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0569 - Teufel im Leib

0569 - Teufel im Leib

Titel: 0569 - Teufel im Leib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dessen Fläche die untergehende Sonne in einem grellen Rot förmlich explodierte und eine breite Strahlenwand produzierte.
    Will hätte sich eigentlich wohl fühlen müssen. Ein Spaziergang in der Natur war erholsam.
    Bei ihm jedoch drückte die Unruhe hoch. Immer wieder drehte er sich um, weil er das Gefühl hatte, verfolgt zu werden. Bisher hatte er noch keinen Menschen entdecken könne, der ihm nachkam, nur wurde er das Gefühl nicht los.
    Am Waldrand blieb er stehen. Sein Blick glitt über den Sportplatz.
    Auch dort breiteten sich die feinen, grauen Schleier aus. Sie krallten sich an der dunkelroten Asche fest.
    Ein plötzliches Knacken ließ Mallmann herumfahren.
    Er sah eine gestreifte Tigerkatze, die aus dem Wald kam und hastig Reißaus nahm.
    Will lächelte, doch das erstarb auf seinen Lippen, weil er die flüsternde Stimme in seinem Rücken hörte.
    »Dreh dich nicht mehr um, Mallmann!«
    Regungslos blieb der Kommissar stehen. »Was wollen Sie? Wer sind Sie?«
    Er hörte ein hohl klingendes leises Lachen. »Du kennst mich genau, Kommissar.«
    »Tut mir leid, ich…«
    »Nein gesehen hast du mich noch nicht. Aber ihr habt nach mir gesucht. Das nicht zu knapp.«
    Dem Kommissar ging ein ganzer Kronleuchter auf. »Bode«, flüsterte er, »Gerd Bode.«
    »Genau…«
    »Sollte ich mich freuen, daß ich Sie gefunden habe? Oder Sie mich?« fragte Will.
    »Das glaube ich kaum.«
    »Weshalb?«
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Sie haben die Seite gewechselt!«
    »So ist es. Ich gehöre jetzt einer Gruppe an, die es schaffen kann, die Welt aus den Angeln zu heben.«
    »Aktion D?«
    »Ja.«
    »Gratuliere, Bode. Können Sie mir auch sagen, was dieses D bedeutet?«
    »Gern. Das D steht für Dracula. Wir nennen uns Aktion Dracula.«
    Will schloß für einen Moment die Augen. Also doch, dachte er. Es hat etwas mit Schwarzer Magie zu tun. Und er war froh, seinem Freund John Sinclair Bescheid gesagt zu haben. Jetzt würde er kaum die Chance dazu bekommen. »Darf ich fragen, Bode, was Sie mit der Aktion D zu tun haben?«
    »Sicher. Ich führe jetzt ein anderes Leben, wenn Sie verstehen.«
    »Als Vampir?«
    »Ja!«
    Will strich es eiskalt über den Rücken. Er glaubte nicht daran, daß Bode ihn einfach laufenließ, und er wollte auch wissen, ob er es gewesen war, der seinen Wagen fahruntüchtig gemacht hatte.
    »Natürlich war ich es.«
    »Bestimmt nicht ohne Grund.«
    »Nein, Kommissar. Der Grund bist allein du. Uns geht es um deine Person, klar?«
    »Noch nicht. Ich eigne mich nicht als Geisel. Für mich wird kaum jemand etwas herausrücken.«
    Bode lachte girrend. »Wer redet denn von einer Geisel? Ich habe etwas ganz anderes mit dir vor.«
    »Und was bitte?«
    »Das wirst du schon sehen. Wichtig ist nur, daß die anderen verschwunden sind. Wir sind ganz allein, Mallmann. Das muß ich ausnutzen. Und zwar so schnell wie möglich.«
    Will ahnte, was kam, wollte einen Arm in die Höhe reißen und sich drehen, doch Bode war schneller.
    Den Luftzug, der über sein Haar strich, bekam Will noch mit. Im nächsten Augenblick explodierte sein Kopf. Er schien in zahlreichen Teilen in die verschiedensten Richtungen wegzufliegen, wo jedes Teil zu einem Stern zerplatzte.
    Das war gleichzeitig das Aus für den Kommissar. Er fiel nach vorn und schlug in die Büsche, die seinen Körper wie starre, kratzige Arme auffingen.
    Gerd Bode, der Vampir, rieb seine Hände. Man hatte ihm einen Auftrag gegeben, und der wiederum war hundertprozentig erfüllt worden.
    Reva konnte sich freuen…
    ***
    Als ich klingelte und sich sehr rasch die Tür öffnete, starrte mich das junge Mädchen erschrocken an. Mir fiel sein bleiches Gesicht auf, die Angst in den Augen, dann hörte ich den erleichterten Seufzer.
    Einen Augenblick später fiel mir Wendy Wilde in die Arme.
    »Ich bin ja so froh, daß Sie sofort gekommen sind, Mr. Sinclair«, flüsterte die junge Eisläuferin unter Tränen. »Ich bin wirklich froh. Sie können sich nicht vorstellen…«
    »Schon gut, Wendy, schon gut.« Ich schob sie in den Raum, damit Suko Platz bekam, ebenfalls die Wohnung zu betreten. Er schloß die Tür.
    Die Diele war hell und freundlich eingerichtet. In Kontrast zu den weißen Wänden standen die roten Möbel. Auch die Haken der Garderobe schimmerten rot.
    Ich legte einen Arm um Wendys Schultern und führte sie in den kleinen Wohnraum.
    »Da ist es!« sagte sie, »da ist es!« Wendy preßte sich zitternd gegen mich. Mit der freien Hand deutete sie auf das kleine

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