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056 - Der Banknotenfälscher

056 - Der Banknotenfälscher

Titel: 056 - Der Banknotenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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jetzigen Stimmung gar nicht wünschen!«
    Auch Jane hatte die Ankunft des Wagens gehört. Sie war in die Halle getreten, während der alte Diener öffnete. Überrascht trat sie einen Schritt zurück, als sie den Besucher erkannte: es war Marjorie Wells.
    »Ich komme, um Donald abzuholen«, lächelte Marjorie entschuldigend. »Hoffentlich sind Sie nicht allzu böse, daß ich Ihnen mitten in Ihre Flitterwochen platze?«
    »Alle Welt scheint es darauf abgesehen zu haben, unsere Flitterwochen zu stören«, antwortete Jane gutgelaunt. »Aber ich bin Ihnen gar nicht böse, Marjorie, im Gegenteil, ich möchte Ihnen für Ihr Kommen am liebsten um den Hals fallen.« »Was! Langweilen Sie sich schon?«
    »Was willst du denn hier«, rief Donald Wells, der seinen Ärger kaum verbergen konnte.
    »Hallo, Liebling!« erwiderte Marjorie spöttisch. »Ich bin eben eine liebevolle und aufmerksame Frau, die weiß, wie sehr du einsame Fahrten haßt. Darum dachte ich, daß du dich freuen würdest, wenn ich dich abhole.«
    Donald sagte nichts mehr. Trotz des düsteren Lichts in der Halle konnte Jane erkennen, daß er sich nur mühsam beherrschte.
    Sie war nicht sehr überrascht, denn sie hatte ja schon von Basil gehört, daß Marjorie und Donald nicht gerade im besten Einvernehmen lebten.
    »Ich werde heute abend nicht zurückfahren«, erklärte Wells mit mühsamer Höflichkeit seiner Frau. »Peter fühlt sich nicht ganz wohl, darum werde ich über Nacht hierbleiben.«
    Marjorie ertrug seinen durchbohrenden Blick mit Gelassenheit. »Nur gut, daß ich auch an diese Möglichkeit gedacht hatte - darum habe ich dein Nachtzeug mitgebracht. - Ach Peter, würden Sie so nett sein, den Taxifahrer abzufertigen? Donald wird immer gleich wütend, wenn ich Geld von ihm haben will.«
    Jane war froh, daß die Gesellschaft sich mit Marjories Ankunft vergrößert hatte. Sie führte sie in eines der Gastzimmer hinauf, und Marjorie fragte, wo Donald untergebracht sei.
    Jane geriet einen Augenblick in Verlegenheit.
    »Tut mir leid, ich weiß es nicht. Ich habe ja eben erst erfahren, daß er hierbleiben wird. Aber dieses alte Haus hat verschiedene Gästezimmer; Anna wird eines für den Doktor herrichten.«
    »Hoffentlich möglichst weit weg von meinem«, sagte Marjorie kühl. »Donald kann sehr heftig werden - aber ich will Sie mit meinen Familienangelegenheiten verschonen. Dieses Zimmer ist wirklich reizend.« Sie trat zur Tür und prüfte das Schloß. »Und ein Schlüssel ist auch vorhanden. Wissen Sie, es gibt kaum etwas Unangenehmeres für eine Frau, als einen Ehemann, der die halbe Nacht hindurch im Zimmer auf und ab läuft und seiner Frau eine vollständige Liste ihrer Fehler vorhält mit ausführlichen Anweisungen, wie sie diese in Zukunft vermeiden soll.«
    »Peter würde so etwas niemals tun!«
    »Nun, Sie stehen ja auch erst am Anfang Ihrer Ehe und haben sicher noch keine Fehler begangen.«
    »Basil ist heute hier gewesen.«
    Jane konnte später nie begreifen, warum sie gerade in diesem Zusammenhang davon gesprochen hatte. Es war ihr ganz ungewollt entschlüpft, und gleich darauf hätte sie viel dafür gegeben, wenn sie diese Worte hätte zurücknehmen können.
    Marjorie hatte vor dem altmodischen, hohen Stehspiegel gestanden und sich das Haar gerichtet. Jetzt fuhr sie herum und starrte Jane an:
    »Was - Basil Hate war hier? Was wollte er denn?« fragte sie rasch. »Aber Sie haben ihn natürlich nicht danach gefragt?«
    Jane antwortete mit einer Gegenfrage.
    »Wissen Sie etwas über Peter, Marjorie?« Plötzlich zerbrach ihre Gelassenheit, und sie konnte ihre Angst nicht mehr verbergen. »Was ist mit Peter? Sie kennen ihn doch so viel länger als ich ... Ist es wahr, was Basil über ihn gesagt hat? Ich wollte Donald fragen, aber ich wagte es nicht.«
    Sie fühlte zu ihrem Erstaunen, daß sie heftig zitterte. Marjorie Wells packte sie bei den Schultern, drückte sie in einen Lehnstuhl und blickte sie forschend an.
    »Was soll ich denn von Peter wissen?« fragte sie. »Was ist mit Ihnen los, Jane? Hat das alles etwas mit Basils Besuch zu tun?«
    Die junge Frau nickte.
    Marjorie fragte weiter: »Und er hat Ihnen etwas über Peter erzählt, was Sie noch nicht wußten?«
    Wieder nickte Jane. Ihre Stimme schwankte, als sie zu sprechen begann.
    »Basil sagte, Peters Vater und Großvater seien wahnsinnig gewesen, und der Irrsinn sei in dieser Familie erblich. Und dann ist da auch noch etwas anderes, Marjorie. Ich weiß nicht, warum ich ein solcher

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