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0561 - Hetzjagd der Vampire

0561 - Hetzjagd der Vampire

Titel: 0561 - Hetzjagd der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ersten.
    Der versuchte jetzt, mit einem magischen Hilfsmittel nach dem Beobachter zu tasten.
    Es galt Sorge zu tragen, daß ihm das nicht gelang…
    ***
    »Es ist verrückt«, sagte Gryf, als sie wieder ins Freie traten. »Gerade war ich haarscharf dran - und, schwupp, ist es verschwunden. Als hätte es gemerkt, daß ich nach ihm greife.«
    »Hast du wenigstens eine Richtung?«
    Gryf schüttelte den Kopf. »Normalerweise gibt es ja vier Himmelsrichtungen«, sagte er. »Die Iren haben immerhin deren fünf - aber dieses Etwas scheint eine sechste für sich in Anspruch zu nehmen. Ich kann’s nicht lokalisieren. Wie gesagt, ich war haarscharf dran, und dann zog es sich plötzlich wieder zurück.«
    »Du kannst es auch ohne Merlins Stern nicht mehr spüren?« vergewisserte sich Zamorra.
    »Nein. Es ist einfach weg. So wie heute früh, als ich die Vampirasche nicht mehr fand.«
    Zamorra sah sich um.
    Es war inzwischen dunkel geworden; nur noch ein ganz schwacher Lichtstreifen zeigte sich im Westen. Die ersten Sterne funkelten am Nachthimmel, dessen Farbe dem Dämonenjäger plötzlich nicht gefallen wollte.
    War da nicht ein leichter Grünstich in der Schwärze?
    »Fällt dir an diesem Himmel auch was auf?« erkundigte sich Zamorra vorsichtshalber.
    Gryf sah nach oben.
    »Ich sehe schwarz. Aber… tatsächlich, da scheint ein ganz schwacher Grünton drin zu sein. Das dunkelste Dunkelgrün, das ich jemals gesehen habe. Seltsam…«
    Zamorra erinnerte dieser Farbton an eine Autolackierung, die er in Feurs gesehen hatte. Der Wagen sah schwarz aus, aber je nach Standpunkt des Betrachters und Lichteinfall schimmerte er mehr oder weniger dunkelgrün, oder auch dunkelblau! Beim Lackieren ließ sich so etwas mit Farbpigmenten regeln, aber am Nachthimmel…?
    Da sah er eine Bewegung zwischen den Häusern!
    Die ganze Zeit über war es ihm nicht aufgefallen, obgleich sie nun schon ein paar Minuten vor der Kirche standen…
    Hinter vielen Fenstern brannte nun Licht.
    Und jetzt befand sich ein Mensch auf der Straße.
    Er schlenderte auf der Straßenmitte dahin, kümmerte sich um nichts und strebte einem Ziel entgegen, das sich am anderen Ende der Straße befand.
    »Den schauen wir uns mal an«, sagte Zamorra. »Vielleicht kann er uns erzählen, wieso es in einem so kleinen und gottverlassenen Dorf eine so gigantische Kirche gibt.«
    Er sah sich nach Gryf um.
    Doch Gryf stand nicht mehr neben ihm!
    Statt dessen schwang gerade das Hauptportal der Kirche wieder zu.
    In den paar Sekunden, in denen Zamorra dem Dorfbewohner nachschaute, hatte der Druide sich von ihm getrennt und die Kirche betreten!
    Das Amulett hatte er mitgenommen.
    »Wenigstens hätte er es sagen können«, murmelte Zamorra und wunderte sich, wie Gryf die drei Dutzend Meter so schnell hatte zurücklegen können. Per zeitlosem Sprung ?
    Aber warum hatte er diesen dann vor dem Portal beendet, um es zu durchschreiten, statt direkt im Innern der Kirche zu rematerialisieren?
    Nun gut. Wenn der Druide ausgerechnet jetzt das Kirchenschiff in Augenschein nehmen wollte, sollte er es tun. Zamorra wollte sich jedenfalls die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mit dem Dorfbewohner zu reden.
    Er verfiel in leichten Trab, um schneller zu dem Mann aufzuschließen…
    ***
    »Jetzt?« fragte Zorrn.
    »Jetzt!« bestätigte Sarkana.
    Phase zwei trat in Kraft, einmal verschoben, weil der Druide sich zu früh entfernt hatte - was aber durchaus als Möglichkeit mit einkalkuliert gewesen war.
    Jetzt war es soweit.
    Kräfte, die im Hintergrund wirkten, bereitgestellt von einer Vielzahl von Dämonen der beteiligten Sippen, wurden in einem entscheidenden Punkt verändert.
    Die Möglichkeit, sich per zeitlosem Sprung zu bewegen, besaß der Silbermond-Druide nun im Umkreis von tausend Metern rund um die Kirche nicht mehr.
    Dafür andere…
    ***
    Gryf betrat das große Kirchenschiff.
    Als er den Vampir jagte, hatte er es nicht betreten. Er hatte ja gewußt, wo sich der Blutsauger versteckt gehalten hatte. Er hatte ihn gespürt und hatte ihn auch sofort gefunden. Daß sich der Vampir im Unterbau einer Kirche verborgen hatte, war schon ungewöhnlich genug, aber geradezu unwahrscheinlich wäre es gewesen, wenn er seinen Unterschlupf unmittelbar unter dem Kreuz gesucht hätte, das hier allgegenwärtig war.
    Es war dunkel.
    Vor dem Altar, brannten einige Kerzen, schufen ein eigenartiges Licht. Gryf versuchte Details zu erkennen, es gelang ihm jedoch nicht. Seine eigene Kerze war niedergebrannt und erlosch

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