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0547 - Der Vampir-Gnom

0547 - Der Vampir-Gnom

Titel: 0547 - Der Vampir-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wütend, auch irgendwie blind. Er riß das Messer aus der Wunde, um noch einmal zuzustoßen.
    Da stolperte er über eine aus dem Boden wachsende Wurzel. Es war ein dummer Zufall. Beim Vorwärtswerfen hatte sie sich um seinen Fuß gedreht. Bevor er ihn befreien konnte, fiel er nach vorn und einer der Blutsauger rammte ihn dabei.
    Aus dem dummen wurde ein tödlicher Zufall.
    Der Rammstoß hatte die Hand mit dem langen Kampfmesser aus der Richtung gebracht.
    Harry fiel zu Boden und schräg in die Waffe hinein. Er starb auf der Stelle.
    Zwei Vampire bückten sich, wollten ihn hochreißen, als sich plötzlich ihr Instinkt meldete.
    Dieses Opfer war tot. Sie konnten damit nichts mehr anfangen, denn sie waren keine Ghouls.
    So richteten sie sich auf und stierten sich an, als wollten sie sich auf telepathischem Wege unterhalten.
    Ein kurzes Nicken bei ihnen – alles klar.
    Sie gingen weiter.
    Ihr Ziel war jetzt das Haus, wo Menschen saßen, die ahnungslos waren…
    ***
    Und auch allmählich ungeduldig wurden, denn es war meiner Ansicht nach schon verdammt viel Zeit vergangen, ohne daß sich etwas getan hätte. Broderick Manford trank bereits seinen dritten Whisky, ohne daß ihm die Wirkung des Alkohols anzumerken war. Mein Vater blickte immer häufiger auf die Uhr. Manchmal schaute er auch mich an, als erwartete er gerade von mir eine Erklärung.
    »Sie werden noch kommen«, sagte Manford, leckte über seine Lippen und stellte das leere Glas weg.
    »Eigentlich sind sie zu lange weg.«
    »Ach, Sinclair. Sie mit Ihrem Optimismus. Das glaube ich einfach nicht. Außerdem kennen Sie das Gebiet bei den Höhlen nicht. Es ist sehr unübersichtlich. Wenn sich dort jemand versteckt hält, kann man lange suchen, besonders bei Dunkelheit.«
    »Ich weiß nicht so recht«, sagte ich, sah meinen Vater nicken, der mir auch zustimmte.
    »Haben Sie denn eine andere Theorie?«
    »Ja.«
    »Dann raus damit.« Der Mann mit der Löwenmähne schenkte sich den vierten Whisky ein.
    »Sollte sich dort tatsächlich ein Vampir aufhalten, der merkt, daß sich ihm zwei Menschen nähern, wird er alles tun, sich nur nicht versteckt halten.«
    Manford hielt sein Glas fest und sah mich an. »Weshalb nicht?« fragte er.
    »Ganz einfach. Vampire brauchen Blut.«
    »Ach so, ja.« Er hob die Schultern. »Aber nehmen sie denn jeden, der ihnen in die Quere kommt.«
    »Sie machen keine Unterschiede. Egal, ob Mann oder Frau. Vampire sind unersättlich.«
    »Du mußt zugeben, Brod, daß mein Sohn mit seiner Ansicht nicht einmal schlecht liegt.«
    »Ja, Horace, durchaus. Aber das braucht nicht zu sein – oder?«
    »Klar – nur müssen wir mit allem rechnen.«
    Manford stellte das Glas ab, ohne getrunken zu haben. »Ich glaube, ich werde dem Spuk mal ein Ende bereiten.« Er griff in die Tasche seiner weit geschnittenen Tweedjacke und holte ein flaches Sprechfunkgerät hervor. Als er unsere fragenden Blicke sah, lachte er leise. »Das gleiche Gerät hat Harry. Er sollte sich melden, wenn etwas geschieht. Da er es nicht getan hat, möchte ich gern wissen, was überhaupt geschehen ist. Sind Sie einverstanden, Mr. Sinclair?«
    »Natürlich.«
    Manford zog eine kurze Antenne heraus und schaltete den flachen Kasten ein. Er wartete einige Sekunden und rief den Namen seines Leibwächters. Danach lehnte er sich entspannt in seinem Rollstuhl zurück. Diese Haltung nahm er nur für wenige Sekunden ein, denn Harry meldete sich nicht auf den Ruf.
    »Mist, was ist das denn?« Er schüttelte das Gerät, versuchte es noch einmal und hatte wiederum keinen Erfolg. »Verstehst du das, Horace?« fragte er meinen Vater.
    »Vielleicht hat Harry das Gerät vergessen.«
    »Glaube ich nicht.«
    »Es kann ihm auch etwas passiert sein.«
    Broderick Manford schrak zusammen. »Verflucht, malen Sie den Teufel nicht an die Wand, Sinclair. Das… das wäre ja furchtbar und kaum zu verstehen. Nein, das glaube ich einfach nicht. Harry ist ein As.«
    »Auch bei Vampiren?«
    Manford legte das Walkie-talkie auf den Tisch und trank hastig einen Schluck. »Meinen Sie, daß der oder die Vampire, wie auch immer, schon hier sind?«
    »Ich meine gar nichts.«
    »O shit…«
    Ich stand auf. »Wo sollte Harry denn warten, Mr. Manford?«
    »An der Westseite des Hauses. Da habe ich ihn mit dem Geld hingeschickt.«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich nachschaue?«
    »Überhaupt nichts.«
    Mein Vater schaute mich besorgt an. »Paß auf, mein Junge, das kann ins Auge gehen.«
    »Klar, Dad.«
    »Horace, dein Sohn

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