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0549 - Amors Teufelspfeile

0549 - Amors Teufelspfeile

Titel: 0549 - Amors Teufelspfeile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Möglicherweise muß er mich auch bei der Jagd auf diesen teuflischen Amor unterstützen. Diese Figur ist heimtückisch, hinterlistig und mordlüstern. Sie ist zu einer Ausgeburt an Grausamkeit geworden, kennt keinerlei Rücksicht.«
    »Okay, John, wie lautet dein Vorschlag?«
    »Komm zurück.«
    »Dann ist Sheila allein. Ich rechne damit, daß der Anschlag auf sie wiederholt wird.«
    »Bist du bei ihr?«
    »Nein, aber…«
    »Komm zurück. Du wirst hier gebraucht. Auch Suko und ich können uns um Sheila kümmern.«
    »Aber ich bin ihr Mann.«
    »Bitte, Bill.« Es kostete mich noch mehr Überredungskünste, um Bills Zustimmung zu erreichen. Ich hätte an seiner Stelle wahrscheinlich nicht anders gehandelt.
    »Wartest du denn auf mich, John?«
    »Natürlich.«
    »Gut, ich frage noch einmal nach, dann setze ich mich in den Wagen und komme.«
    »Mach das. Aber sei vorsichtig.«
    »Ich muß ein Taxi haben.«
    Das beruhigte mich. Als ich den Hörer auflegte, kam Johnny zu mir. Er war bei Nadine gewesen und erzählte mir, daß die Wölfin noch nicht erwacht war.
    »Sie schläft sich gesund, wie deine Mutter.«
    »Ich habe auch für Mum gebetet.«
    »Das ist gut, mein Junge, das ist sehr gut.« Mit einer zarten Geste strich ich über sein Haar.
    »Was hat Daddy denn gesagt?«
    »Daß er kommt. Er nimmt sich ein Taxi und wird bald hier sein. Dann bleibt er bei dir.«
    »Nicht bei Mum?«
    »Mum braucht ihre Ruhe. Sie will auch schlafen, ebenso wie Nadine. Wir müssen sie lassen.«
    »Wenn du das sagst.« Er senkte den Kopf und schaute zu Boden und wußte nicht mehr, was er noch fragen sollte. Für den Jungen war es auch sehr, sehr schlimm.
    Ich ging wieder in den Wohnraum, wo die Conollys einen gut bestückten Barschrank besaßen. Der doppelte Kognak tat gut. Ich trank ihn in mehreren Schlucken, während ich das große Zimmer durchwanderte und auch das Blut auf dem Teppich sah, eine Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse, die sich hier abgespielt hatten.
    Wenn Bill eintraf, wollte ich zurückfahren. Vielleicht konnte ich noch ein wenig die Augen schließen, so recht wollte ich nicht daran glauben. Außerdem mußte ich einen Punkt finden, wo ich den Hebel ansetzen konnte.
    Das war die Tote.
    Ihr Name war Sina Evans gewesen. Ich fragte mich natürlich, ob sie der Teufel willkürlich ausgesucht hatte oder nicht? Es gab genügend Sekten und Geheimbünde, deren Mitglieder sich leider aus jungen Menschen zusammensetzten. Da hatte die jenseitige Macht oft leichtes Spiel. Deshalb konnte es durchaus sein, daß sich Asmodis eine Person aus diesem Dunstkreis ausgesucht hatte.
    »Onkel John.« Die Stimme meines Patenkindes unterbrach den Gedankengang.
    »Was ist denn?«
    »Ich möchte nicht mehr ins Bett.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte ich lächelnd. »Aber mal ehrlich, wie sieht es mit deiner Schule aus? Du mußt doch morgen in die Schule, oder nicht?«
    »Doch – schon…«
    »Dann würde ich an deiner Stelle mich wenigstens hinlegen und mich etwas ausruhen.«
    »Nein, ich kann nicht schlafen, Onkel John. Verstehst du das denn nicht?«
    »Es ist schon gut. Gleich wird dein Vater hier sein, dann kann der entscheiden.«
    »Ja, das meine ich auch.«
    Das Hospital lag nicht allzuweit entfernt. Um diese Zeit kam man gut durch London. Schon sehr bald hörten wir, daß ein Wagen den Weg hochrollte. Johnny lief zur Tür. »Es ist Dad!« rief er.
    Ich wartete in der offenen Wohnzimmertür. Johnny fiel seinem Vater in die Arme, und Bill preßte ihn an sich. Es tat gut, diese Szene mit ansehen zu können. Besonders deshalb, weil der Teufel versucht hatte, die Liebe auszurotten.
    Hier erlebte ich das Gegenteil.
    Dann kam Bill zu mir. Er hielt seinen Sohn dabei an der Hand.
    Wir starrten uns an, sagten kein Wort, aber ich sah den Schmerz und die Trauer in den Augen meines Freundes.
    »Danke, John!« flüsterte mein Freund.
    »Wofür?« Ich hob die Schultern. »Wenn du dich schon bedanken willst, dann bei Nadine. Sie hat deinem Sohn das Leben gerettet. Ich wäre zu spät gekommen.«
    »Trotzdem.«
    Er ging an mir vorbei, setzte sich in einen Sessel und preßte die Handflächen gegen seine Wangen. Ich wußte, was Bill jetzt brauchte. Als ich zu ihm ging, kam ich von der Bar und hielt das Glas mit einem doppelten Whisky in der Rechten.
    »Der wird dir guttun.«
    Er nickte, trank und stellte das Glas weg. Johnny hatte den Raum verlassen und war zu Nadine gegangen. »Es sieht wirklich schlimm aus, John!« flüsterte er. »Verdammt

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