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0549 - Des Teufels Traum

0549 - Des Teufels Traum

Titel: 0549 - Des Teufels Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ahnungslos.«
    Nicole hob die Brauen ob der seltsamen Formulierung, nickte aber.
    »Ich werde uns nach Baton Rouge träumen«, sagte Julian. »Vorher sollt ihr aber wissen, daß Shirona ebenfalls im Spiel ist. Sie wollte mich daran hindern, hierher zu kommen… auf eine äußerst empfindliche Weise.«
    Obgleich er stockte und ausweichend weitersprach, hatte Zamorra das Gefühl, daß Julian eine Niederlage hatte hinnehmen müssen, die er nicht zugeben wollte oder konnte. Dazu war er -noch? - zu stolz.
    Immerhin, er warnte die anderen.
    »Shirona«, murmelte Zamorra. »Was, bei Merlins Bart, hat sie mit alldem zu tun?«
    Es war der Moment, in dem sich Merlins Stern abschaltete.
    ***
    Lucifuge Rofocale trat wieder ins Freie. Er erschien in seiner dämonischen Gestalt, achtete nicht darauf, welchen Schrecken er damit unter den Passanten auslöste. Nicht alle hielten sein Aussehen für eine Maskerade. Außerdem waren da die Schüsse, die entsetzlichen Schreie des Wirtes, die man Häuserblocks entfernt noch hatte hören können…
    Menschen schrien in panischer Furcht.
    Lucifuge Rofocale erkannte, daß Angelique die Besinnung verloren hatte. Jetzt erst sah er sich um und entdeckte die vielen Zuschauer, Im ersten Moment spielte er mit dem Gedanken, sie zu vernichten.
    Doch er entschied sich dagegen, ignorierte sie einfach. Warum sollte er sich mit ihnen aufhalten? Er wollte das sechste Amulett, und zwar so schnell wie möglich.
    Aber hier auf der Straße war weder der richtige Ort noch die richtige Zeit, um die Befragung des Opfers fortzusetzen.
    Seine fünf Amulette verrieten ihm, wo das Mädchen wohnte - gar nicht weit von hier entfernt. Dorthin hatte Angelique flüchten wollen; die Gedankenspur ließ sich noch rekonstruieren, sie wies dem Herrn der Hölle den Weg.
    Lucifuge Rofocale packte die Bewußtlose, lud sie sich wie einen Sack über die Schulter und stapfte mit weit ausgreifenden Schritten davon, der Wohnung der Cascals entgegen.
    ***
    Ohne zu ahnen, wie nahe sie Julians Blockhaus tatsächlich war, stellte Teri noch einige vergebliche Versuche an, den Träumer zu finden. Aber sie kam nicht vom Fleck. Irgendwie fehlte ihr immer ein Detail. Sie kam nicht darauf, daß sie sich zu sehr auf Julian Peters selbst fixiert hatte, daß sich deshalb ihre »Suchvorgaben« widersprachen, da sich das Telepathenkind an einem anderen, weit entfernten Ort befand.
    Vielleicht lag ihr falsches Denken daran, daß sie sich nicht richtig konzentrieren konnte. Immer wieder drängte die Schlange sich vor und forderte, daß Teri sich von hier entfernte, weil es für Ssacah zu kalt war. Aber gerade das bekräftigte die Druidin in ihrer Absicht, sich hier im eisigen, sauerstoffarmen Hochland auf dem »Dach der Welt« eine Basis zu schaffen.
    Und wenn sie Julian nicht fand, würde es eben ohne ihn gehen. Das war vielleicht sogar besser.
    Warum sollte sie nicht gleich jetzt versuchen, Ssacah zu wecken? In dieser Nacht, diesen frühen Morgenstunden kurz vor dem Sonnenaufgang?
    Sie war doch jetzt ungestört!
    Wenn der Versuch fehlschlug, weil sie mit dem Amulett noch nicht genügend vertraut war, konnte sie es ja zu einer anderen Zeit noch einmal versuchen.
    Sie öffnete den Mund und spie die Messing-Kobra aus, die der Ssacah-Keim in ihr hatte entstehen lassen, als sie infiziert worden war. Die unterarmlange Miniaturschlange fiel in den Schnee. Sie krümmte sich in der Kälte, zischte wütend und erstarrte sofort zu Metall, um sich zu schützen.
    Teri lachte spöttisch.
    »Soviel zu deiner Macht, Ssacah«, sagte sie herausfordernd in die Dunkelheit. »Dann wollen wir doch mal sehen, ob du mit der Energie dieses Amuletts gerufen werden kannst!«
    Sie begann, sich auf die Silberscheibe zu konzentrieren und sich in eine Art Halbtrance zu versenken.
    Sei mir gehorsam. Gib mir deine Kraft und benutze sie dazu, das zu tun, was ich von dir will.
    Sie lenkte die Energie auf die Messing-Kobra.
    Um Ssacah zu wecken, mußten die Hunderttausende von Ssacah-Ablegern in aller Welt nicht an einen Ort zusammengerufen werden. Sie standen grundsätzlich immer miteinander in mentaler Verbindung.
    Teri Rheken begann in dieser Nacht das Werk, an das sich Mansur Panshurab noch nicht gewagt hatte…
    ***
    Zamorra bemerkte die Selbstabschaltung seines Amuletts sofort. Von einem Moment zum anderen war da eine Leere, die er spüren konnte, obgleich er vorher die Präsenz von Merlins Stern nicht wirklich wahrgenommen hatte. Es war wie bei einem Matrosen, der bei

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