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056 - Metropole der Angst

056 - Metropole der Angst

Titel: 056 - Metropole der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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quietschte schrill auf.
    Sie war nicht die einzige, die ihrer Angst auf diese Weise Luft machte, und sie warf sich zitternd wie Espenlaub gegen Gary London, der neben ihr saß. Er schlang seine Arme um sie und grinste.
    Es hatte wieder einmal prima funktioniert. Dieser Horrorstreifen war doch wirklich ein einmaliger Hit. Kein anderer Film hätte es geschafft, daß Linda sich so eng an ihn gepreßt hätte. Nicht einmal der heißeste Liebesfilm.
    Der Horror hatte ihm das Mädchen in die Arme getrieben, und sie war ihm auch noch dankbar dafür, daß er sie nicht wieder losließ.
    Wenn er das bei einem anderen Film versucht hätte, hätte ihm Linda eine geknallt, daß man es im ganzen Kinosaal gehört hätte, denn für gewöhnlich war Linda Caan ein ziemlich prüdes Mädchen.
    Sie ging ganz gern mal mit einem Jungen aus, aber sie mochte es nicht, wenn die Freunde schon bei der erstbesten Gelegenheit an ihr herumfummelten.
    Gary spürte den Druck ihrer großen, festen Brüste. Linda war toll gebaut, und es gab viele Jungs, die Gary um diese Situation beneidet hätten.
    Der Film regte sie so sehr auf, daß sie kaum noch auf die Leinwand sehen wollte. Es war das kleinere Übel, Gary London, diesen Windhund, gewähren zu lassen.
    Es hatte zu seiner Strategie gehört, zwei Logenplätze zu kaufen, um mit Linda ungestört zu sein, und jetzt krabbelte er sie mit den Händen ab, ohne daß sie etwas dagegen hatte.
    Sie spürte es kaum, suchte nur Schutz bei ihm, hätte sich am liebsten in seiner Segeltuchjacke verkrochen. Er küßte ihren Hals, knabberte an ihrem Ohrläppchen, näherte sich ihrem Mund, und während er sie leidenschaftlich küßte, öffnete er zwei Knöpfe ihrer prallgefüllten Bluse und schob seine Hand in ihren BH.
    »Wie stark dein Herz klopft«, flüsterte er.
    »Nie wieder«, seufzte Linda Caan. »Nie wieder sehe ich mir so einen schrecklichen Film an.«
    »Schau nicht hin, befaß dich mit mir, das ist anders aufregend«, sagte Gary London, und er brachte sie tatsächlich soweit, daß sie Wachs in seinen Händen wurde.
    Es lebe der Horror! dachte Gary triumphierend.
    Als sie das Kinocenter verließen, bebte Linda immer noch, und selbst in Garys Wagen klammerte sie sich erneut an ihn, als hätte sie Angst, der grausame Wolf könnte ihnen folgen.
    Gary genoß es, daß das Mädchen, das bisher immer so spröde gewesen war, bei ihm Schutz suchte. Der Horrorstreifen hatte mit dazu beigetragen, daß die Eisschicht, mit der sich Linda Caan umgab, geschmolzen war.
    Jetzt rannte Gary offene Türen ein.
    Er brachte sie nicht sofort nach Hause, sondern zweigte auf einen Parkplatz beim East River ab, wo sie allein waren.
    Ihm fiel auf, daß nicht nur im Film, sondern auch wirklich fast Vollmond war. Die große fahle Scheibe spiegelte sich in den dunklen Fluten, und am gegenüberliegenden Ufef ragte die Skyline von Long Island City auf.
    Gary klappte die Lehnen der Sitze um und schob sich auf Linda. Es war ihr recht. Sie wollte nach diesem schaurigen Horror einen Menschen spüren, wollte Zärtlichkeit von ihm empfangen und Zärtlichkeit schenken, um zu fühlen, daß sie lebte…
    Bevor sie eine Stunde später vor ihrem Haus aus dem Wagen stieg, ordnete sie noch einmal Bluse und Rock.
    »Vielleicht hätte ich es nicht tun sollen«, sagte das Mädchen schuldbewußt und hauchte ihm einen Kuß auf die Wange.
    Gary grinste. »Bereust du es?«
    »Du denkst wohl jetzt, ich wäre leicht zu haben.«
    »Ist doch unwichtig, was ich denke.«
    »Mir nicht.«
    »Na schön, ich halte dich immer noch für ein anständiges Mädchen. Ich nützte das Glück des Augenblicks.«
    »Du hast mich reingelegt.«
    »Bist du mir deswegen böse?«
    »Mit wie vielen Mädchen hast du dieses hinterlistige Spiel schon gespielt?«
    Er winkte ab. »Sie zählen nicht. Wann sehen wir uns wieder?«
    »Laß mir ein bißchen Zeit. Ich bin ziemlich durcheinander.«
    »Verdammt noch mal, was soll das, Baby? Wir hatten unseren Spaß, und das war richtig. Was willst du viel darüber nachgrübeln? Also was ist? Sehen wir uns morgen?«
    »Morgen ist zu früh, Gary.«
    »Dann eben nicht«, sagte Gary und zuckte mit den Schultern. »Steig aus.«
    »Gute Nacht, Gary.«
    Er nickte ärgerlich, und als sie draußen war, brummte er: »Dumme Kuh!«
    Dann fuhr er in sein Stammlokal, schwang sich auf einen leeren Hocker und bestellte einen Bourbon.
    Ein fleischiger Typ legte ihm den Arm um die Schultern. »Na, du Westentaschencasanova, heute mal allein? Das bin ich von dir

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