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0566 - Odins Zauber

0566 - Odins Zauber

Titel: 0566 - Odins Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war, weil er einen feinstofflichen Doppelkörper erzeugen konnte, auf den die Ju-Ju-Magie nicht ansprach.
    Aber Astardis hatte zugesehen, daß er den Stab rasch wieder los wurde, und so hatte er schließlich wieder zu Zamorra zurückgefunden - der ihn nun Rob Tendyke überließ, weil der die darin wohnende Magie erforschen wollte.
    Allerdings war daraus bis heute nicht viel geworden…
    Und nun beanspruchte Yves Cascal ihn.
    In diesem Punkt waren sich Tendyke und Zamorra einig. Der Ju-Ju-Stab gehörte nicht in Ombres Hand. Für einen blindwütigen Rachefeldzug, wie ihn Ombre plante, wollte Zamorra die Magie des Stabes nicht verschwendet sehen.
    Zudem bestand die Gefahr, daß Ombre trotz des Stabes getötet wurde und diese Waffe wieder in die Hand der Schwarzblütigen fiel, und diesmal würden sie dann den Stab vernichten.
    Außerdem gefiel Zamorra nicht, was aus Yves Caseal geworden war. Er hatte sich verändert, aber nicht zum Positiven.
    Und daß er tatsächlich einen Dämon zuerst befragt und dann getötet hatte, wollte ihm Zamorra nicht ganz glauben. Dafür hatte sich Yves in den vergangenen Jahren zu schwer damit getan, diese Wesen und alles, was mit ihnen zusammenhing, zu akzeptieren.
    Sicher - spätestens bei Mauritees Tod hatte er umdenken müssen. Doch wie sollte er in der kurzen Zeit so große Erfahrungen gesammelt haben?
    Was weißt du schon über Ombre ? fragte er sich im nächsten Moment. Vielleicht unterschätzt du ihn ja auch!
    Und Ombre war Odin begegnet!
    Zamorra mußte mehr darüber wissen!
    Er erhob sich und folgte Yves nach draußen. Tendykes Frage, was denn nun plötzlich los sei, überhörte er.
    Er sah sich um.
    Von Yves war nichts zu sehen.
    Nur ein paar dieser seltsamen Schmetterlinge flatterten durch die Luft.
    »Suchen Sie diesen ungehobelten Klotz, Monsieur?« sprach Butler Scarth ihn an. »Der ist einfach verschwunden. Weiß der Teufel, wie er das gemacht hat!«
    Zamorra spähte in Richtung der Regenbogenblumen.
    »Nein, diese Pflanzen hat er für seine Rückkehr nicht benutzt«, erklärte Scarth. »Dann hätte ich ihn sehen müssen.«
    Zamorra kehrte schulterzuckend ins Haus zurück.
    Auch wenn der Schatten noch irgendwo in der Nähe steckte - die Blöße, jetzt nach ihm zu suchen, gab sich Zamorra nicht.
    Daß er damit in ein Rivalitätsdenken verfiel, wurde ihm nicht bewußt.
    ***
    Hugin und Munin, Auge und Ohr, hatten Odin zum Raumschiff der Ewigen geführt, und er beobachtete es aus sicherer Entfernung.
    Die Tarnung existierte für ihn nicht. Er durchschaute sie, auch wenn ihn erst der Schatten darauf aufmerksam gemacht hatte, den das gelandete Raumschiff unvermeidbar warf.
    Nichts im Gesicht des Asen regte sich. Nichts verriet, was er dachte.
    Dann aber hob er den Speer und zielte auf das Raumschiff!
    Doch er ließ die Hand mit der Waffe wieder sinken.
    Er war sicher, daß er das Flugobjekt mit dem Speer zerstören konnte. Die Macht seiner Magie war unüberwindbar.
    Aber es würde eine Spur hinterlassen.
    Eine Spur, die auf ihn hinweisen würde, und dann würden andere Ewige herausfinden, wer ihr Kurierschiff zerstört hatte.
    So nicht!
    Es gab eine bessere Möglichkeit!
    In einiger Entfernung setzte er eine weitere Kerze in Brand und sprach zu den Schmetterlingen. Wieder kamen einige weitere hinzu, aber ihre Vielzahl störte ihn nicht. Sie tanzten über der Flamme und lauschten seinen Worten.
    Dann entschwanden sie in den Abendhimmel.
    Odin, der Einäugige, wartete ab.
    Er kannte keine Ungeduld.
    Dafür lebte er schon viel zu lange und hatte noch eine Ewigkeit vor sich.
    ***
    Angelique blieb stehen.
    Da war ein Geräusch!
    Sie lauschte in die Dunkelheit. Waren das nicht Schritte?
    Noch jemand befand sich in der Ruine!
    Sie fragte sich, ob dieser Jemand schon vorher hier gewesen war, aber warum war er ihr dann nicht aufgefallen? Die Ruine wirkte doch unbewohnt, es gab keine Spuren, die auf ein menschliches Wesen deuteten.
    »Hallo«, rief Angelique zögernd in die Finsternis. »Hallo, wer ist da?«
    Keine Antwort.
    Sekundenlang war alles totenstill. Die Schritte waren nicht mehr zu hören.
    Aber dann - vernahm sie erneut das leise Schleifen und Schlurfen!
    Jemand näherte sich ihr.
    Wer immer es auch war, er mußte über Katzenaugen verfügen, denn er konnte trotz der Dunkelheit bestens sehen, sonst hätte sie den Lichtschein einer Lampe oder einer Fackel wahrgenommen.
    Im nächsten Moment war der Unheimliche schon ganz nah bei ihr, und Angelique fragte sich, warum sie nicht endlich

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