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0569 - Teufel im Leib

0569 - Teufel im Leib

Titel: 0569 - Teufel im Leib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Siebel, ich freue mich sehr, daß Sie sich geirrt haben in der Beurteilung der Lage.«
    »Wieso?«
    »Die Männer sind nicht tot.«
    Scholz wußte nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Sein Mund zuckte, er bekam keinen Satz heraus. Sein Gesicht zeigte einen staunenden Ausdruck, er atmete tief durch, hob die Schultern und nickte dann.
    »Sie sind bewußtlos. Man muß sie überrascht haben, Siebel. Haben Sie etwas gesehen?«
    »Nein.«
    »Keinen Menschen?«
    »Ich saß im Wagen und schaute Ihnen nach. Was sollte ich denn anderes machen?«
    »Ja, schon gut. Ich habe auch nichts gesehen, nur diese verdammte Frau, die uns angehalten hat.«
    »Und?«
    Scholz begann zu lachen. »Ich will Ihnen eins sagen, Siebel. Es ist mir so komisch, daß ich kaum darüber sprechen kann. Aber haben Sie schon einmal einen Menschen gesehen, der einen normalen Arm besitzt und einen skelettierten.«
    »Wie bitte?«
    Er wiederholte den Satz. Siebel wollte lachen, sah jedoch das ernste Gesicht des Vorgesetzten und verkniff es sich. Scholz mußte recht behalten haben. »Was ist denn mit der Frau?«
    »Es ist diese Reva. Sie führt die Aktion D an. Ich weiß aber noch immer nicht, was dahintersteckt, wenn Sie verstehen.«
    »Nein, ich verstehe nichts. Sie sind der Boß, Herr Scholz. Was sollen wir jetzt machen?«
    »Fahren, Siebel. Ich übernehme den Jeep. Sie können ja den Mannschaftswagen nehmen.«
    »Gut.« Siebel stieg kopfschüttelnd ein. Er hatte nicht einmal die hintere Ladefläche zugeklappt. Das übernahm Scholz.
    Der wiederum dachte darüber nach, wie er diese Ereignisse seinen Vorgesetzten verkaufen sollte.
    Ob die ihm glauben würden, war fraglich. Bei Kommissar Mallmann sah es anders aus, aber der war im Ort zurückgeblieben. Dort wieder hineinfahren, wollte Scholz auch nicht…
    ***
    Der Wachtmeister nahm seine Mütze ab, kraulte das kurze Haar im Nacken und schaute auf den Motor. »Tut mir leid, Kommissar, aber da kann ich auch nichts machen.«
    »Das weiß ich«, sagte Will. »Aber haben Sie etwas gesehen? Der Wagen parkt in der Nähe der Station, in der Sie sitzen. Sie müßten doch eigentlich etwas gesehen haben.«
    »Nein. Ich war immer im Raum.«
    »Kann sich in diesem Ort jemand an einem fremden Fahrzeug zu schaffen machen, ohne daß Zeugen es…«
    »Moment, Herr Kommissar. Sie sind fremd, man kennt den Wagen nicht. Die meisten werden nicht einmal wissen, wie sein Fahrer aussieht. Sie können den Einwohnern keinen Vorwurf machen.«
    Will Mallmann hob die Schultern. »Vielleicht haben Sie recht.« Er schaute sich um, nachdem er die Motorhaube wieder zugeschlagen hatte. »Mich würde interessieren, ob es hier eine Werkstatt gibt, die mir das Fahrzeug wieder repariert.«
    Der Polizist winkte mit beiden Händen ab. »Da werden Sie kaum Glück haben, Herr Kommissar.«
    »Also keine Werkstatt?«
    »Nicht von Opel.«
    »Und was ist, wenn mal einem Bewohner des Dorfes etwas, mit dem Fahrzeug passiert?«
    »Die reparieren es meist selbst oder lassen jemand kommen. Manchmal werden die Fahrzeuge auch abgeschleppt.«
    »Okay, ich habe verstanden. Wie heißen Sie eigentlich?«
    »Huber. Hauptwachtmeister Huber, Herr Kommissar.«
    »Mein Name ist Mallmann.«
    »Das habe ich schon gehört.«
    Will nickte. »Wie es aussieht, muß ich mich auf eine Übernachtung gefaßt machen. Wo kann ich hier wohnen?«
    Huber wußte die Antwort sofort. »Da gibt es eigentlich nur den Goldenen Schwan.«
    »Wie ist er?«
    »Für uns reicht er. Sie bekommen ein gutes Essen.«
    »Haben die Zimmer auch Dusche und Toilette?«
    »Seit dem letzten Jahr.«
    »Dann bin ich ja beruhigt.« Mallmann ging zum Wagen, wo er die Hecktür öffnete. Wenn der Kommissar »on the road« war, wie er es immer nannte, nahm er stets einen Koffer mit Ersatzkleidung mit. So auch jetzt.
    »Soll ich mitgehen?« fragte Huber.
    »Wenn Sie wollen.«
    »Ich schließe nur eben ab.«
    Will ging schon vor. Kurz vor dem Lokal hatte Huber ihn eingeholt. Der Goldene Schwan gehörte noch zu den alten Gebäuden. Er zeigte eine wunderschöne Fachwerkfront, die Scheiben blitzten, die Tür fiel wegen ihrer Schnitzarbeiten ins Auge.
    Das Hotel und die Gastwirtschaft besaßen einen gemeinsamen Eingang. Hubert ging vor und begrüßte die Wirtin, die in dem leeren Lokal die Regale putzte, per Handschlag.
    Die blonde, ziemlich dralle Frau drehte sich um. Sie trug einen karierten Pullover und hatte sich vor die Hose eine dunkle Schürze gebunden.
    Das Lächeln in dem etwas verschwitzten Gesicht war

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