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0561 - Hetzjagd der Vampire

0561 - Hetzjagd der Vampire

Titel: 0561 - Hetzjagd der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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begleite Sie auf Ihrem Weg nach Hause, oder wohin auch immer Sie jetzt wollen, und Sie erzählen mir etwas über diese Kirche.«
    »Im Ernst? Sie wollen etwas über diese Kirche wissen?«
    »Ja.«
    »Dann fragen Sie die falsche Person. Lassen Sie mich in Ruhe.«
    Sie schritt an ihm vorbei in Richtung Ausgang. Sekundenlang nahm er ihren Duft wahr, dann war sie schon fort.
    Er ging hinter ihr her. Draußen holte er sie ein.
    Im Sternenlicht sah er ihr langes schwarzes Haar wallen. Sie hatte, soweit er es erkennen konnte, ein hübsches Gesicht.
    Und eine gute Figur.
    »Was ist, wenn ich etwas über Sie wissen will?« hakte Gryf nach.
    Sie lachte ihn an.
    »Dann komm einfach mit!«
    Sie faßte ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her.
    ***
    Zamorra konnte sich nicht erklären, weshalb für ihn die Zeit so schnell dahinraste. Lerrys’ Federwerk-Uhr konnte vielleicht einen Defekt haben, aber bei Zamorras Quarzuhr war das praktisch unmöglich. Der Dämonenjäger konnte einfach nicht begreifen, weshalb so viel Zeit vergangen war, obgleich sie sich doch nur kurz unterhalten hatten.
    Er hatte doch keinen »Filmriß«?
    Wovon auch? Bestimmt nicht von den paar Schlucken, die er aus seinem Bierkrug genommen hatte. Warum Lerrys’ Krug bereits leer war, konnte Zamorra beim besten Willen nicht sagen. Er war doch ständig in Lerrys’ Nähe gewesen, und so hastig hatte der Waliser nicht getrunken.
    Außerdem gab es eine Tatsache, die dagegen sprach, daß mittlerweile Mitternacht sein sollte. Denn von der Sperrstunde, die nach britischen Gesetzen verlangte, daß nach 23 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt wurde, schien der hiesige Wirt nichts zu halten.
    »Die Gesetze haben Engländer gemacht«, brummte Lerrys auf Zamorras Frage. »Und Engländer und ihre Gesetze mögen wir Waliser nicht, auch wenn der Thronfolger sich den Titel Prince of Wales anmaßt. Den darf er allerdings auch nur wegen der Eroberungskriege seiner räuberischen Vorfahren tragen, nicht aber durch Geburt und Verdienst. Dabei ist Prinz Charles im ganzen englischen Königshaus auch noch der einzige, der ein wenig Verstand im Schädel hat! Prost, Zamorra!«
    Und mit dem letzten Schluck leerte er seinen Krug schon wieder.
    »Danke für Ihre Einladung, Franzose. Ich muß jetzt aber wirklich ins Bett, wenn ich morgen wieder einigermaßen fit sein will. Sehen wir uns dann wieder? Ich bin morgen nämlich dran, die Runden zu geben!«
    »Ich versuche, mich daran zu erinnern«, schmunzelte Zamorra.
    Und dann wunderte er sich, wie leer der Pub mittlerweile geworden war. Auch die Musikanten hatten ihre Instrumente bereits zusammengepackt, saßen nur noch an der Theke und leerten ihre letzten Gläser.
    Zamorra zahlte, weil der Wirt nun immer demonstrativer gähnte, und verließ den Pub fast als letzter. Sein zweites Bier hatte er nicht mal völlig auszutrinken gewagt, und nun sah er die Straße entlang…
    ... und traute seinen Augen nicht. Eben hatte ihm Lerrys die kleine Kapelle gezeigt, aber jetzt stand da wieder ein riesiges Bauwerk in der Nacht! So riesig, wie er es gesehen hatte, als er mit Gryf unmittelbar davor stand!
    »Das gibt’s doch nicht!« murmelte er. »Spukt’s in diesem Dorf etwa?«
    Er setzte sich in Richtung Kirche wieder in Bewegung. Als er sich umschaute, waren die Lichter im Pub erloschen. Auch in keinem der anderen Häuser brannte mehr Licht.
    »Hoffentlich hat Gryf sich nicht gelangweilt, weil ich so lange unterwegs war…«
    Aber das hatte er offenbar nicht, weil er sonst bestimmt versucht hätte, Zamorra zu finden, und spät abends war der Pub für solche Versuche ein Fanal -abgesehen davon, daß Gryf Zamorra jederzeit mit seinen Para-Sinnen anhand des Gehirnstrommusters, der Bewußtseinsaura, hätte aufspüren können.
    Andererseits konnte sich Zamorra auch nicht vorstellen, daß dem Druiden etwas zugestoßen war. Gryf konnte sich mit seinen Para-Kräften gegen so manch schlimme Bedrohungen zur Wehr setzen, und außerdem trug er doch Zamorras Amulett bei sich. Auch wenn das derzeit etwas zäh reagierte, war es doch als Verteidigungswaffe nach wie vor geeignet.
    Kurz bevor er die Kirche erreichte, warf Zamorra noch einmal einen Blick auf die Leuchtanzeige seiner Uhr.
    24:37!
    ***
    Das schwarzhaarige Mädchen bewohnte ein Dachzimmer in einem der kleinen Häuser. Vom Fenster aus konnte man die gewaltige Kirche nicht sehen, es ging zur anderen Seite.
    Als sie das Haus betraten, brannte hinter einem Fenster noch Licht, aber Yolyn, wie sich das

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