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0568 - Drachen-Rache

0568 - Drachen-Rache

Titel: 0568 - Drachen-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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werden.
    ***
    Nicole hatte ihren »Kampfanzug« angelegt, den schwarzen Lederoverall, an dessen Magnetplatte am Gürtel eine Dynastie-Strahlwaffe haftete.
    Als Nicole den Safe in Zamorras Arbeitszimmer öffnete, um vorsichtshalber auch noch den Dhyarra-Kristail herauszunehmen, entdeckte sie dort nur noch einen der beiden Sternensteine.
    Jenen, den sie aus der Vergangenheit mitgebracht hatten und der vermutlich viel zu stark für Zamorra und sie war. Der Kristall 4. Ordnung, den sie beide benutzen konnten, fehlte.
    Zamorra mußte ihn herausgenommen haben.
    Das erinnerte sie daran, daß sie Zamorra noch über ihr Vorhaben informieren wollte.
    Vorhin, direkt nach der kurzen Unterhaltung mit Lady Patricia, hatte sie ihn über die Sprechanlage zu rufen versucht. Die Anlage verband praktisch alle bewohnten Räume miteinander. Aber Zamorra hatte nicht geantwortet.
    Nun gut, vielleicht befand er sich gerade draußen, um Foolys Abbau-Arbeit zu überprüfen Wie auch immer - jetzt, nachdem sie sich umgezogen und ausgerüstet hatte, rief sie noch mal nach ihm.
    Wieder keine Antwort.
    Statt dessen meldete sich Raffael Bois, und der wollte gesehen haben, daß Zamorra und William vor einiger Zeit in Richtung Keller verschwunden waren.
    »Aber da unten gibt’s doch auch eine Gegensprechstelle«, entfuhr es Nicole. »Wieso meldet er sich dann nicht?«
    Die Sache gefiel ihr nicht.
    Zuerst der Anruf für Patricia, und jetzt Zamorras Verschwinden… beide Ereignisse waren nicht dazu angetan, daß sich Nicole entspannte. Außerdem besaß Zamorra das Amulett nicht mehr, seine stärkste magische Waffe.
    »Raffael, wann haben Sie zuletzt überprüft, ob die M-Abwehr noch funktioniert?«
    Damit meinte sie das weißmagische Schutzfeld um Château Montagne. Ringsum an der umfassenden Mauer waren Abwehrzeichen und magische Symbole angebracht, die im Zusammenspiel die unsichtbare Schutzglocke aufrecht hielten. Witterungseinflüsse konnten die magischen Kreidezeichen verwischen, deshalb wurden sie in regelmäßigen Abständen überprüft und -wenn nötig - erneuert.
    »Vor vier Tagen, Mademoiselle«, erwiderte der alte Diener.
    Damit schied aus, daß jemand unbefugt eingedrungen sein konnte. In vier Tagen verwischten die Zeichen nicht einmal bei stärkstem Regen, der sintflutartig vom Himmel rauschte. Und es konnte auch niemand eindringen, um sie von innen zu zerstören.
    Was war dann geschehen? Was beschäftigte Zamorra so sehr, daß er sich nicht meldete? Hatte er den Durchruf nicht gehört?
    Das konnte nicht sein, und daß er die Regenbogenblumen benutzt hatte, um das Château zu verlassen, konnte sich Nicole nicht vorstellen. Er hätte ihr das vorher mitgeteilt.
    »Sind Sie sicher, daß Zamorra den Keller aufgesucht hat?«
    »Ich habe doch noch Augen im Kopf! Habe mich zwar darüber gewundert, aber der Professor wird wohl seine Gründe haben!«
    »Die habe ich auch, wenn ich der Sache jetzt nachgehe!«
    Nicole tat, was Zamorra offenbar versäumt hatte: Sie informierte Raffael von ihrem Verdacht, damit wenigstens ein Mensch Bescheid wußte, falls sie in die gleiche Falle tappte wie möglicherweise Zamorra.
    Aber eine Falle im streng abgesicherten Château?
    Das war doch unmöglich!
    Trotzdem machte sie die Waffe schußbereit und hastete in Richtung Keller.
    Der Unbekannte, der Mostache dazu gebracht hatte, Lady Patricia anzurufen, konnte noch ein paar Minuten warten!
    ***
    Sobek starrte das Wesen an, das er gefangengenommen hatte.
    Es war plump und geflügelt wie ein Tier. Aber es konnte kein Tier sein. Er spürte seine Intelligenz. Sie glich der eines Säugers, aber auch der eines Wesens seiner eigenen Art. Es schien reptilisch zu sein, so wie er.
    Und er spürte in diesem Wesen… Magie!
    »Wer bist du?« stieß Sobek hervor. »Was tust du in dieser Festung? Bist du gekommen, um dem Sternfremden und seiner Hilfskreatur zu helfen?«
    Das plumpe, massige Wesen mit dem langgezogenen Schädel sah ihn aus großen, runden Telleraugen an.
    »Du bist mein Feind«, krächzte er. »Aber du bist mir auch ähnlich! Warum hast du mich angegriffen?«
    »Du kennst dich hier aus?« fragte Sobek.
    »Natürlich! Gib mich wieder frei, oder dich trifft mein Zorn und meine Rache! Niemand darf sich an mir vergreifen!«
    »Ich glaube, daß du dich und deine Möglichkeiten überschätzt«, erwiderte Sobek. »Du bist nicht in der Lage, etwas zu fordern oder gar Rache auszuüben. Du bist in meiner Gewalt. Wisse, daß ich ein Gott bin!«
    »Na schön. Du bist ein

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