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0557 - Die Schlangengruft

0557 - Die Schlangengruft

Titel: 0557 - Die Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mal zwanzig Jahren König wurde und mit nur dreiunddreißig Jahren am Fieber starb, bei seinen Kämpfen nicht nur ein einziges Schwert geführt. Diese Mordinstrumente, selbst wenn sie eigens und besonders sorgfältig für einen König geschmiedet wurden, nutzten sich ab, wurden schartig und zerbrachen häufig. Dreizehn Jahre des Krieges, der Kämpfe und Eroberungen dürfte kaum ein Schwert ausgehalten haben. Schließlich pflegten seinerzeit Staatsmänner und Heerführer noch selbst zu kämpfen, heute schickten sie ihre Soldaten eiskalt in den Tod, während sie sich selbst in sicheren Bunkern verkrochen.
    Vielleicht wurden sie deshalb heutzutage älter als in der Antike…
    Ob das Schwert, mit dem Alexander den Gordischen Knoten durchtrennte, tatsächlich bis nach Ägypten gekommen war, war fraglich. Und wenn, war es sicher hier als unbrauchbar ausrangiert worden.
    Alexanders letzte Klinge war eher an seinem Sterbeort Babylon zu vermuten.
    Nichts paßte zusammen.
    Zamorra war nahe daran, Achmed telepathisch auf den Zahn zu fühlen. Aber seine eigenen, sehr schwachen Para-Fähigkeiten reichten dafür vermutlich nicht aus, und noch scheute er sich davor, die Peters-Zwillinge um eine entsprechende Sondierung zu bitten. Vielleicht hatte Rob Tendyke auch etwas dagegen, schließlich mußte er ebenfalls einen Grund dafür haben, nur bruchstückweise mit Informationen herauszurücken. Er kannte die Fallen, er kannte diese Anlage. Also mußte er schon einmal hiergewesen sein. Warum sprach er nicht darüber?
    Das alles ergab keinen Sinn!
    Hinter Zamorra knirschten Schritte im Sand. Er wandte sich um und sah den zweibeinigen Gegenstand seines gedanklichen Interesses auftauchen.
    »Du grübelst über das, was ich dir vorenthalte, wie?« vermutete Tendyke.
    »Warum redest du nicht darüber? Weich mir jetzt nicht schon wieder aus«, verlangte Zamorra. »Ich hab’s satt, was wird hier gespielt?«
    »Ich war schon einmal hier«, bekannte Tendyke.
    »Das ist mir klar, deine Andeutungen kommen ja nicht von ungefähr, und ein bißchen denken kann ich auch. Laß dir nicht alles einzeln aus der Nase ziehen. Also, weiter.«
    »Nichts weiter.«
    »Komm, gib’s endlich auf. Wann warst du hier, was hast du hier gefunden, und warum hüllst du dich jetzt in Schweigen? Begreifst du nicht, daß deine Andeutungen auch die anderen mißtrauisch machen?«
    »Ich kann nicht darüber reden«, sagte Tendyke. »Zumindest jetzt noch nicht.«
    »Auch nicht zu einem Freund?«
    »Nein.«
    »Und was ist der Grund dafür?«
    »Es ist eine sehr persönliche Sache. Stimmt, ich habe mich um den Job als Begleiter gerissen und an ein paar Fäden gezogen, weil ich jetzt eine Chance sehe, etwas zu Ende zu bringen, was vor langer Zeit begann. Gleichzeitig möchte ich vermeiden, daß unseren Leuten etwas zustößt, also warne ich sie vor den Fallen. Das muß ich einfach tun. Ich werde sie auch ans Ziel führen.«
    »Du?« Zamorra schüttelte den Kopf. »Achmed ibn Sayid ist der Fremdenführer dieser Expedition.«
    Tendyke zuckte mit den Schultern. »Warum wolltest du, daß ich dabei bin? Du hast von Magie gesprochen. Meinst du nicht, daß ich wissen sollte, was auf uns wartet?«
    Tendyke tippte ihm vor die Brust, und sein Zeigefinger traf das magische Metall von Zamorras Amulett.
    »Es ist vielleicht gut, wenn du unvoreingenommen bist«, sagte er. »Glaub mir, es hat schon seine Gründe, daß ich mich zurückhalte.«
    »Unvoreingenommen? Verflixt, du wirfst mir immer wieder Brocken vor und…«
    »Vielleicht sollte ich künftig überhaupt nichts mehr sagen«, unterbrach ihn Tendyke schroff.
    Im nächsten Moment stutzte er und drehte den Kopf, lauschte in die Dunkelheit.
    »Moment mal.«
    Er machte ein paar schnelle Schritte zur Seite und duckte sich. Zamorra sah, wie er seine Automatik-Pistole aus dem Holster am Gürtel zog und durchlud.
    Ein totaler Stilbruch - ein sechsschüssiger Peacemaker-Colt, dachte er, würde besser zu ihm passen.
    »Licht«, zischte Tendyke. »Hast du eine Lampe da?«
    Hatte Zamorra nicht. »Was ist los? Was ist da?«
    Tendyke schwieg über eine Minute lang.
    Dann richtete er sich wieder auf, sicherte die Smith & Wesson und schob sie ins Holster zurück.
    »Ich dachte, etwas bemerkt zu haben«, sagte er. »Aber es war wohl ein Irrtum.«
    »Was hätte es sein können?«
    »Etwas, das durch den Sand kriecht«, sagte Tendyke. »Eine Schlange zum Beispiel, doch da ist nichts.«
    »Wir holen Licht und sehen nach«, schlug Zamorra vor.
    Tendyke

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