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0564 - Die Gräber seiner Ahnen

0564 - Die Gräber seiner Ahnen

Titel: 0564 - Die Gräber seiner Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie stark er letztendlich doch war.
    Alet-les-Bains stand unter der Kontrolle einer anderen Macht. Daran würde auch ich nichts mehr ändern können. Ich hoffte nur, daß ich die Macht in Grenzen halten konnte.
    Auf dem Boden glitzerten die Splitter wie helles Glas. Die Ruhe nach der verklungenen Musik kam mir trügerisch vor. Ich rechnete damit, aus dem Unsichtbaren heraus beobachtet zu werden.
    Als sich nach gut einer halben Minute nichts getan hatte, riskierte ich es und bewegte mich rückwärts auf die Tür zu, das Innere dabei im Blick behaltend.
    Beim öffnen der Tür war ich vorsichtig. Der Gegner hatte sich nicht direkt gezeigt, er griff mehr aus dem Hintergrund an und auch nie selbst. Durch den Zug schwang die Tür leicht nach innen. Ich trat zur Seite, lauerte im toten Winkel, hielt den Atem an und schielte in den allmählich dunkler werdenden Tag hinein.
    Es war nichts zu sehen.
    Nur das harte Krächzen irgendwelcher über den Dächern herfliegender Vögel vernahm ich.
    Vorsichtig verließ ich das Haus. Das Krächzen der Tiere nahm an Lautstärke zu.
    Mein Blick richtete sich gegen die Wolken. Über den Dächern kreisten die schwarzen Vögel. Krähen und Raben, die als düstere Todesboten das Grau des allmählich schwindenden Tages belebten.
    Ansonsten war kein Angreifer zu entdecken. Die Luft war kühler geworden, wie mir erschien. Vor meinen Lippen dampfte der Atem.
    Es roch nach Schnee. Die fernen Bergspitzen im Süden erkannte ich überhaupt nicht mehr. Die Schatten dicker Wolken hüllten sie ein.
    Der Weg beschrieb eine sehr enge Kurve. Was dahinter lag, konnte ich nicht erkennen. Er würde weiter den Hang hinaufführen und irgendwo dort enden, wo sich der Friedhof befand.
    An zwei Häusern müßte ich noch vorbei, die genau in der Kurve standen. Das alles kam mir vor wie auf einer Fotografie. Ich erlebte die Umgebung so, als würde ich ein Bild betrachten.
    Seltsam…
    Auch das Schreien der Vögel paßte in diese ansonsten drückende Stille. Aber die Tonlage veränderte sich. Die Geräusche nahmen nicht nur an Intensität zu, sie veränderten sich auch und wurden aggressiver.
    Ich drehte mich um.
    Die Vögel hatten sich zu einem Pulk zusammengeschlossen. Dabei bildeten sie eine geometrische Figur, ein Dreieck, dessen Spitze nach vorn zeigte und auf mich wies.
    Mir war klar, was sie wollten – angreifen!
    Ich erinnerte mich an den Film »Die Vögel«. Aber auch an Fälle, wo ich die mutierten Tiere bekämpft hatte. Sogar gegen einen Würgeadler hatte ich mich verteidigen müssen.
    Dann waren sie da.
    Die Wolke aus Vogelkörpern plusterte sich auf. Ich hörte das Flattern der Flügel und konnte nicht behaupten, daß es mir gefiel. Sie stürzten sich auf mich, krächzten, schrien. Die Schnäbel standen offen, waren einsatzbereit.
    Ich suchte Deckung.
    Mit einem Sprung erreichte ich die Außenwand eines Hauses, drehte mich daran entlang und konnte mich in die Nische quetschen, deren Rückseite die Tür bildete.
    Der Schwarm jagte vorbei. Ich hatte den Kopf eingezogen, die Arme halb erhoben, das harte Flattern der Flügel erzeugte einen peitschenden Luftzug, der mein Gesicht streifte und die Haare flattern ließ.
    Die Formation aus Raben und Krähen wischte vorbei, ohne daß ich angegriffen worden wäre. Normal war das Verhalten der Tiere trotzdem nicht. Irgendeine Kraft mußte sie unter Kontrolle haben, das stand fest. Ich schaute ihnen nach.
    In Kopfhöhe flogen sie durch die Gasse. Manchmal berührten sie mit den Flügeln die Wände der Häuser, blieben jedoch in der gleichen Höhe, als hätten sie ein bestimmtes Ziel.
    Ich verließ die schmale Nische, schaute nach vorn und wollte zunächst nicht glauben, was ich da geboten bekam.
    Hinter der Kurve starben die Vögel einen unheimlichen und lautlosen Tod. Niemand stand dort, der sie gefangen hätte, nein, sie flogen einfach in ihr Ende hinein.
    Der Tod stand in Form einer Wolke vor ihnen. Sie nahm die gesamte Breite ein, sie war nicht natürlich, sie bildete einen künstlichen und grauenvollen Nebel.
    Die Tiere flatterten in die Wolke hinein, als würde diese sie magisch anziehen. Sie bewegten sich noch etwas weiter, aber ihre Flügelschläge nahmen an Kraft ab. Die Vögel stürzten zu Boden und lösten sich dabei auf. Das Gefieder zerfiel zu Staub, der Rest segelte als kleine Knochen dem Boden entgegen.
    Ich stand da und schluckte. Kein Vogel überlebte den Flug in diese grausame Wolke hinein.
    Lange brauchte ich nicht nachzudenken, um zu wissen, was

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