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0549 - Amors Teufelspfeile

0549 - Amors Teufelspfeile

Titel: 0549 - Amors Teufelspfeile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Möglichkeit für mich. Ich muß die Frau sehen.«
    »Sie wird nicht reden können!«
    »Darum geht es mir nicht. Sie befindet sich in großer Gefahr.«
    Dr. Windfloor blieb gelassen. »Das weiß ich alles, Doc. Ich spreche auch nicht von der Gefahr, die Sie meinen, ich rede von einer anderen. Von einer äußeren.«
    Er schüttelte irritiert den Kopf. »Da komme ich nicht mit. Wie meinen Sie das denn?«
    »Ich denke an einen Anschlag.«
    »Meine Güte, Mr. Sinclair. Schauen Sie sich die Umgebung an. Hier kommt kein Fremder durch.«
    »Das habe ich gemerkt.«
    »Na bitte.«
    »Die Gefahr wird auch nicht von innen an Mrs. Conolly herantreten, sondern von außen.«
    »Wie?« Jetzt verlor er sein etwas überheblich wirkendes Lächeln.
    »Ja, von außen. Es ist möglich, daß jemand…«
    »Durch das Fenster?«
    »Genau.«
    Er schaute zu Boden. »Wir könnten absperren«, sagte er nach einer Weile. »Wir werden…«
    »Nein, Doc, es ist am besten, wenn ich handele. Ich möchte in das Krankenzimmer und mich neben das Bett setzen. Das ist alles.«
    »Unmöglich.«
    »Verdammt, geben Sie mir einen Kittel und einen Mundschutz. Ich stehe hier nicht zum Spaß!« Allmählich kochte ich über, ich stand kurz vor dem Durchdrehen.
    So war der gute Doc Windfloor wohl noch nie angefahren worden. Er trat einen Schritt zurück, kalkbleich im Gesicht. »Hören Sie zu, Mr. Sinclair. Ich übernehme die Verantwortung nicht.«
    »Das brauchen Sie auch nicht.«
    »Geben Sie mir das schriftlich?«
    »Soviel Zeit haben wir nicht mehr. Ihnen muß mein Wort reichen, Doc.«
    »Einverstanden.«
    Ich blies die Luft aus, als hätte man Gas aus einem Ballon gelassen. Mit fünf Fingern fuhr ich durch mein Haar und bat nur mehr um den Kittel.
    »Gut, ich werde Ihnen einen besorgen.«
    Das tat nicht der Arzt, sondern die Schwester. Ich bekam den weißen Mantel, mußte ihn hoch zuknöpfen und wurde auch mit einem Mundschutz ausgestattet. Meine Schuhe gab ich ebenfalls ab und schlüpfte in pantoffelähnliche Gegenstände, in denen ich mich ziemlich lautlos bewegen konnte. Die Schwester verfolgte unseren Weg kopfschüttelnd. So etwas war ihr wohl noch nie untergekommen.
    Dr. Windfloor persönlich öffnete die Tür zu Sheilas Zimmer. Mein Herz klopfte schneller, als ich die Schwelle überschritt. Ein unbehagliches Gefühl hatte mich beschlichen, und auf meiner Stirn perlten kleine Schweißtropfen.
    Von der Patientin war nichts zu sehen. Moderne Apparate umstanden das Bett. Sie wirkten in ihrer Sterilität kalt und abweisend.
    Mein Blick fiel auf das Fußende mit dem quergestellten, brettartigen Gegenstand. Dann schaute ich darüber hinweg und sah ein blasses Gesicht. Sheila war mit den Armen durch Drähte an die Apparaturen angeschlossen. In kleinen Monitoren liefen Kurven und Punkte, die einen hellen Schwanz hinter sich herzogen, wie bei winzigen Kometen.
    »Sie lebt – noch«, sagte der Arzt.
    »Zum Glück.«
    »Und wo ist Ihre Gefahr?«
    »Ich werde warten.«
    Wieder überlegte er. Wir sprachen beide durch Mundtücher, die den Klang unserer Stimmen etwas veränderten. »Wie lange kann oder soll das alles dauern?«
    »Keine Ahnung.« Mein Blick war auf das breite Fenster gefallen, das viel Licht in den Raum ließ.
    »Erwarten Sie von dort die Gefahr?« erkundigte sich der Arzt. Seine Stimme klang leicht spöttisch.
    »Ja.«
    »Es läßt sich nicht öffnen. Nicht von innen, nicht von außen. Tut mir leid.«
    Ich schaute ihn an. Seine dunklen Augen funkelten über dem Rand des Mundschutzes. »Die Kräfte, mit denen wir es zu tun bekommen, lachen über diese Kleinigkeiten.«
    »Sie müssen es ja wissen.« Er schaute auf seine Uhr. »Brauchen Sie mich noch?«
    »Nein, im Moment nicht.«
    Er deutete auf einen roten Knopf an der Wand. »Wenn irgend etwas sein sollte, dann…«
    Der Doc redete zwar weiter, aber ich hörte nicht mehr auf seine Worte. Als ich mich drehte, hatte mein Blick das Fenster gestreift.
    Hinter der Scheibe schwebte jemand in der Luft.
    Der teuflische Amor!
    Ich sah ihn; ich schaute in die roten Augen und sah auch die Bewegung, als er die Sehne zurückzog, auf die er den Pfeil gelegt hatte, der plötzlich rot aufglühte.
    Der Tod war da!
    Ich riß die Waffe hervor und hörte den Arzt überrascht aufschreien. Im gleichen Augenblick senkte die Gestalt vor dem Fenster den Bogen und zielte schräg auf Sheila Conolly…
    ***
    »Daddy, ich habe Angst!«
    Wie hingeschrieben standen die Worte des Jungen im Raum, und Bill, der seinen Sohn

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