Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0561 - Leichenwagen zur Hölle

0561 - Leichenwagen zur Hölle

Titel: 0561 - Leichenwagen zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Keller und Grüfte unter diesem Haus sind zwar begrenzt, aber unergründlich. Sie reichen in andere Dimensionen hinein, berühren andere Reiche, aus denen die fremden Magien hervorkriechen können, vermischt mit dem unaussprechlich Bösen.«
    »Okay«, sagte Suko, »ich habe verstanden. Aber ich werde nicht mehr lange warten. Noch eine Viertelstunde gebe ich meinem Freund. Ist er dann nicht zurück, suche ich ihn.«
    »Das würde ich dir nicht raten«, erwiderte Larry. »Du solltest bei uns bleiben.«
    »Wenn sie erscheinen, werden sie…«
    Suko sprach nicht mehr weiter, weil er Robbys Ruf vernommen hatte. Der Junge stand an einem der Fenster. Kerzenlicht strahlte ihn von beiden Seiten her an. Er schaute nach draußen und winkte heftig mit einer Hand.
    Suko lief zu ihm. Er drückte den Jungen zur Seite, schaute in das graue Tageslicht und sah den schwarzen Leichenwagen im rechten Winkel zu seinem BMW geparkt stehen.
    Er stand dort völlig ruhig. Selbst in seiner dunklen Farbe wirkte er kaum schlimmer.
    »Sie sind da!« hauchte Robby.
    »Aber nicht hier.«
    »Wie meinst du das?«
    Suko lächelte knapp. »Ich werde nach draußen gehen und nachschauen, ob sie im Wagen sitzen.« Er wollte sich abwenden, doch Krallenfinger hielten ihn fest.
    »Du kannst uns nicht allein lassen.«
    »Weg mit der Hand!« fuhr Suko den Jungen an. »Ich lasse die Tür offen. Klar?«
    Da stimmten sie zu, wenn auch mit ängstlichen Gesichtern. Suko traute dem Frieden nicht. Um so vorsichtiger ging er ans Werk, als er die Tür aufzog.
    Frischer Wind wehte durch den Spalt in sein Gesicht. Er schnupperte, witterte und rechnete damit, daß die beiden Killer der Hölle im toten Winkel lauerten.
    Sie waren nicht zu sehen.
    »Wartet hier!« zischte Suko seinen »Schützlingen« noch zu und huschte über die Schwelle.
    Geduckt lief er auf den schwarzen Leichenwagen zu, verfolgt von den brennenden Blicken der »Toten«.
    Neben dem rechten Kotflügel kauerte er nieder und schob sich nach einer Weile sehr vorsichtig in die Höhe. So konnte er schräg durch die Frontscheibe blicken, sah den oberen Umriß des Lenkrads, aber keinen blassen Gesichtsfleck dahinter.
    War der Wagen leer?
    Suko ging bis zur Fahrertür. Er wollte es versuchen, legte die Hand um den Griff, riß die Tür auf und zog gleichzeitig seine Dämonenpeitsche.
    Den Kreis schlug er, die drei Riemen rutschten aus der Öffnung, und er sah, daß er die Waffe nicht einzusetzen brauchte.
    Der Wagen war leer!
    Nur ein starker Geruch durchwehte ihn. Es stank nach Schwefel und irgendwie nach angesengtem Fleisch.
    Suko hämmerte die Tür wieder zu. Er schaute zurück zum Haus.
    Die Eingangstür stand offen. Das Kerzenlicht ließ den flackernden Schein über die Schwelle nach draußen wehen.
    Er sah Robby Dobson an der Tür. Suko winkte ihm beruhigend zu.
    Keine Gefahr.
    Dobson verschwand wieder.
    Wesentlich langsamer als auf dem Hinweg ging der Inspektor wieder zurück. Die Sicht war noch relativ gut, auch wenn die Dämmerung erste lange Schatten erzeugte, die auch an der Hauswand hochkrochen und sich in den Pflanzen verliefen.
    Die Killer hielten sich gut versteckt. Sosehr sich Suko auch bemühte, er bekam keinen von ihnen zu Gesicht. Das Glänzen der metallenen Scheren sah er nicht.
    Er befand sich etwa noch drei Schritte von der Eingangstür entfernt, als er im Haus einen dumpfen Laut vernahm und gleich darauf ein Geräusch, das sich anhörte wie ein unterdrückter Schrei.
    Suko spürte den Alarm, der als Adrenalinstoß durch seinen Körper jagte und setzte mit zwei Sprüngen über die Schwelle.
    Der Junge stand links von der Tür.
    Er schaute Suko nicht an, sondern an seiner Vorderseite vorbei in die Tiefe der Halle hinein.
    Im Schein der Kerzen wirkte der liegende Körper noch makabrer.
    Larry Innes lag auf der Seite, er war kleiner als sonst, denn ihm fehlte der Kopf. Der lag einige Schritte weiter, direkt neben dem Bein eines Sessels, und in den weit aufgerissenen Augen spiegelte sich das blitzende Licht der Kerzen…
    ***
    Isabella Montalvo lachte. Das bekam ich noch mit, bevor sie zurücksprang, weil sie aus der unmittelbaren Nähe des Feuers wegwollte.
    Ihren rechten Fackelarm schwang sie wie eine Glocke, und die Gestalt verwandelte sich wegen der blassen Feuerwand zu einem nebulösen Gebilde, so daß ich von ihr nicht mehr viel erkennen konnte.
    Mich interessierte das Feuer!
    Normalerweise hätte es mich vernichtet, doch ich besaß eine Gegenwaffe.
    Mein Kreuz!
    Das Höllenfeuer selbst

Weitere Kostenlose Bücher