0549 - Das Elixier der Götter
wertvolle Informationen und Daten.
Außerdem konnten die Männer in der Sechskantröhre nun genau beobachten, was außerhalb des Schiffes geschah, ohne sich selbst in Gefahr bringen zu müssen.
Das riesige Wabengebilde senkte sich schwankend, aber noch immer in kontrolliertem Flug dem Zentrum eines größeren Kontinents entgegen, der stark gebirgig und zum Großteil dicht bewaldet war. Städte und Ansiedlungen waren nicht zu erkennen, wohl aber ein ausgedehnter Raumhafen mit entsprechenden Gebäuden und einer gigantischen Betonfläche in der Mitte.
Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß sie das Ziel erreicht hatten.
„Es wird Zeit, daß wir dem vereinbarten Rafferspruch an Kosum absetzen." Atlan nickte Ras Tschubai zu. „Würden Sie das übernehmen?"
Wenig später wurde der kurze Rafferimpuls abgestrahlt, der in der Tat auch von Kosum und Hosprunow aufgefangen und an die MARCO POLO weitergeleitet wurde.
Damit war die Position der roten Sonne Arrive-A für die Terraner kein Geheimnis mehr.
Das aber konnte Atlan jetzt noch nicht wissen.
Der Fernsehspion schwenkte seine Mikrokamera herum, und Atlan konnte den Wabenraumer sehen, der auf einer Feuersäule weiter absank. Als die Kamera erneut schwenkte, von Ras gesteuert, sah er in einiger Entfernung die flachen Gipfel eines nicht sehr hohen Gebirges. Es war an den Flanken stark bewaldet und von tiefen Einschnitten durchzogen. Dort würde es genügend Verstecke geben.
„Wir warten noch die Landung ab", sagte er, als er Baitons fragenden Blick spürte. „Wir müssen wissen, ob hier alles glattgegangen ist."
„Packen wir schon mal das überflüssige Zeug zusammen", schlug Gucky vor. „Dann können wir in zwei Sprüngen alles erledigen. Zehn Kilometer ist das Gebirge entfernt, dachtest du eben? Wenn wir ein Versteck in der Höhe finden, können wir auch von dort aus alles gut beobachten, was hier geschieht."
„Das ist mein Plan, Gucky. Wir haben die entsprechenden Geräte mit, eine regelrechte Empfangsstation aufzubauen. Ab und zu unternehmen wir von dem Stützpunkt aus vorsichtige Erkundungsvorstöße. Wir müssen allerdings damit rechnen, daß wir entdeckt werden. Die Energieorter und Suchgeräte werden besser und leistungsfähiger sein, als hier im Schiff. Also ist Vorsicht geboten."
Kurz vor der Landung erlebten sie noch einmal dramatische Augenblicke, als der riesige Koloß plötzlich das Gleichgewicht zu verlieren schien und sich schräg stellte. Wenn er in dieser Position landete, würde er unweigerlich umstürzen. Zum Glück stabilisierte sich der Flug wieder, und dann setzte das Schiff mit einem harten Ruck auf.
Tief unten in der Plattform verstummte der Antrieb.
Baiton Wyt ließ den Bildschirm höher steigen, um einen besseren Überblick zu gewinnen. Während der Landung war ihm nur wenig Zeit geblieben, die nähere Umgebung des Raumhafens zu beobachten. Ihm war, als hätte er zwischen dem Landeplatz und dem Gebirge einen Gebäudekomplex gesehen.
Jetzt war noch Gelegenheit, sich darum zu kümmern, später vielleicht nicht mehr.
Er ließ den Bildschirm nicht aus den Augen. In rascher Folge wanderte die Landschaft über die Scheibe, aber Baiton sah nichts als Wald und Buschsteppe. Doch dann geriet die Straße ins Bild.
Es war eine breite, schnurgerade Fahrbahn, die sich quer durch die Landschaft zog, genau vom Raumhafen zu dem Gebäudekomplex, den er nun wieder fand.
Es waren breit angelegte, flache Gebäude, absolut systematisch angeordnet und durch Straßen und überdachte Gänge verbunden. Umgeben war der gesamte Komplex von Energiezäunen, an denen Roboter patrouillierten.
Das Ganze erinnerte an ein gigantisches Gefängnis.
Atlan sagte plötzlich: „Es muß auf dieser Welt mehrere Raumhäfen und Anlagen wie diese geben. Damit steht fest, daß wir auch nicht das einzige Schiff sind, das hier landete." Seine Augen waren ganz schmal geworden. „Ich möchte wissen, was das zu bedeuten hat! Die Anlagen, die vielen Roboter als Wachtposten, der Raumhafen, die so dringend notwendig erscheinende Ankunft - und dann noch die Bezeichnung ,Retter' für die Gelben Eroberer...!"
„Es kann die individuelle Namensgebung eines hier stationierten Beamten gewesen sein", gab Ras zu bedenken.
„Wir sollten uns vor allzu schnellen Schlüssen hüten."
„Richtig", gab Atlan zu. „Baiton, schicken Sie Ihren Robotspion zum Gebirge. Wir müssen uns ein Versteck suchen, ehe hier im Schiff der Teufel los ist. Man wird die Passagiere bald
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