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0555 - Jenseits der Energiemauer

Titel: 0555 - Jenseits der Energiemauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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POLO wird in ungefähr einer Stunde starten, aber nur in eine Kreisbahn um die Erde gehen. Tifflors Verband sammelt sich zwirschen Venus- und Erdbahn. Die auf den großen äußeren Planeten stehenden 95000 Kampfschiffe sind klar zum Alarmstart. Vorerst aber bleiben alle Einheiten innerhalb des Solsystems. Ende."
    Kurz darauf spürte ich am stärkeren Vibrieren, daß die Kraftwerke der MARCO POLO hochgeschaltet wurden.
    „Sie sollten sich mit Ihren Kollegen in Verbindung setzen, Captain", sagte Freyer.
    Ich schüttelte grinsend den Kopf.
    „Erst, wenn ich weiß, wer meine neuen Kollegen sind. Ich habe einen Versetzungsantrag gestellt."
    „Warum?"
    „Daran ist dieser verfettete Tyrann, der sich Dalaimoc Rorvic nennt, schuld."
    Sandra lachte.
    Ich blickte auf den Chronographen.
    „Bestimmt hat man Rorvic zurückgerufen. Ich werde in Deckung gehen, damit er nicht gleich über mich stolpert, sobald er eintrifft."
    Ich warf Sandra eine Kußhand zu.
    „Bis später!"
    Sandra erwiderte: „Bis später, Tatcherguel!"
    „Oh!" sagte ich überrascht. „Du kennst meine Taten von Heytscha-pan?"
    „Ich kenne alles", sagte sie. „Du hast dich auf Heytschapan wie ein richtiger Held benommen."
    Unwillkürlich holte ich tief Luft.
    „Ich bin ein Held", versicherte ich ihr. „Eines Tages werde ich Solarmarschall sein, und wir werden uns im marsianischen Nontechno-Gebiet ein Haus kaufen - eines mit mindestens zehn Kinderzimmern."
    Sandra errötete.
    „Hinaus mit Ihnen!" schimpfte Freyer. „Sie dürfen Leutnant Kuendre nicht durcheinanderbringen, sonst verwechselt sie die Frequenzen."
    „Für mich ist das ein gutes Zeichen", entgegnete ich und verschwand. 'Im Flur überlegte ich, wohin ich mich wenden könnte, damit Rorvic mich nicht fand. Wie ich ihn kannte, würde er versuchen, mich zur Rücknahme meines Versetzungsgesuches zu bewegen - und er hatte verteufelt „überzeugende" Mittel, um seinen Willen durchzusetzen. Der beste Schutz war ein gutes Versteck.
    Aber gab es ein Versteck, auf das er nicht kommen würde?
    Ich pfiff durch die Zähne.
    Es gab sogar ein ganz vorzügliches Versteck, und Dalaimoc Rorvic würde mich dort niemals vermuten.
    So schnell ich konnte, lief ich zum nächsten Antigravschacht und schwebte hinunter. Zehn Minuten später saß ich im Warteraum der Bord-Zahnklinik. Vor mir saßen nur drei Besatzungsangehörige.
    Einer, ein Oberleutnant, musterte mich prüfend.
    „Sie sind auch einer von denen, die nicht wichtig genug sind, um bei Alarmfällen sofort auf ihre Einsatzstation gehen zu müssen, wie?"
    „Richtig, Sir", antwortete ich. „Meine Gruppe wird nur bei besonders gelagerten Fällen eingesetzt."
    „Da haben Sie Glück", meinte er. „Vor dem Alarm war nicht nur der Warteraum voll belegt, sondern im Korridor standen noch zusätzlich ungefähr hundert Mann."
    Ich nickte mechanisch. Daran hatte ich nicht gedacht. Meine Hoffnung war ein überfüllter Warteraum gewesen. Aber natürlich hatten die meisten Wartenden ihre Einsatzsta-tionen aufsuchen müssen, als Alarm gegeben wurde.
    Der Oberleutnant wollte noch etwas sagen, aber da summte es. Über einer der drei Türen flammte ein Licht auf.
    Er erhob sich und betastete seine geschwollene Wange. Ich sah, daß er blaß wurde. Unsicher ging er auf die Tür zu.
    Es dauerte nicht lange, da saß ich ganz allein im Warteraum.
    Bald darauf öffnete sich auch für mich die Tür zu einem Behandlungsraum.
    „Guten Tag, mein Herr!" sagte eine vertraute Stimme.
    Ich blickte überrascht auf und sah Dr. Alexander Fröhlich, der über verschiedene Instrumente gebeugt stand und sie unschlüssig musterte.
    Um seinen Hals hing ein Mini-Translator.
    „Hallo, Alex!" sagte ich.
    Er sah auf, entdeckte mich und kam freudestrahlend auf mich zu.
    „Sie sind es, Tatcher!" Er schüttelte meine Hände. „Wie ich mich freue, Sie wiederzusehen. Bitte, setzen Sie sich in den Behandlungsstuhl. Welcher Zahn ärgert Sie denn?"
    „Gar keiner. Ich..."
    „Das kenne ich", erwiderte Alex und schob mich in den Behandlungsstuhl.
    „Beim Zahnarzt sind die Schmerzen plötzlich wie weggeblasen.
    Mund auf!"
    Ich riß den Mund so weit wie möglich auf.
    Fröhlich klopfte meine Zähne mit einem blinkenden Instrument ab.
    „Wie geht es denn so?" fragte er, obwohl er genau wußte, daß ich mit aufgerissenem Mund nicht antworten konnte. „Ist Ihr Vorgesetzter auch an Bord dieses Schiffes? Das ist ja ein dufter Kasten. Meinen Sie nicht auch, Tatcher?"
    Ich gab ein undefinierbares

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