Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0561 - Leichenwagen zur Hölle

0561 - Leichenwagen zur Hölle

Titel: 0561 - Leichenwagen zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
John Sinclair, so traf die Silberkugel zwar ins Ziel, nur richtete sie nichts aus, weil sie plötzlich zerplatzte und wie Pulver wegstäubte.
    Suko wußte Bescheid. Er hätte noch die Dämonenpeitsche einsetzen können, das wiederum traute er sich nicht. Der Killer verstand es exzellent, seine Scherenhände einzusetzen. Suko mußte einfach davon ausgehen, daß die Riemen gekappt wurden, wenn er nicht achtgab.
    Deshalb mußte er sich anders wehren. Der Bleiche sprach nicht, er fixierte Suko nur, die Augen wirkten wie in die Höhlen hineingepinselt. Tief in den Schächten der Pupillen glaubte Suko, das Feuer der Hölle zu sehen.
    Klar, der Teufel führte ihn.
    Und er schickte seinen Diener vor. Die schmalen Lippen waren in die Breite gezogen. Das Lächeln wirkte grausam und gummihaft.
    Der Grausame klappte die beiden Scheren auf und zu, er produzierte dabei eine atonale, auch irgendwo teuflische Musik.
    Suko sah zu, daß er eine der langen Bänke zwischen sich und den Mörder brachte.
    Dann hörte er wieder die Stimme des Jungen. »Gut gemacht, bisher. Aber er wird nicht aufgeben. Noch hast du nicht gewonnen.«
    »Ich weiß.«
    »Was willst du tun?«
    Suko ließ den Killer nicht aus den Augen. Er grinste leicht. »Ich weiß es noch nicht. Er hält sich ja zurück.«
    Suko wechselte seinen Standort. Die Tische und die Sitzbänke schränkten ihn zu sehr ein. Er huschte auf die Treppe zu, schaute dabei zurück. Den Schmerz in der Wade verbiß er sich. Die noch nicht ganz verheilte Wunde begann wieder zu klopfen.
    Der Mörder wurde vom Licht der Kerzen eingerahmt. Widerschein zitterte über seine Gestalt und ließ sie verschwimmen. Nur die Scheren glänzten, als wären sie mit den Flammen überstrichen worden.
    Auf einmal war er weg!
    Suko hatte soeben die Treppe erreicht, als er dies bemerkte. Er blieb stehen. Kalt rann es seinen Rücken hinab. Er hatte vergessen, daß dieser Killer die Gabe besaß, verschwinden und erscheinen zu können, wann er wollte.
    Wieder mußte Suko von vorn anfangen. Schweiß hatte sich auf seine Handflächen gelegt. Suko fühlte sich überhaupt nicht wohl in seiner Haut. Der andere war ihm in allen Belangen überlegen. Er konnte ihn wieder zur Weißglut treiben.
    Suko wartete ab. Er rechnete mit der Hilfe des Jungen. Robby spürte genau, wenn sich die Gefahr zu stark verdichtete.
    »Verdammt, wo steckt er?« flüsterte Suko und sprach damit Robby an.
    »Ich sehe ihn nicht.«
    »Er will mich killen…«
    »Klar, er ist auch noch da.«
    Nach diesen Worten drehte Suko den Kopf und auch sich selbst.
    Er schaute gegen das Kerzenlicht. Die kleinen Flammen bewegten sich zitternd. Von irgendwoher mußte sie ein Windzug streifen.
    »Hinter dir!«
    Suko warf sich vor. Er flog in Richtung Kamin und vernahm das harte Lachen und das Zusammenklappen der beiden Scheren. Ausweichen konnte er nicht mehr. Bäuchlings landete er auf der Sitzfläche des Kaminsessels und schob das Möbelstück über die Fliesen hinweg weit vor, bis an den Kaminrand. Dort kam es zur Ruhe, Suko sprang hoch und packte den Sessel. Er drehte sich um, der Killer war ihm auf den Fersen geblieben, konnte nicht mehr ausweichen, weil Suko den Sessel blitzschnell gegen ihn rammte. Es war wie eine Explosion. Die beiden Scheren drangen von der Unterseite her in die Polsterung, schlitzten sie auf. Singend stießen alte Sprungfedern durch die Lücken.
    Suko schaffte es, den Killer des Teufels zu Boden zu drücken. Der lag auf dem Rücken, das Gewicht des Sessels preßte ihn dabei gegen den Boden.
    Er heulte vor Wut.
    Suko ging aufs Ganze. Eine Silberkugel reichte nicht, den Stab wollte er noch nicht einsetzen. Diesmal riskierte er es, die Dämonenpeitsche zu nehmen.
    Auszufahren brauchte er sie nicht. Sie hatte kampfbereit im Hosenbund gesteckt.
    Mit dem Schädel und den Schultern schaute der Höllenkiller unter dem Sessel hervor. Er sah platt aus, fast schon zweidimensional.
    Suko holte aus – und schlug zu.
    Verfehlt hätte er ihn nicht, zudem beherrschte der Inspektor die Peitsche meisterhaft. Trotzdem erwischte er ihn nicht, denn der Glatzkopf war verschwunden.
    Die drei Riemen hieben gegen den leeren Fußboden und hätten beinahe noch einen Kerzenständer umgerissen. Ansonsten war nichts geschehen. Mißerfolg auf der ganzen Linie.
    Wütend schob Suko den schweren Sessel zur Seite und hörte Robbys Stimme. »Pech gehabt, mein Freund.«
    »Das weiß ich selbst.«
    »Die Killer sind uns über. Der Spuk hat nicht grundlos gewollt, daß die

Weitere Kostenlose Bücher