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0564 - Die Gräber seiner Ahnen

0564 - Die Gräber seiner Ahnen

Titel: 0564 - Die Gräber seiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles erzählt, mein Freund. Es gibt da noch einen Trumpf.«
    »Für ihn?«
    »Ja, für Gerard Bloch. Mein Vater verlangte, daß ich nicht allein in den Tod gehe, sondern meine Freunde mitnehme. Alle Templer, die hier leben, sollen sterben.«
    »Was sagten sie?«
    Er lächelte. »Ich habe mich nicht getraut, es ihnen zu berichten. Ich bin geflohen, mehr tat ich nicht. Ich war feige, das kannst du mir zum Vorwurf machen, aber ich mußte so handeln.«
    »Ich hätte nicht anders reagiert.«
    »Er verlangte von ihnen den Selbstmord. Sie ›sollten‹ für ihre Taten büßen.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Was haben sie getan?«
    »Sie standen eben nicht auf seiner Seite.«
    Der Inspektor hörte Schritte und drehte sich um. Maurice de Volta kam herbei. Sein Gesicht zeigte einen sehr ernsten Ausdruck. »Ich habe nicht alles gehört, Abbé«, sagte er, »aber ich weiß jetzt, daß du kein Mörder bist.«
    »Danke.«
    »Bitte, Abbé. Wir müssen etwas tun. Gib uns Anweisungen. Sag, was wir machen sollen!«
    »Vor allen Dingen zurückhalten. Ich glaube, daß nur er und ich entscheiden können.«
    »Ist er tatsächlich dein Vater gewesen?«
    »Ja, Maurice, du hast dich nicht verhört. Aber etwas ist noch schlimmer. Er besitzt den Würfel. Er nahm ihn mir weg, und ich konnte nichts dagegen tun. Du weißt, was es bedeutet, wenn jemand den Würfel in seinem Besitz hat.«
    »Er kann vieles verändern.«
    Der Abbé lachte. »So kann man es auch sehen. Der Besitzer des Würfels kann das Grauen aus der Tiefe holen. Er kann die Welt in ein Chaos stürzen.«
    Da hörte auch Suko nichts Neues. Der Würfel produzierte den Todesnebel, der einem Menschen die Haut von den Knochen fraß und sie auflöste. Das war nur einer seiner Schrecken. Geriet der Würfel jedoch in die Hände eines positiven Menschen, so brachte er das Gute.
    Suko spürte, wie ihn die Finger des Abbés berührten. Sie strichen über seine Hüfte.
    »Was hast du?«
    »Suko, ich spüre ihn. Ich spüre ihn und den Würfel. Er… er wird kommen.«
    »Dann werden wir ihn vernichten!« rief Maurice laut.
    »Wie denn?«
    »Du bist blind, Abbé, aber Suko nicht.« Maurice de Volta drehte sich ruckartig um und lief zu den anderen Templern zurück. Was er mit ihnen redete, konnten Suko und der Abbé nicht verstehen, da er einfach zu leise sprach. Aber Suko sah, was die Templer taten. Sie griffen unter ihre Mäntel und holten die Dinge hervor, die sie schon einmal getragen hatten, als sie sich auf die Jagd nach den Werwölfen machten und das Grab aus der Vergangenheit mit dem silbernen Skelett suchten.
    Sie setzten ihre silbernen Masken vor die Gesichter und zogen ihre Pflöcke als Waffen.
    Der Abbé war unruhig geworden. »Bitte, Suko, was haben sie getan? Was machen meine Freunde?«
    Der Inspektor erklärte es ihm.
    »Nein!« flüsterte der Blinde. »Nur das nicht. Dann merkt er sofort, daß ich falsch spiele.«
    »Pardon«, erwiderte Suko, »aber ich glaube, es ist zu spät.« Er hatte als einziger die Bewegung gesehen. Am anderen Ende des Friedhofs zeichnete sich etwas in der immer dunkler werdenden Luft ab.
    Eine hochgewachsene Gestalt, die wie ein rächender Engel über den Friedhof schwebte und zwischen den Händen einen roten, kantigen Gegenstand hielt.
    Es war der Würfel!
    Über Sukos Rücken krochen Schauer der Furcht, denn gegen den Würfel besaß er keine Waffe…
    ***
    Irgendwo lief ein Radio. Musikfetzen wehten an meine Ohren. Ich empfand sie als störend und deplaziert. Es waren ausgerechnet noch weihnachtliche Klänge, und sie paßten in ihrer süßlichen Melodie überhaupt nicht an diesen stillen Ort, den ich schon fast durchschritten hatte.
    Die Klänge hatten mich mißtrauisch werden lassen. Ich ging auf das Haus mit der offenen Tür zu und entdeckte im großen Zimmer neben dem Flur einen Weihnachtsbaum, an dem die Kerzen brannten.
    Auf dem Teller drehte sich eine Schallplatte. Ich sah keinen, der sie hätte auflegen können.
    Kälte durchrieselte meine Adern, als eine dumpfe Stimme die weihnachtlichen Klänge übertönte.
    »Du bist gekommen, um zu stören, aber ich werde schneller sein als du. Viel schneller…«
    Ein Lachen folgte, ich drehte mich herum, hörte einen Knall und ein Zischen.
    Der Baum explodierte. Er spritzte nach allen Seiten weg. Dabei waren es nur die Kerzen, die eine für mich nicht faßbare Kraft zerhämmert hatte. Auch die weihnachtlichen Klänge verstummten mit einem letzten Jaulen. Hier hatte mir tatsächlich jemand beweisen wollen,

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