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0549 - Des Teufels Traum

0549 - Des Teufels Traum

Titel: 0549 - Des Teufels Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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laufenden Schiffsmaschinen seelenruhig schläft, jedoch sofort erwacht, wenn die Maschinen aussetzen…
    »Was ist los?« fragte Nicole.
    Zamorra erklärte es ihr. »Vielleicht liegt es daran, daß der Name Shirona erwähnt wurde. Wer weiß schon, was in diesem Amulett vorgeht? Vielleicht belauscht es uns ständig. Und die Möglichkeit, wieder einmal mit Shirona konfrontiert zu werden, brachte es dazu, sich abzuschalten. - Ausgerechnet jetzt!«
    Nicole verzog das Gesicht.
    »Vielleicht solltet ihr«, bot Julian an, »dieses Amulett mal für ein paar Wochen mir überlassen. Ich bin sicher, daß ich ihm Gehorsam beibringen kann.« Zamorra schüttelte den Kopf. Nicht, weil ihm die Arroganz mißfiel, die in diesem Moment wieder aus Julians Worten sprach, sondern weil er sich so eng mit Merlins Stern verbunden fühlte, daß er das Amulett keinesfalls in den Händen eines anderen Menschen sehen wollte - es sei denn, dieser andere Mensch war Nicole, die auf eine andere Weise mit dem Stern von Myrrian-ey-Llyrana verbandelt war.
    »Was nun?« warf genau die jetzt ein. »Das Amulett zu aktivieren, kostet Zeit und Mühe, die wir im Moment nicht aufwenden können…«
    »Dann laßt das doch mich machen«, forderte Julian erneut.
    Zamorra wehrte ab.
    »Wir werden auch so zurechtkommen«, sagte er. »Wenn du uns anderweitige Hilfe anzubieten hast, ist sie jederzeit willkommen. Aber von Merlins Stern laß bitte die Finger.«
    »Okay«, murmelte Julian. »Dann haltet euch jetzt bereit, über die Brücke zu gehen. Und - rechnet mit einem Angriff Shironas.«
    Zamorra beobachtete ihn gespannt. Er hoffte, herauszufinden, wie Julian seinen Traum schuf und öffnete, wie er die Brücke vom Château Montagne nach Baton Rouge aufbaute.
    Aber sie war einfach da…
    ***
    Wieder ein Fehlschlag.
    Eigentlich hatte Yves Cascal sogar damit gerechnet. Wer gab einem wie ihm, der aus den Slums kam, schon einen Job? Ab und an fand er zwar tatsächlich Arbeit, jedoch niemals für lange. Die Jobs waren schlecht bezahlt, manchmal am Rande der Legalität und stets von kurzer Dauer. Entweder meldete der Betrieb Bankrott an, eine unmittelbare Folge der anhaltenden wirtschaftlichen Rezession, oder die Belegschaft wurde reduziert, und dann waren die Ungelernten und jene, die erst kurz im Betrieb waren, die ersten, die wegrationalisiert wurden. Als letzte geheuert, als erste gefeuert…
    Diesmal hatten sie ihn erst gar nicht genommen.
    Nicht mehr lange, und ich habe alle Arbeitgeber der Stadt durch. Dann bleibt mir höchstens noch die Seefahrt, dachte er sarkastisch. Aber bei meinem Glück säuft das Schiff eine halbe Meile nach Verlassen des Hafens ab, der Zahlmeister ertrinkt, die Stammrolle geht verloren, und niemand weiß, daß ich überhaupt nur für ein paar Stunden Arbeit Geld bekomme…
    Also blieb ihm vermutlich wieder einmal nur die Möglichkeit, bei seinen nächtlichen Streifzügen als Schatten auf nicht ganz legale Weise für seinen Lebensunterhalt und den seiner Geschwister zu sorgen. Das wenige, das Angelique bei Sam hin und wieder hinzuverdiente, reichte ebensowenig zum Leben wie zum Sterben.
    Vielleicht hatte ja Maurice tatsächlich ein wenig mehr Glück. Vielleicht zahlte seine lange Ausbildung sich doch eines Tages noch aus.
    Mittlerweile bedauerte Yves die harten Worte, den kurzen Streit vor seinem Aufbruch. Maurice hatte alles andere verdient als Nackenschläge. Er brauchte Aufmunterung, keine Demoralisierung.
    Die würde er schon zur Genüge von anderen erhalten. Die freie Marktwirtschaft war keine Hochschule, wo die Mitstudenten auf ihn Rücksicht nahmen und ihm halfen. Wenn er einen Job wollte, würde man ihn gnadenlos beiseite boxen und keine Rücksicht darauf nehmen, daß er ein Rollstuhlfahrer war.
    »Gottes eigenes Land« liebte nur die Schönen und Reichen. Und Gesetze, die erzwingen sollten, daß auch Behinderte ihre Chance bekamen, ließen sich immer irgendwie umgehen - hier wie überall auf der Welt.
    Yves kehrte heim. Er wollte sich bei Maurice entschuldigen.
    Und irgendwie hatte er auch das Gefühl, daß etwas nicht stimmte!
    Unwillkürlich ging er schneller.
    ***
    Lucifuge Rofocale erreichte das Haus, ohne auf: das Aufsehen zu achten, das er erregte. Bevor sich jerñand entschloß, etwas zu tun, war er bereits im Gebäude. Die Haustür war nie verschlossen, und die Wohnungstür im Keller bot ihm weniger Widerstand als der Eingang zu Sams Lokal. Er durchbrach sie einfach und polterte direkt in die dahinterliegende Stube.
    Dort

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