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055 - Das Monster von Greenfield

055 - Das Monster von Greenfield

Titel: 055 - Das Monster von Greenfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Hindergründe dieses Dramas besser zu durchschauen, wenn Mikes Tante die Mauer des Schweigens niederriss, hinter der sie sich verbarg. Dazu musste er aber ihr Vertrauen gewinnen.

    Dorian stand am nächsten Morgen spät auf und musste allein frühstücken. Coco war bereits nach Ägypten abgereist. Der Puppenmann Donald Chapman und Trevor Sullivan hatten sich in die Kellerräume der Mystery Press zurückgezogen, der Hermaphrodit Phillip war auf seinem Zimmer.
    Als Miss Martha Pickford – guter Geist und Mädchen für alles in der Jugendstilvilla – Dorian das Tablett mit dem Frühstück brachte, sagte sie statt einer Begrüßung: »Kaum ist Coco aus dem Haus, da schlagen Sie sich auch schon die Nacht in fremden Betten um die Ohren. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso sie Ihnen nicht schon längst den Laufpass gegeben hat.«
    Dorian knurrte etwas Unverständliches. Es stimmte; er war erst nach Mitternacht heimgekommen, aber keineswegs aus dem Grund, den Miss Pickford andeutete. Aber er vermutete, dass sie das, was sie sagte, nicht wirklich glaubte, sondern einfach nur übler Laune war und deshalb Streit suchte.
    Er war in Soho gewesen, wo er Verbindung mit den Freaks aufgenommen hatte. Er wollte, dass Wilbur Smart und seine Leute nach Mr. Hyde Ausschau hielten. Bevor Mike in Untersuchungshaft genommen worden war – wussten die Freaks zu berichten –, war öfter ein Mann aufgetaucht, auf den die Beschreibung passte, die ihnen Dorian von Mr. Hyde gegeben hatte. Doch seit Mike im Gefängnis saß, hatten sie ihn nicht mehr gesehen.
    Dorian vermutete, dass der Verwachsene mit dem Affengesicht nach Mikes Freilassung wieder auftauchen würde. Wenn die Freaks ihn sahen, sollten sie ihn beschatten und Dorian Meldung machen.
    Miss Pickford knallte das Tablett mit dem Kaffee, den Ham and Eggs und dem Morgenkognak vor Dorian hin.
    »Ich wünsche dem feinen Herrn guten Appetit«, sagte sie.
    »Danke. Der ist mir vergangen«, erwiderte Dorian.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie sie die Hände in die Hüften stemmte und dann empört in Richtung Küche davonstapfte.
    Dorian schüttete den Kognak in sich hinein, aß lustlos einige Bissen Schinken mit Ei und schlürfte den schwarzen Kaffee. Danach fühlte er sich wohler, steckte sich die unvermeidliche Players an und ging in den Keller hinunter.
    Der Keller war völlig umgestaltet worden und bestand nur noch aus zwei gleich großen Räumen. Im ersten war Dorians Reliquiensammlung und Bibliothek über Hexenverfolgungen, schwarze Magie und Dämonologie untergebracht. Der zweite Raum stand gänzlich Trevor Sullivans Mystery Press zur Verfügung. Jeff Parker hatte wieder einmal Mäzen gespielt und vom Computer über Telekommunikation und Archiv die gesamte Einrichtung bezahlt. Es fehlte nur noch, dass er Sullivan ein Gehalt zahlte. Der gute Jeff! Dorian wünschte ihm, dass er bei seinem römischen Filmabenteuer besser abschnitt als bei dem Filmprojekt, das er vor einiger Zeit in Hollywood gestartet hatte.
    »Morgen!«, grüßte Dorian, als er die Presseagentur betrat.
    Trevor Sullivan saß am Vielzwecktisch in der Mitte des Raumes und hatte einige Unterlagen vor sich ausgebreitet. Der fußgroße Donald Chapman saß auf einem Exemplar des Who's Who.
    »Schon wach?«, fragte Trevor Sullivan anzüglich und wandte ihm seine hellere Gesichtshälfte zu. Er runzelte die Stirn, als er Dorians missmutigen Gesichtsausdruck sah. »Ist Ihnen eine Laus über die Leber gelaufen, Dorian?«
    »Nein, nur Miss Pickford über den Weg«, antwortete Dorian.
    »Was für ein fröhlicher Mensch er doch ist! Hat immer einen Scherz auf den Lippen«, rief Donald Chapman. Er drohte Dorian mit seiner winzigen Faust. »Falls Miss Pickford dich frustriert hat, so lass dir nur ja nicht einfallen, deine Wut an uns auszulassen. Wir sind schwer arbeitende Menschen.«
    »Habt ihr wenigstens etwas herausgefunden?«, fragte Dorian und setzte sich neben Sullivan in einen Drehsessel.
    »Sie haben uns da eine harte Nuss zu knacken gegeben, Dorian«, sagte Sullivan. »Um es gleich vorwegzunehmen, viel ist bei unseren Nachforschungen nicht herausgekommen. Die Zeit war einfach zu kurz. Sie hätten mir schon vor Wochen, als Mike Hyde verhaftet wurde, den Auftrag geben sollen.«
    Dorian unterbrach ihn mit einer müden Handbewegung. »Damals wusste ich selbst noch nicht, dass intensivere Nachforschungen notwendig sein würden. Ich dachte, Mikes Vergangenheit würde auch so ans Tageslicht kommen.«
    »Was ein Trugschluss war. Nun,

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