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0550 - Der Heimkehrer

0550 - Der Heimkehrer

Titel: 0550 - Der Heimkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geländeformen ab. Da war ein Jeep nur von Vorteil.
    Die Reifen wühlten sich durch weiche Erde, noch feucht vom letzten Regen. Lidholm schaltete oft, wenn er Abhänge hochfuhr und in Senken hineinrollte.
    An das Schütteln hatte er sich ebenso gewöhnt wie Hasso. Beide konnten es nicht ändern.
    In den Senken wuchs Strauchwerk. Da blühte nichts, da war nichts Farbiges, nur eben dieses verfluchte Braun, das dem Land den Namen gegeben hatte.
    Und der Himmel verdichtete sich. Die dichte Wolkendecke ließ kein Licht durch. Dieser Himmel schien überhaupt nicht zur normalen Erde zu gehören. Sensible Menschen konnten schwermütig werden bei diesem Anblick.
    Selbst Lidholm, der das Areal schon des öfteren durchfahren hatte, konnte sich an diesen Anblick nicht gewöhnen. Er hatte sich auch ein Ziel ausgesucht.
    Am anderen Ende des Toten Landes wuchs kein Wald mehr. Dafür befand sich dort ein langer, schmaler See, der mit seiner Westseite die Grenze bildete.
    Der See war nicht tief. Dafür verschlammt, mit Schilf bewachsen, ein Paradies für Wasservögel und andere im Wasser lebende Tiere.
    Um von dort aus nach Linby zu kommen, mußte der See umfahren werden, das allerdings hatte Lidholm am heutigen Tage nicht vor.
    Ihn interessierte das Wetter.
    Der graue Himmel blieb, aber er hatte sich trotzdem irgendwie verändert, denn Carl sah plötzlich die blassen Farben, die das Grau als breite Streifen durchzogen.
    Natürlich dachte er darüber nach, und er rechnete damit, daß die Strahlen des Sonnenlichts gebrochen wurden. Wenigstens hatte er keine andere Erklärung.
    Von der Rückbank her meldete sich Hasso. Lidholm kannte jede Reaktion des Tieres. Wenn der Hund knurrte und dies mit einer unterschwelligen Drohung, mußte das etwas zu bedeuten haben.
    Tiere spüren die Gefahr viel früher als Menschen. Sie nehmen jede Veränderung wahr. Daß Hasso dermaßen reagierte, konnte nicht nur an der Farbe des Himmels liegen. Da mußte noch etwas anderes hinzukommen.
    Die Gefahr, das Unheil…
    Carl Lidholm nahm sich vor, so schnell wie möglich anzuhalten und auszusteigen. Da er sich noch in einer weiten Senke, schon einem kleinen Tal, befand, wollte er sie hinter sich lassen, um einen besseren Blick zu bekommen.
    Die Reifen mit dem starken Profil durchwühlten die Erde, hinterließen jungfräuliche Spuren. Im schrägen Winkel fuhr Carl Lidholm den Hang an, der Jeep kippte nach links weg, Carl mußte gegensteuern und bekam ihn wieder in die normale Lage.
    Noch einige Meter einer Steigung, dann hatte er es endlich geschafft. Vor ihm lag das »Wellenmeer«, auf dessen höchstem Punkt er sich befand. Lidholm selbst hatte dem Gebiet diesen Namen gegeben, weil es wie ein braunes Meer dalag, dessen Wogen eingefroren waren. Braune Wogen, versteht sich.
    Dazwischen Flecken, die grau glänzten, als hätte jemand die fauligen Bodendecker abgeschabt.
    Lidholm und Hasso waren ausgestiegen. Der Mann nahm noch sein Gewehr und hängte es sich über.
    Die Luft drückte. Hasso hatte sich neben ihn gehockt, das Maul stand offen, die Zunge ragte hervor, er hechelte und gab abermals das Knurren von sich.
    Diesmal verstärkt…
    »Was ist denn, Hasso?«
    Wieder knurrte der Hund. Er veränderte seine Haltung, ging einen Kreis und begann leise zu heulen.
    Wieder eine Warnung.
    Als Hasso saß, legte er den Kopf in den Nacken und schaute hoch zum Himmel.
    Automatisch folgte Carl diesem Blick und hatte das Gefühl, einer Täuschung erlegen zu sein.
    Im Grau des Firmaments zeichnete sich deutlich ein geometrisches Gebilde ab. So scharf und direkt hatte er es noch nie zuvor gesehen, aber er konnte plötzlich erkennen, um was es sich handelte, obwohl das Gebilde nach links gekippt war.
    Eine Pyramide!
    Er sah sie dreidimensional, die Grundfläche, die drei Seitenflächen, er konnte hineinschauen, obwohl sie ebenfalls von der Wolkenfläche durchdrungen war.
    Eine Pyramide in den Wolken – ein Unding, einfach lächerlich, dafür gab es eine Erklärung. Er konnte sich nur vorstellen, daß Kondensstreifen irgendwelcher Düsenjäger diese Form hinterlassen hatten. Wenn es so gewesen wäre, hätte er etwas hören müssen, was aber nicht der Fall gewesen war.
    Die Pyramide mußte eine andere Herkunft haben.
    Noch etwas fiel ihm auf. Der Wind war völlig eingeschlafen. Nicht ein Hauch wehte über das Tote Land. Ihn hatte eine Spannung erfaßt wie die Läufer beim Start kurz vor einem olympischen Finale.
    Etwas mußte passieren – und es passierte auch. Wieder begann

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