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0568 - Drachen-Rache

0568 - Drachen-Rache

Titel: 0568 - Drachen-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zum Ortsanfang hinausgefahren, um dort auf den Wagen zu warten, der in Kürze vom Château kommen würde.
    Der Wagen mit der Frau und dem Kind darin. Ceroni blockierte mit dem Citroën die Einmündung in die Serpentinenstraße. Die Frau, die sich Patricia nannte, würde stoppen müssen.
    Dann konnte Ceroni sie und das Kind gefangennehmen.
    Das Warten begann.
    Es dauerte lange. Zu lange.
    In Ceroni wuchs die Ungeduld.
    Je mehr Zeit verstrich, desto mehr drängte es sie, etwas zu unternehmen, das die Sache beschleunigte. Sie wußte zwar, daß das völlig sinnlos war, aber dieser Gedanke beruhigte sie nicht.
    Sollte der Trick durchschaut worden sein? Hatte der Wirt einen Fehler begangen?
    Oder hatte er nicht völlig unter Kontrolle gestanden und seine Gesprächspartnerin vielleicht mit einem Kodewort gewarnt?
    Das Warten zehrte an den Nerven der Kommandantin.
    ***
    Nicole stürmte die Treppe abwärts.
    Unten blieb sie stehen.
    Sie sah loderndes Feuer, hörte Kampfgeräusche, und plötzlich sah sie Fooly vor sich. Aber sie sah auch einen Sauroiden.
    Hier im Château? Im Keller?
    Unwillkürlich dachte auch sie an Ägypten, erinnerte sich an das spurlose Verschwinden jenes »Sobek«, der vor ihnen in die Gegenwart geflohen war. Der Geheimgang, der zu den Regenbogenblumen führte, war zusammengebrochen, alles war verschüttet worden und der Sauroide untergetaucht. Er war Nicole im buchstäblich allerletzten Moment entwischt.
    Und jetzt tauchte hier ein Sauroide auf?
    Sie war sicher, daß sie es mit »Sobek« zu tun hatte, der auf unerfindliche Weise herausgefunden hatte, wo er Zamorra und sie finden konnte, und er mußte an Fooly geraten sein.
    Vermutlich waren Zamorra und William deshalb im Keller. Nicole fragte sich nur, warum Zamorra sie nicht davon unterrichtet hatte. Daß er zufällig dort unten auf »Sobek« gestoßen war, glaubte sie nicht. Zufälle dieser Art gab es nicht, zumal er auch den Dhyarra-Kristall an sich genommen hatte.
    Als Fooly angegriffen wurde, schoß sie, doch der paralysierende Strahl beeinträchtigte den Sauroiden nur wenig.
    Von der anderen Seite her wurde gleichzeitig geschossen. Dort mußten Zamorra und der Butler sein!
    Nur wenige Herzschläge später hörte Nicole Fooly aufschreien: »Vorsicht! Er…«
    ... explodierte!
    ***
    »Selbstmord«, sagte Zamorra bedächtig. »Er hat sich einfach selbst umgebracht. Warum?«
    »Ich glaube, er war wahnsinnig«, sagte Nicole, die Telepathin. »Im Augenblick, als er starb, konnte ich einen Teil seiner Gedanken wahrnehmen. Sie waren völlig wirr, unlogisch. Voller Verfolgungswahn und Haß.«
    »Keine Verzweiflung?« Sie schüttelte den Kopf. »Keine Verzweiflung. Es waren gezielte Gedankenstränge dabei, aber zwischen ihnen gab es keinen Zusammenhang. Es war… der Sauroide, der aus Ägypten floh!«
    »Ich ahnte es«, sagte Zamorra. »Hast du auch erkennen können, warum er Selbstmord beging?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Dafür reichen meine telepathischen Künste nicht aus«, gestand sie.
    »Er wollte mich umbringen«, krächzte Fooly. »Außerdem hat er euch angegriffen, weil er auch euch ermorden wollte!«
    »Bist du sicher?« fragte William.
    Fooly zögerte. »Ich nehme es an«, sagte er. »Ich spürte… den Tod. Deshalb kam ich hierher. Ich wollte euch helfen, weil der Tod in der Nähe war. Und nun ist er es, der starb. Aber das habe ich so nicht gespürt. Ihr wart in Gefahr, nicht er. Ich wollte euch helfen, aber nicht ihn umbringen! Ich hätte gern mit ihm geredet. Irgendwie war er mir artverwandt, und doch auch fremd. Warum hat er sich einfach getötet, statt mit mir oder mit euch zu reden? Er hielt sich für einen Gott, wißt ihr das? Er…«
    »Still«, murrte William. »Kannst du deinen Redefluß auch mal etwas bremsen? So viel quasselst du doch sonst nicht zusammen…«
    Zamorra warf dem Butler einen vorwurfsvollen Blick zu. »Lassen Sie ihn reden, William«, bat er. »Es stört doch niemanden. Fooly hat den Tod gesehen, und ich glaube, in dieser Art ist er ihm noch niemals vor Augen getreten. Es hilft ihm, damit fertigzuwerden…«
    Fooly stampfte auf.
    »Spiel nicht den treusorgenden Psychologen, Professor«, fuhr er Zamorra an. »Ich habe schon einen viel schlimmeren Tod gesehen, und ich muß auch nicht darüber reden, um damit fertig zu werden. Laßt mich in Ruhe!«
    Er zwängte sich an Nicole vorbei und tappte hastig davon, die Treppe hinauf.
    William wollte ihm sofort folgen.
    Aber Zamorra stoppte ihn mit einer

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