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0549 - Amors Teufelspfeile

0549 - Amors Teufelspfeile

Titel: 0549 - Amors Teufelspfeile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erklären, nur noch handeln.
    Die Wölfin lag unbeweglich auf ihrer Unterlage. Sie reagierte auch nicht, als Bill neben ihr stehenblieb, obwohl ihre Augen dabei weit geöffnet waren.
    Der Reporter streckte seinen rechten Arm aus und umfaßte den Schaft des Pfeils. Er wußte nicht, ob es richtig war, was er tat. Niemand konnte ihm einen Rat geben, er mußte sich da ganz und gar auf sich selbst und seine Intuition verlassen.
    Bill schwitzte, er zitterte auch und hörte von der Tür her die Stimme seines Sohnes.
    »Ja, Daddy, tu es. Befreie Nadine von diesem verdammten Zauber! Sie muß werden wie früher.«
    »Okay, mein Junge, okay!« Mit einer heftigen, trotzdem irgendwie vorsichtigen Bewegung zog Bill den Pfeil aus dem Körper und wunderte sich darüber, wie sicher und glatt er es schaffte. Sein Blick überprüfte den Pfeilschaft.
    Ein wenig Blut klebte daran wie schmieriger Schleim, einige Haare ebenfalls.
    Bill trat zurück. Den Pfeil hielt er fest. Erst jetzt merkte er, aus welch einem Material er bestand. Er war aus Stein, wie die eigentliche Figur des Amor. Schwer wog er auf seiner Handfläche. Er besaß sogar eine extra angefügte Spitze, aber keine Widerhaken.
    »Was hast du mit dem Pfeil vor?« fragte Johnny, als er sah, daß sein Vater das linke Bein anhob und es anwinkelte.
    »Ich will ihn zerbrechen!« Bill hatte den Pfeil an beiden Enden gepackt, um das Mittelteil auf sein Knie zu rammen.
    Es klappte auch. Plötzlich hielt er zwei Hälften fest und schleuderte sie wütend zur Seite.
    »Ihre Augen sind noch immer rot!« flüsterte Johnny, der sich wieder für Nadine interessierte.
    Auch jetzt, wo der Pfeil nicht mehr in ihrem Körper steckte, hatte sie sich nicht verändert. Sie lag unbeweglich, der Blick verändert, es war nicht einmal zu erkennen, ob sie überhaupt atmete. Möglicherweise war sie in eine magische Starre gefallen.
    Johnny traute sich nicht, an das Tier heranzugehen. Das überließ er seinem Vater.
    Bill bückte sich neben der Wölfin. Er wollte sich den Ausdruck in den Augen genauer anschauen. Dazu kam er nicht mehr. Der Reporter zuckte zurück, als sich Nadine plötzlich bewegte. Sie hob den Kopf an. Im Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke.
    Bill sah das Böse in ihren Augen – und nicht nur das. Die kleinen, in den Pupillen abgebildeten Statuen strahlten Haß und Mordgier aus. Es lag auf der Hand, daß sich diese beiden Triebe auch auf das Tier übertragen hatten.
    Bill bekam Furcht.
    Er zog sich zurück, stand auf, hörte Johnnys Frage. »Was ist mit Nadine los?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Doch, Dad, du weißt es. Wir haben sie nicht vom Bösen befreien können.«
    »Vielleicht!«
    Nadine bewegte sich. Zuerst zog sie ihre Hinterläufe an, stemmte sich ab und stand auf.
    Bill streckte Johnny den Arm entgegen. »Geh lieber zurück, Junge. Los, raus aus dem Zimmer! Bleib im Gang.«
    »Aber…«
    »Keine Aber jetzt!«
    Der Reporter ahnte die Gefahr. Er dachte daran, wie ein Treffer des Pfeils Sina Evans verändert hatte. Die Liebe war aus ihrem Herzen entfernt worden. Was einem Menschen recht war, konnte einem Wolf durchaus billig sein.
    Auch Bill bewegte sich auf die Tür zu. Er wußte genau, daß Nadine nicht mehr die alte war. Sicherheitshalber mußten sie sich vor dem Tier zurückziehen.
    Johnny stand schon draußen, wo er auf seinen Vater wartete. Bill hielt sich noch immer im Zimmer auf, allerdings schon sehr nahe der Tür, damit er mit einem Sprung entwischen konnte.
    Noch tat die Wölfin nichts. Sie stand breitbeinig da, den Kopf vorgestreckt, mit funkelnden, sehr bösen Augen, wo sich die beiden kleinen Teufel abzeichneten, als wären sie mit feinen Pinselstrichen gemalt worden.
    »Nadine«, sprach er sie an. »Nadine, bitte…«
    Das Tier konnte nicht sprechen wie ein Mensch. Aber es reagierte auf diese Ansprache, das wußten Bill und Johnny auch. Meist war es ein bestimmter Blick aus den menschlichen Augen, eine Geste, die zeigte, wie sehr sich das Tier angesprochen fühlte.
    Hier geschah nichts dergleichen. Dafür öffnete sie ihr Maul sehr weit. Ein drohendes Knurren schwang Bill und seinem Sohn entgegen. Sie erkannten in diesen Augenblicken erst richtig, daß Nadine für sie verloren war. So reagierte sie nur unmittelbar vor einem Angriff.
    »Weg, Johnny!«
    Der Junge gehorchte. Auch er hatte gespürt, daß Nadine zu einer anderen geworden war. Er tauchte in den Flur, Bill setzte sich ebenfalls in Bewegung und hatte sich kaum gedreht, als sich das Knurren noch

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