etwas dagegen.
    »Halt!« rief sie.
    »Warum?«
    »Du wirst kein weiteres Mal schlagen.«
    »Wer sollte mich daran hindern?«
    »Zwei Dinge. Ich und das Schicksal deines Freundes. Beim dritten Treffer werde ich ihn zuerst vernichten. Danach nehme ich mir meine kleine Helferin vor.«
    Kara schüttelte den Kopf. »Ich habe mir schon gedacht, daß du aus reiner Feigheit bestehst. Ja, du bist

Weitere Kostenlose Bücher