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056 - Metropole der Angst

056 - Metropole der Angst

Titel: 056 - Metropole der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Bett nicht mehr aushielt, wankte er ins Bad und erbrach sich.
    Er wusch sein heißes Gesicht mit kaltem Wasser, und dann war ihm ein wenig leichter.
    Als er aus dem Bad trat, vernahm er ein Geräusch. Er nahm an, daß Jane nach Hause gekommen war. Mit unsicherem Schritt begab er sich zum Ehebett. Er hatte es noch nicht erreicht, da hörte er das leise Knarren der Kinderzimmertür.
    Immer wieder nahm er sich ganz fest vor, die Tür zu ölen, und immer wieder vergaß er es.
    Er nahm die Brille ab und legte sie auf den Nachttisch. Jane würde gleich kommen, und er überlegte, ob er so tun sollte, als würde er schon schläfern.
    Es war vielleicht das Beste.
    Erst mal eine Nacht über all den Ärger schlafen. Morgen konnte er sich dann mit klarem Kopf und mehr Distanz mit Jane aussprechen.
    Er wollte sich gerade das Hemd aufknöpfen, da öffnete sich schon die Schlafzimmertür. Jane!
    Sie trat einen Schritt vor, und das Licht der Nachttischlampe fiel über ihr Gesicht. Willoby prallte zurück, als hätte ihn ein unsichtbarer Blitz getroffen.
    Das gibt es nicht! Das ist unmöglich! schrie es in ihm.
    Im Türrahmen stand eine Frau. Es mußte Jane sein, sie hatte ihre Figur und ihr Kleid an, aber Jane hatte kein Gesicht mehr. Sie trug einen grinsenden Totenschädel auf ihren Schultern!
    Willoby riß die Augen auf. Er konnte nicht fassen, was er sah. Er bildete sich ein, vor einem Trugbild zu stehen. Wahnsinn! Nie wieder wollte Jerry Willoby einen Tropfen Alkohol trinken.
    Der Schock hatte Jerry Willoby schlagartig ernüchtert. Glasklar konnte er jetzt wieder denken, aber er konnte diesen Horror nicht begreifen. Wieso war aus seiner Frau ein Monster geworden?
    Fingerdick glänzte der Schweiß auf Willobys Stirn. Er hatte keine Zeit, zu überlegen, ob das, was er sah, wahr war und wieso es sein konnte. Er mußte sich in Sicherheit bringen - und Timmy!
    »Timmy!« brüllte Willoby. Das Kinderzimmer lag gleich neben diesem Raum; der Junge mußte ihn hören. »Lauf, Timmy! Lauf aus dem Haus! Hol Hilfe! Aber komm nicht hier rein, und geh nicht zu dem Mann im Blockhaus! Hast du mich verstanden? Hol schnell Hilfe!«
    Nach Sekunden tauchte ein verschlafenes Gesichtchen im Türrahmen auf. Bevor Jane reagieren konnte, schrie Willoby: »Timmy! Lauf schon. Lauf! Hol Hilfe!«
    Der Junge schaute zur Gestalt hoch, die vor ihm stand. Daß es seine Mutter war, begriff er offensichtlich gar nicht. Aber er sah den Totenkopf und wetzte davon.
    Jane setzte sich langsam in Bewegung. Aus leeren Augenhöhlen sah sie ihren Mann an. Jerry Willoby zweifelte an seinem Verstand, aber wie konnte er etwas so deutlich sehen, wenn es nicht Realität war?
    Willoby leckte sich aufgeregt die Lippen. Er streckte seiner Frau die linke Hand abwehrend entgegen.
    »Bleib stehen, Jane!«
    Sie ging weiter.
    »Was hast du vor, Jane?«
    Wenn er nicht zurückgewichen wäre, hätte ihre Brust seine Hand berührt. Eiskalte Schauer durchtobten ihn. Unten knallte die Haustür. Wenigstens Timmy war draußen, war gerettet.
    »Jane, was ist passiert?« fragte Willoby heiser. »Kannst du nicht mehr sprechen? Hat der Kerl von nebenan das getan? Verstehst du überhaupt, was ich sage?«
    Jane blieb ihm die Antworten schuldig.
    Dem verstörten Mann kam es so vor, als würde der bleiche Totenschädel immer größer werden. Schritt um Schritt wich er zurück. Vom Schlafzimmer aus führte eine Tür ins Bad. Willoby ging rückwärts darauf zu: Jane folgte ihm.
    Willoby wollte sie aussperren. Er hoffte, daß Hilfe kam, bevor dieses Ungeheuer die Tür aufbrach. Bestimmt war Jane jetzt dazu in der Lage. Er hielt sie für sehr stark.
    Schwungvoll schmetterte er die Tür zu, doch Jane reagierte mit verblüffender Schnelligkeit. Ihr Fuß zuckte vor, die Tür krachte dagegen, und die Frau mit dem Totenschädel rammte sie mit der Schulter wieder zur Seilte.
    Todesangst schnürte dem Mann die Kehle zu.
    Gehetzt schaute er sich nach einem Gegenstand um, mit dem er sich verteidigen konnte. Er packte den Stiefelknecht, schwang ihn hoch, und als Jane den nächsten Schritt machte, schlug er ihr das Holzgestell mit großer Wucht auf den Kopf.
    Das Holz zerbrach.
    Jerry Willoby hatte damit gerechnet, daß der Totenkopf-Zombie zu Boden gehen würde, doch Jane stand weiterhin sicher auf den Beinen. Der gewaltige Schlag zeigte nicht die geringste Wirkung.
    Willobys Panik uferte aus, und als Jane ihn mit harten Händen packte und ins Schlafzimmer zurückzerrte, brüllte er wie am Spieß. Er schlug blind

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