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0564 - Die Gräber seiner Ahnen

0564 - Die Gräber seiner Ahnen

Titel: 0564 - Die Gräber seiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Teilen wir uns die Aufgabe.«
    Wir verließen den Raum. Ich löschte das Licht und trat nach Suko hinein in die Stille des Hauses. Auch dann meldete sich niemand.
    Alles wirkte wie ausgestorben.
    Wir stiegen die Treppe hinab. Auf meinem Rücken lag ein kalter Schauer. Eine Gänsehaut, die einfach nicht weichen wollte und noch blieb, als wir das Haus längst verlassen hatten.
    Suko schaute und sprach gegen den Wind. »Wo der Friedhof ist, wirst du mir sicherlich sagen können, weil ich es vergessen habe.«
    Ich deutete die Richtung an. »Du mußt nur ein Stück den Hang hochgehen. Aber halt die Augen auf!«
    »Sicher.« Er schaute auf die Uhr. »Sehen wir uns in einer halben Stunde?«
    »Kann sein.«
    »Was ist, wenn bis dahin nichts passiert?«
    »Dann, mein Lieber, sehe ich mich gezwungen, der Kathedrale einen Besuch abzustatten.«
    »Die Idee ist nicht schlecht. Kann sein, daß er nur das Skelett besuchen wollte.«
    »Wer weiß.« Ich schaute Suko nach, als er davonging. Wir beide hatten leise miteinander gesprochen. Jedes laute Wort war uns fehl am Platze erschienen. Ich dachte an den Lastwagen, den wir aus dem Ort hatten fahren sehen. Waren es die letzten Menschen gewesen, die Alet-les-Bains verlassen hatten? Wie Flüchtlinge vor der großen Katastrophe?
    Wenn ja, was brachte diese Katastrophe dann? Ein Friedhof, ein Gesicht, Tote – mit diesen trüben Gedanken ging ich zurück zu unserem Leihwagen.
    Der Dunkle Gral lag auf dem Rücksitz. Ob ich beobachtet wurde, wußte ich nicht. Es war mir auch egal. Meinetwegen konnten die Leute sehen, womit ich mich beschäftigte.
    Suko war längst verschwunden, als ich die wertvolle Waffe in die Hand nahm. Beide Hände legte ich um den goldenen Kelch und hielt ihn dabei gerade, damit die Kugel nicht aus der Öffnung fiel.
    Den Gral haltend, setzte ich mich auf den Rücksitz, die Beine durch die offene Tür nach draußen gestreckt. Im Fahrzeug wäre ich mir vorgekommen wie in einem Gefängnis.
    In Sichtweite führten Gassen der Ortsmitte zu. Niemand ließ sich dort blicken. Nur eine neugierige Katze hockte an der Einmündung einer Gasse neben einem hohen Stein und schaute mir zu. Wir beide waren so etwas wie Leidensgenossen.
    Das Tier verschwand, als ich mich etwas hastig bewegte. Sie ließ mich mit dem Gral allein zurück, der eine Templer-Vergangenheit aufweisen konnte.
    Auch der Abbé Bloch gehörte zu dieser Gruppe. Er war derjenige, der in der Gegenwart noch die Fahne dieser Gruppe hochhielt, die noch den alten Idealen nachgingen und sich nicht an den falschen Propheten Baphomet gehängt hatten.
    Zudem gehörte er zu den magisch sensiblen Personen. Das heißt, er war ein sensitiver Mensch, besonders stark seit dem Verlust seines Augenlichts. Da hatte der andere, der sechste Sinn, stärker zum Vorschein treten können.
    Und er besaß ein nicht zu unterschätzendes Hilfsmittel, den Würfel des Heils, zu dem es noch ein genaues Gegenstück gab, der sich im Besitz des Spuks befand.
    Dieser Würfel ermöglichte es dem Abbé, auch über große Entfernungen hinweg mit anderen, ähnlich sensitiv veranlagten Menschen, Kontakt aufzunehmen. Darauf hoffte ich wiederum.
    Der Gral, der Würfel und der Abbé sollten, wenn eben möglich, ein magisches Dreieck bilden, wobei ich mich als den Ausgangspunkt dafür ansah.
    Eigentlich wies das Gold des Grals eine gewisse Kühle auf. Durch den Kontakt meiner Hände allerdings hatte es sich erwärmt. Mir schien es, als wäre Leben hineingekrochen, das mir eine Botschaft übermitteln wollte. Ich selbst rührte mich nicht vom Fleck, hockte auf dem Autositz und kam mir versunken vor. Die Umgebung kümmerte mich nicht mehr. Sie schwamm vor meinen weg.
    Ich sah nur den Gral, die geheimnisvolle Kugel, die haargenau in den Ausschnitt des Kelchs hineinpaßte. Diese Kugel hatte einmal Tanith, der leider ermordeten Wahrsagerin gehört.
    All dies waren Dinge, die irgendwie in einem großen Zusammenhang standen, doch der Durchblick fehlte mir allerdings. Ich hatte bisher nur Teile kennengelernt. Auch die reichten aus, um die Welt oft mit anderen Augen sehen zu können.
    Eine Welt, die vielen verborgen blieb, die mich allerdings sehr interessierte und ungemein stark in mein Leben hineinstrahlte und es immer wieder beeinflußte.
    Geheimnisvoll schimmerte das Glas der Kugel. Ein rötliches Glas, fast durchsichtig, verschwommen und dennoch klar. Seinen Ausdruck und seine Farbe manchmal verändernd, wenn sie von gewissen Energien durchflossen wurde.
    Da

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