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0549 - Amors Teufelspfeile

0549 - Amors Teufelspfeile

Titel: 0549 - Amors Teufelspfeile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlimm sogar.«
    Ich hatte mich ihm gegenüber gesetzt. »Du meinst Sheila?«
    »Wen sonst? Das war nicht nur haarscharf, das ist noch haarscharf. Die Ärzte wissen nicht, ob sie durchkommt.«
    »Hast du noch einmal nachgehakt?«
    »Bevor ich fuhr. Die Antwort war gleichgültig. Es hatte sich nichts an ihrem Zustand verändert. Nach wie vor hängt sie in der Schwebe. Schafft sie es, schafft sie es nicht? Sie hat verdammt viel Blut verloren. Eigentlich zu viel, um überleben zu können.«
    »Das klingt sehr pessimistisch.«
    »Ich bin auch kein Optimist, John. Nicht mehr. Sheilas Verletzung hat mich umgehauen. Hinzu kommt, daß doch keiner von uns weiß, wie es weitergehen soll. Asmodis wird doch nicht aufgeben.«
    »Damit rechne ich auch.«
    »Und wir sind in Gefahr.«
    »Stimmt genau, Bill. Nur bist du in der Lage, dich zu wehren. Hier im Haus hast du deine Waffe. Denke nur an die goldene Pistole. Ich bin sicher, daß bei einem nochmaligen Besuch…«
    »Wer könnte denn deiner Ansicht nach kommen?«
    »Amor.«
    Bill verzog die Lippen. »Der kleine Teufel, meinst du?«
    »Ja. Aber hüte dich, ihn zu unterschätzen. Der ist verdammt gefährlich. Amor kennt keine Rücksicht. Er feuert auch seine Pfeile aus dem Hinterhalt, kann ich mir vorstellen.«
    »Du hast ihn mit dem Kreuz gestoppt?«
    »So ist es.«
    Bill hob die Schultern. »Ich hoffe, daß ich ihm auch beikommen kann. Andererseits denke ich an Sheila. Sie liegt auf der Intensivstation und ist völlig schutzlos.«
    »Dort kann nicht jeder hinein.«
    »Das weiß ich selbst. Trotzdem bin ich mißtrauisch. Erinnere dich daran, daß oft genug Männer im Krankenhaus getötet worden sind, auch wenn es sich dabei um Gangster handelte.«
    »Ich sorge für den Schutz.«
    »Willst du dich selbst hinstellen?«
    »Zur Not auch. Beamte können einen Riegel um die Station legen. Der Teufel will die Liebe ausschalten. Bei euch hat er angefangen. Es gibt noch unzählige Menschen, die sich lieben.«
    Bill starrte mich an. »Wie sieht es denn bei dir aus, John? Du und Glenda?«
    Da hatte er ein altes Thema angesprochen, über das ich nicht redete. Es war bekannt, was Glenda für mich fühlte. Auch sie war mir nicht gleichgültig, aber da stand noch Jane Collins dazwischen, auch wenn sie tagsüber mit einem Skelettschädel umherlief und nur bei Dunkelheit normal aussah. Sie konnte ebenso ein Opfer werden wie Glenda Perkins.
    »Du bist so schweigsam, John.«
    »Ich denke über deine Worte nach und muß zugeben, daß du ins Schwarze getroffen hast.«
    Bill nickte. »So viele Personen kannst du gar nicht beschützen. Dieser teuflische Amor kann sich auch irgendeine andere Familie aussuchen, um sich zu beweisen.«
    Ich hatte schon längst feuchte Hände bekommen. Jetzt nahmen die Schweißausbrüche noch zu. Allein die Vorstellung, so etwas in die Tat umzusetzen, machte mich halb wahnsinnig.
    »So ist es nun mal, John.«
    »Das weiß ich. Deshalb müssen wir diesen kleinen Teufel so rasch wie möglich finden.«
    »Erst mal suchen.«
    »Stimmt.« Ich stand auf. »Ich werde zwischendurch anrufen und dich fragen, wie es Sheila geht, falls ich nicht selbst zum Krankenhaus komme und mich um sie kümmern kann.«
    Bill erhob sich ebenfalls. Er brachte mich nach draußen. Dort gab er mir die Hand. Sie war innen schweißnaß. Feuchtigkeit schimmerte auch in seinen Augen. Mein Freund machte Schlimmes durch.
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »Alter Junge, es wird schon wieder, verlaß dich drauf.«
    »Mal sehen.«
    Ich stieg in den Rover und fuhr mit einem verdammt schlechten Gefühl im Magen weg…
    ***
    Einige Stunden später
    Geschlafen hatte ich nicht. Eine Wechselbad-Dusche hatte mir ein wenig die Müdigkeit aus den Knochen getrieben. Suko war ebenfalls von mir über den neuen Fall informiert worden und war entsetzt gewesen. Natürlich wollte er ebenfalls im Krankenhaus Wache halten, soweit war es noch nicht. Zunächst war ich in das St. Stephan’s Hospital gefahren.
    Der Oberarzt hatte in seinem Zimmer gesessen und mich fast angeschaut wie einen Geisteskranken. »Zu Mrs. Conolly wollen Sie?« Er lachte. »Da sind Sie bei mir an der falschen Adresse. Sie können für die Lady beten, mehr nicht, Mr. Sinclair.«
    »Steht es noch so schlimm um sie?«
    »Ja.«
    »Dann hat sich seit der letzten Nacht an ihrem Zustand nichts ge ändert?«
    »Kein bißchen.«
    »Und die Krisis?«
    Er zeigte mir eine Dackelstirn. »Die erwarten wir in den nächsten Stunden.«
    »Dann werden ihre Chancen sinken,

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