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0568 - Drachen-Rache

0568 - Drachen-Rache

Titel: 0568 - Drachen-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zur Seite geschleudert.
    William schrie auf, sprang entsetzt zurück, versuchte mit der ungeheuerlichen Gestalt zurechtzukommen, die von einem Moment zum anderen vor ihm aus der Dunkelheit ins Licht sprang, aber noch ehe er reagieren konnte, war der Echsenmann bereits über ihm.
    Seine Klauen schlugen nach Williams Kehle.
    Zamorra schoß.
    Auch seine Waffe war auf Betäubung geschaltet.
    Der paralysierende Blitz flackerte aus der Waffenmündung, zerfaserte und umspielte die zwei Gestalten. Die Energie verteilte sich auf beide Wesen.
    William schrie auf, als die Energie seine Nerven berührte. Der Sauroide gab ein wütendes Brüllen von sich.
    Bei beiden wirkte der Schuß nur teilweise.
    Mit unkontrolliert zuckenden Gliedmaßen versuchte William aus der unmittelbaren Gefahrenzone zu kriechen.
    Der Echsenmann richtete sich auf. Er begriff, daß William für ihn keine Gefahr mehr darstellte, und wandte sich dem anderen Menschen zu.
    Diesmal hatte Zamorra ihn allein im Schußfeld.
    Abermals löste er den Blaster aus.
    Wieder umflirrte die knisternde Energie den Sauroiden, diesmal stärker als zuvor.
    Doch auch jetzt vermochte sie ihn nicht auszuschalten!
    Irgendwie nahm der Sauroide die freigesetzte Energie in sich auf.
    Dann besann er sich seiner Magie.
    Und er setzte sie gegen Zamorra ein!
    ***
    »Also schön«, sagte Brins mißmutig. »Wir haben jetzt zwei Menschen unter unserer Kontrolle, diesen Wirt und seine Frau. Aber wir haben nur noch wenig Zeit. In ein paar Minuten müssen Wir mit dem Eintreffen der ersten Gäste rechnen, die hier ihr Glas Wein und Bier und Schnaps zum Feierabend trinken wollen. Die dörfliche Struktur weist darauf hin, daß dieses Lokal darüber hinaus ein Ort der Kommunikation ist. Was sollen wir tun?«
    Ceroni zögerte.
    »Ich hatte gehofft, daß uns etwas mehr Zeit bliebe«, sagte sie dann.
    Es klang lahm.
    Brins schüttelte den Kopf.
    »Es steht mir nicht zu, Sie zu kritisieren, Beta«, sagte er. »Aber ich werde das Gefühl nicht los, daß es falsch ist, was wir hier tun. Unlogisch. Wir hätten weiter im Verborgenen bleiben sollen. Jetzt bleibt es uns nicht erspart, uns den Menschen zu zeigen. Die Beeinflussung verursacht eine leichte Verhaltensänderung der beiden Planetenbewohner, und die wird den anderen auffallen. Man kennt sich hier gegenseitig, und das sehr gut. Es ist nicht wie in Großstädten, wo die Menschen einander zwar sehen, sich aber nicht kennen, nicht einmal, wenn sie Tür an Tür in der gleichen Etage des gleichen Hauses wohnen.«
    »Sie scheinen sich ja sehr gut in die Soziologie dieses Planeten eingearbeitet zu haben«, bemerkte Ceroni spöttisch, aber von einem Moment zum anderen wurde sie ernst. »Es spielt keine Rolle mehr. Wir wissen, was wir wissen müssen, um zu Zamorra vorzudringen. Die wenigen Minuten, die wir noch haben, werden wir optimal nutzen. Bringen Sie den Wirt dazu, daß er die Frau anruft, die in Zamorras Burg lebt. Er soll sie hierher bestellen. Sie soll mit ihrem Kind umgehend kommen.«
    »Der Wirt wird einen triftigen Grund dafür nennen müssen.«
    »Er kennt die Frau besser als wir beide. Er soll einen Grund erfinden, der glaubwürdig genug ist.«
    »Und dann?«
    »Wenn sie herkommt, fangen wir sie ab. Sie und das Kind werden der Schlüssel sein. Wir wissen, wie sehr diese Menschen miteinander verbunden sind. Wir nehmen sie als Geisel. Den Wirt natürlich auch.«
    »Warum nicht seine Frau? Sie dürfte leichter zu handhaben sein«, brummte Brins unbehaglich.
    »Aber der Wirt ist der Mann des öffentlichen Interesses, und seine Frau wird heute am Tresen stehen und den Gästen erzählen, ihr Mann sei krank oder unterwegs. Ihr Verhalten wird nicht ganz so genau beobachtet und verglichen werden. Wie Sie sehen, Delta, habe ich mich ebenfalls mit der Soziologie befaßt.«
    »Und die Frau aus dem Schloß? Vielleicht ist sie eine Kämpferin«, warnte Brins. »Wir sollten die Leute, die Zamorra um sich schart, nicht unterschätzen.«
    »Eben deshalb werden wir mehrere Geiseln nehmen, die können wir dann gegeneinander ausspielen. Und wenn Zamorra uns das Arsenal nicht öffnet oder uns nicht wenigstens den Weg freigibt, werden wir die Geiseln töten, eine nach der anderen!«
    Brins verzog das Gesicht. Was Ceroni plante, gefiel ihm immer weniger. Am wenigsten, daß sie auch ein Kind als Geisel nehmen wollte.
    Aber was konnte er dagegen unternehmen? Sie war ranghöher als er. Was sie befahl, galt.
    Brins war zu sehr in den Strukturen und Zwängen von Befehl

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