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0547 - Der Vampir-Gnom

0547 - Der Vampir-Gnom

Titel: 0547 - Der Vampir-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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letzten Augenblick.
    Eine wild wuchernde Hecke schattete sie ein. Ich zog den Wagen herum, die Reifen wimmerten etwas, das war mir egal.
    Der Weg war schmal, aber glatt asphaltiert. Ein Hinweisschild erschien im kalten Licht.
    MANFORD HOUSE
    »Da wären wir«, sagte mein alter Herr.
    »Ich sehe nichts.«
    »Wir rollen bereits durch den Park.«
    Es war kein regelrechter Park, sondern eine bewaldete Landschaft.
    Selbst bei diesen Lichtverhältnissen erkannte ich, daß sie gepflegt wurde. Hinter den Kronen der Bäume entdeckte ich einen helleren Schimmer. Dort mußte sich das Haus befinden.
    Die Zufahrt war sehr breit. Man konnte sie von zwei Seiten erreichen, mußte nur um ein Rondell fahren.
    Laternen hingen wie Greifarme von der Hauswand herab. Sie strahlten ihr Licht zu den Seiten hin und auch gegen den Boden.
    Heller Kies glänzte wie frisch gefallener Schnee.
    Das Haus selbst machte auf mich einen trutzigen Eindruck. Es war schon älter und auch ohne viel Schnörkel gebaut worden. Der Kasten stand da und fertig.
    Vor dem breiten Aufgang mit den mächtigen Steingeländern ließ ich den Wagen ausrollen. Einige Fenster waren erleuchtet. Im Erdgeschoß und auch in der ersten Etage.
    Mein Vater war als erster aus dem Rover. Ich folgte ihm langsamer. Als ich die breiten Stufen hochschritt, kam ich mir vor wie ein kleiner King.
    Horace F. hatte schon geklingelt. Sehr schnell wurde geöffnet. Eine schwere Türhälfte schwang lautlos zurück. Der Hausherr stand nicht vor uns. Wie es sich geziemte, hatte er seinen Butler geschickt, einen Knaben in schwarzer Hose, weißem Hemd und gestreifter Weste. Ich hatte einen vertrockneten, knochigen Typ erwartet. Stellte beim Näherkommen jedoch fest, daß er auch gut hätte einen Leibwächter spielen können, bei dem Kreuz und den Muskeln.
    »Sind Sie angemeldet.«
    »Harry, die Herrschaften sind angemeldet. Du kannst dich jetzt zurückziehen.« Die Stimme war aus dem Innern des Hauses gedrungen und hörte sich an wie sanftes Donnergrollen. Auf den Hausherrn war ich wirklich mal gespannt.
    Der Butler schaute uns noch einmal an, deutete eine Verbeugung an und kam auf leisen Sohlen.
    »Ja, dann kommt mal rein, Vater und Sohn!« Abermals grollte uns die Stimme entgegen.
    Ich ließ meinem alten Herrn den Vortritt. Er hätte mich wirklich vorwarnen können, denn auf einen Anblick wie den folgenden war ich nicht vorbereitet gewesen.
    Ich sah eine Löwenmähne. Gelbbleiches Haar, das zu dem Kopf paßte und auch zu dem gewaltigen Körper, der trotzdem klein wirkte, weil Broderick Manford nicht mehr gehen konnte. Er saß in einem batteriebetriebenen Rollstuhl. Die gelbe Löwenmähne umgab sein zernarbtes, trotzdem von der Sonne gebräuntes Gesicht, in dem das hart blickende Augenpaar auffiel. Die Pupillen wirkten wie Eiskristalle. Der Mann benötigte keine Brille. Er fixierte uns scharf, während er den Rollstuhl auf uns zufahren ließ.
    Ich konnte mir vorstellen, daß dieser Mann auch Killer bestellte.
    Der war nicht nur hart gegen sich selbst, auch brutal gegen andere.
    Ein Knochenbrecher, ein Aufsteiger, ein Top-Mann der Ellbogengesellschaft.
    »Mein lieber Horace, ich wußte, daß ich mich auf dich verlassen konnte. Ich danke dir.« Er ließ den Rollstuhl vor meinem Vater ausfahren und reichte dem alten Herrn beide Hände.
    »Grüße dich, Brod.« Vater gab sich etwas reserviert. Meine Worte hatten ihn sicherlich nachdenklich gemacht.
    Das merkte auch Manford. Er tätschelte die Wange meines Vaters.
    »Jetzt sei nicht so.«
    Ich hatte Zeit, mich in der Halle umzuschauen. Einen anderen Eindruck fand ich nicht für die Weite im untersten Etagenbereich. Weit und trotzdem eng.
    Das konnte an den dunklen Möbeln liegen, die sich in der Halle verteilten und so sicher auf dem Steinfußboden standen, als würden sie in den nächsten Jahren nicht mehr verrückt werden. Ich suchte vergebens nach der Gemütlichkeit. Selbst die Lüster unter der hohen Decke verbreiteten sich. Irgend etwas fehlte. Vielleicht waren es auch die Blumen, oder lag es vielleicht an der Kühle?
    Die Suche nach meiner Antwort schenkte ich mir, denn die Donnerstimme des alten Manford erreichte mich. »Sie also sind der Sohn meines Freundes Horace.«
    »So ist es.«
    Ich kam ihm entgegen, und er beobachtete mich dabei. Er hielt seinen Blick auf mein Gesicht gerichtet, als wollte er jeden Quadratzentimeter der Haut einzeln abtasten. Ob er mit meiner Besichtigung zufrieden war, konnte ich nicht sagen, jedenfalls traf ich

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